Kim Jong-uns Gewichtszunahme lässt Angst um seine Gesundheit aufkommen

Der harte Kim Jong-un wird weicher, und zwar im wörtlichen Sinne.

Der nordkoreanische Diktator war kürzlich auf zahlreichen Fotos der staatlichen Medien zu sehen und wirkte deutlich korpulenter, als noch vor einiger Zeit. Sein Körpergewicht ließ erneut Befürchtungen über den gesundheitlichen Zustand des 32-Jährigen aufkommen.

Auf einem Bild vom 1. Juni steht Kim in einem Feld, umgeben von drei Offizieren in Uniform. Der Führer, der einen übergroßen Nadelstreifenanzug und einen Panama-Hut trägt, ist um Jahre gealtert und sichtlich viele Kilo schwerer als der junge Diktator, der regelmäßig bei seinen Besuchen von Massentierhaltungsbetrieben und Arm in Arm mit kichernden Schulmädchen fotografiert wurde.

In letzter Zeit hat Kims Image für viel Furore gesorgt. Von den (unbegründeten) Gerüchten, dass seine der Schwerkraft trotzenden Frisur bald die Köpfe aller nordkoreanischen Männer zieren werde, bis hin zu seinen immer kleiner werdenden Augenbrauen ist Kims Image synonym mit den Nachrichten geworden, die der einsiedlerische Staat verbreitet: exzentrisch und aufgeblasen.

Fotos des Führers sind für die internationale Gemeinschaft und die Medien manchmal das einzige Zeugnis für Kims körperliche Verfassung, wenn wieder einmal angedeutet wird, dass es nicht allzu rosig um seine Gesundheit stehen soll. Immer, wenn Kim einige Zeit von der öffentlichen Bildfläche verschwand, berichteten verschiedene Medien von allen möglichen Leiden, von einem gebrochenen Bein bis hin zu Gicht, weil er zu viel importierten Käse konsumiert haben soll.

Die Vorliebe des Führers für edle Weine und gutes Essen stand oft im Mittelpunkt der Gerüchte über seine gesundheitlichen Gebrechen. Manche Medien schrieben die Gewichtszunahme seinem Lebensstil zu, während andere mutmaßten, Kims Laster hätten zu Bluthochdruck und Diabetes geführt.

„Wir wissen, dass es nicht gut um seine Gesundheit steht, und wenn er in der Zukunft ernsthaft erkrankt, droht möglicherweise eine politische Instabilität oder gar ein Coup durch das Militär", sagte Toshimitsu Shigemura, Nordkorea-Experte und Professor an der Waseda-Universität in Tokio, zu The Telegraph.

„Da die Blutlinie der Familie Kim für die nordkoreanische Gesellschaft extrem wichtig ist, könnte durchaus sein älterer Bruder, Kim Jong-nam, als Repräsentationsfigur für das neue Regime auserwählt werden."