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Wie Bill und Tom Kaulitz schon als Teenager mit Mode gegen Genderklischees rebellierten

"Plötzlich kamen die Fragen, ob ich jetzt ein Junge oder ein Mädchen bin, mit wem ich schlafe, und ob ich schwul oder nicht bin. Ich war natürlich überfordert, weil ich erst 15 oder 16 war."

Es ist inzwischen zwölf Jahre her, dass Tokio Hotel ihren Hit Durch den Monsun veröffentlicht haben. 2005, das war ein Jahr, in dem ansonsten R'n'B-Stars wie Mario, Girlgroups wie die Pussycat Dolls, Boybands wie US5 oder Sängerinnen wie Yvonne Catterfeld die Charts und den Mainstream beherrscht haben. Eine musikalische Parade der Heteronormativität. Doch dann kam plötzlich Tokio Hotel. Zur Verwirrung ihrer Eltern hängten sich sämtliche Teenager auf einmal Poster an die Wände, von denen ein androgyner, geschminkter Junge auf der einen, und ein sichtbar selbstbewusster, maskuliner Junge auf der anderen Seite blickten. Die beiden waren Zwillinge und erst 15 Jahre alt.

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Bill und Tom Kaulitz standen bereits im jungen Alter im Rampenlicht, wo sie sich für alles mögliche rechtfertigen mussten: den Klamottenstil, Bills Liebe für Frauenklamotten und die Sexualität. Dass sie so gar nicht in die Pop-Klischees und Schubladen der Masse gepasst haben, hat ihrem Erfolg nicht geschadet. Trotzdem mussten sie Diskussionen und Demonstrationen von Menschen aushalten, die sich von der Leichtigkeit und dem Auftreten der Tokio-Hotel-Brüder angegriffen gefühlt haben. Man mag von ihrer Musik halten, was man möchte, doch die Zwillinge standen schon immer für das ein, was und wer sie sein wollten. Vor allem durch die Mode konnten sie sich diese Freiheit schon als Teenager einfordern. Wir haben mit ihnen über diese Zeit, und warum Bill im neuen Video zur Frau wird, gesprochen.

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