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8 Monate für Auschwitz-Tattoo: NPD-Politiker muss ins Gefängnis

Dem Neonazi hat nicht geholfen, dass das KZ-Arschgeweih mittlerweile übermalt ist. Und zwar mit einem auch eher ungewöhnlichen Motiv.

Foto: Privat

Schlechte Nachrichten für den NPD-Politiker Marcel Zech: Sein "KZ-Arschgeweih" wird den Brandenburger jetzt richtig teuer zu stehen kommen. Das Ruppiner Landgericht verurteilte Zech am Montagmittag zu acht Monaten Haft ohne Bewährung.

Vor knapp einem Jahr hatte ein Besucher des "Spaßbads" in Oranienburg Zechs Rücken fotografiert, auf dem der NPD-Mann gut sichtbar ein Tattoo des Eingangstors des KZ Auschwitz trug, darüber den Spruch "Jedem das Seine" (der eigentlich den Eingang des KZ Buchenwald zierte).

Nachdem die Behörden Zech identifiziert hatten, erhob die Staatsanwaltschaft Anklage. Das Oranienburger Amtsgericht verurteilte den Neonazi knapp einen Monat später wegen Volksverhetzung zu sechs Monaten—allerdings auf Bewährung. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch Zechs Verteidiger erhoben dagegen Einspruch, so dass es am Montag zur erneuten Verhandlung kam.

Zechs Verteidiger Wolfram Nahrath plädierte wie schon im ersten Prozess auch heute wieder auf Freispruch.

Sein Argument

: Sein Mandant habe das Tattoo mittlerweile übermalen lassen, anstelle des KZ-Motivs trage Zech dort jetzt ein Max-und-Moritz-Tattoo. Passt ja ganz gut: "Kurz, im ganzen Ort herum, ging ein freudiges Gebrumm: Gott sei Dank! Nun ist's vorbei, mit der Übeltäterei!", heißt es schon bei Wilhelm Busch. Vielleicht findet Zech das Buch ja in der Gefängnis-Bibliothek. Zechs Verteidiger hat angekündigt, in Revision zu gehen.