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"Fake News"-Debatte: Warum wir die Wahrheit nicht relativieren dürfen

Ein Kommentar von Stefan Niggemeier.

Was "Fake News" sind, ist theoretisch nicht einfach zu beantworten, aber im Alltag ganz leicht zu definieren: "Fake News" sind immer die anderen.

"Fake News" sind das, was die politischen Gegner verbreiten, die Trolle in Russland, die komischen Kids in Mazedonien, die dubiosen Internetseiten, die Reporter, die Donald Trump mit lästigen Fragen nerven. Der Begriff "Fake News" ist schon kurz nach seiner Ankunft im allgemeinen Sprachgebrauch ein Kampfbegriff geworden: Er wird nicht mehr benutzt, um ein konkretes, klar umrissenes Phänomen zu beschreiben, sondern um ihn jemandem um die Ohren zu schlagen.

In diesem Sinne lässt sich der Begriff "Fake News" auch gut fürs eigene Marketing benutzen. Verlage werben damit für sich, dass sie keine "Fake News" verbreiten. Regionalzeitungen schmücken sich mit dem Satz des SPD-Politikers Sigmar Gabriel: "Wer etwas gegen 'Fake News' machen will, soll einfach Regionalzeitungen abonnieren." Mathias Döpfner, der Präsident des Zeitungsverlegerverbandes, sagt: "'Fake News' ist eben nicht professioneller Journalismus, sondern genau das Gegenteil", und das stimmt natürlich. Aber es klingt gleichzeitig auch nach: Wir machen sowas nicht. "Fake News" erkennt man ganz einfach daran: dass sie die anderen verbreiten.

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