Druffies und Pensionisten friedlich vereint

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Druffies und Pensionisten friedlich vereint

So sieht es aus, wenn ein Ort quasi nur aus Festivalbesuchern und pensionierten Frühaufstehern besteht und diese sich morgens über den Weg laufen.

Bis in die 1950er war Benidorm ein stilles, malerisches Fischerdorf in der spanischen Provinz Alicante. Als die Fischerei zurückging, beschloss der Stadtrat, sich stattdessen auf den Tourismus zu konzentrieren. Und so entstand das Benidorm, das wir heute, 60 Jahre später, kennen: Wohnblocks aus Beton, Megahotels, Minigolfplätze, seltsame Vergnügungsparks, aufgemotzte Autos und Drinks zum Sonderpreis.

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Im Winter gehören die Straßen und Strände von Benidorm den Pensionisten und Pensionistinnen. Sie fahren mit ihren Rollatoren durch die Gegend, trainieren in den Fitnessstudios und schwingen in den Lokalen das Tanzbein. Im Sommer strömen dann Familien und Partylöwen aus ganz Europa in das Städtchen. Es gibt eine Woche im Jahr, in der sich die beiden Besuchergruppen überschneiden: zum Low Festival Ende Juli.

Das dreitägige Festival findet in einem Stadion in der Nähe des Stadtzentrums statt. Zu den diesjährigen Headlinern zählten Hot Chip, Belle & Sebastian und Peaches. Das Programm geht immer bis 6 oder 7 Uhr morgens. Das bedeutet, dass morgens die Nachteulen den Frühaufstehern begegnen, die gerade einen Power-Walk zu ihrem Frühstücksbuffet machen. Während die Pensionisten schon ihre Sonnenschirme am Strand aufschlagen, lümmeln dort noch Festivalbesucher auf behelfsmäßigen Betten aus Handtüchern.

Der Fotograf Victor Hugo war dieses Jahr zum Low Festival in Benidorm und hat das friedliche Nebeneinander der beiden Gruppen eingefangen.