Mordsspaß im El-Buss Flüchtlingslager

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Mordsspaß im El-Buss Flüchtlingslager

Mit ca. 4000 Leuten ist das El-Buss Flüchtlingslager eins der kleinsten im Libanon, aber es ist für seine Waffengewalt berüchtigt.

Mit ca. 4000 Leuten ist das El-Buss Flüchtlingslager eins der kleinsten im Libanon, aber es ist für seine Waffengewalt berüchtigt. In der Nacht, bevor ich ankam, gab es einen Schusswechsel; auf den Straßen liegen noch immer Glasscherben und die Einschusslöcher in den Wänden, Autos und Mülltonnen waren noch frisch.
Auch wenn es ursprünglich für amerikanische Flüchtlinge gedacht war, wird es nun von Palästinensern bewohnt. Die Libanesen betrachten die Camps als "Staaten in einem Staat", wo sie kaum reinkommen und wenig Befähigung haben, Einfluss darauf auszuüben.
Die Camps sind nicht so, wie man sie vom Fernsehen kennt - statt Reihen an anonymen Zelten gibt es schöne Häuser und sogar kleine Gärten. Aber wenn man so viele Leute in so einen kleinen Ort mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit, hoher Arbeitslosenrate, mehrdeutigen Gesetzen und leichtem Zugang zu Waffen steckt, dann führt das auch zu einer hohen Kriminalitätsrate.
In dem Camp hing das Foto eines Jungen, unter das geschrieben war "Niemals vergessen". Wir haben danach gefragt:
"Das ist eigentlich eine lustige Geschichte," sagte Fadi, ein einheimischer Polizist. "Zwei Jungs haben sich gemeinsam betrunken, aber sie hatten nur noch ein Bier übrig. Sie haben darum gekämpft, bis einer den anderen aus dem vierten Stock geschubst hat."
In El-Buss wissen sie, wie man Spaß hat.

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