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Cop Watch

Die gewalttätigen Aktionen der Wiener Polizei hören nicht auf

Die Wiener Polizei scheint seit ein paar Monaten ein Aggressionsproblem zu haben.

Screenshot aus Stefans Video.

Die Wiener Polizei scheint inzwischen einen gewissen Fatalismus gegenüber ihren Kritikern entwickelt zu haben. Nach den gewalttätigen Festnahmen bei der Identitären-Gegendemonstration vergangenen Mai und einigen Zwischenfällen in doch eigentlich für die Polizei routinierten Situationen, ist nun wieder ein Video aufgetaucht, das die übertriebene Gewaltanwendung der Wiener Polizei zeigt.

Hier lest ihr unseren Kommentar zu dem Thema: „Some Cops Are Bastards".

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Ein Mann wird auf der Mariahilfer Straße fixiert—er ruft, dass er keine Luft bekäme. Die umstehenden Passanten wollen einschreiten, fordern die Polizisten wiederholt auf, den Mann nicht zu würgen. Im Video sieht man, dass das Gesicht des Mannes sehr rot angelaufen ist. Ein Beamter drückt seinen Schlüssel in die Schläfe des Mannes.

Stefan, der das Video gemacht hat, erzählt uns, was er gesehen hat: „Wir kamen gerade die Mahü entlang und hörten jemanden um Hilfe schreien, direkt darauf wurde er von der Polizei zu Boden gerissen und festgenagelt. Er dürfte sich schon recht gewehrt haben, und gab wirres Zeug von sich, Dinge wie ,Das ist nicht die Polizei, bitte helft mir, ruft die Polizei'." Erst hätten drei Polizisten den Mann auf dem Boden gehalten, dann habe ein vierter Verstärkung gerufen. Kurz darauf seien 7 Polizeiautos und mehrere Beamte der WEGA gekommen. Danach hätte die Polizei den Mann zu einem der Autos getragen, währenddessen sei ihm die Hose runtergerutscht, woraufhin ihn die Beamten wieder zu Boden gedrückt hätten.

Ein zweites Video zeigt den Vorfall aus einer anderen Perspektive:

Ein weiterer Augenzeugenbericht erreicht uns heute Nacht. Kenny erklärt, auch er sei dabei gewesen, als die Polizei den Mann festnahm: „Der Mann stand an der Ecke, wurde von drei Polizisten kontrolliert und ist wie bei einer schizophrenen Attacke einfach ausgerastet. Er hat auf die Polizisten hingetreten und angefangen nach der ,echten' Polizei zu rufen. Die haben ihn so gut festgehalten wie sie konnten. Ihn am Boden zu fixieren schaut vielleicht brutal aus—und ja, er hatte Abschürfungen im Gesicht davon—ist aber aus der Situation nachvollziehbar und sogar klug gewesen, wenn auch etwas stümperhaft ausgeführt."

Polizeisprecher Roman Hahslinger erklärt auf Anfrage, was genau gestern geschehen sei, sei noch nicht ganz geklärt. Der Mann sei psychisch verwirrt gewesen, die Polizei hätten Angestellte eines Geschäfts gerufen, in dem der Mann randaliert habe. Davor soll der Mann ein Mädchen in das Geschäft verfolgt und belästigt haben. Das Video selbst hat Hahslinger noch nicht gesehen, „aber die anderen hier sagen, das sieht nicht aufsehenderregend aus."

Wenn ihr schlechte Erfahrungen mit der Polizei gemacht oder Polizeigewalt beobachtet habt, schreibt uns eine Mail.

Hanna auf Twitter: @hhumorlos.