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Sex

Deutschlands begehrteste Homepornostars über Sex in der WG-Küche und die Ästhetik von Amateurpornos

"Wir sind wie YouTuberinnen, nur mit Sex."
Alle Fotos: Lisa Ludwig

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Präsentiert von ThiMedia

Was machen beste Freundinnen? Ins Kino oder essen gehen, feiern im Kiez? Oder sich wie Sophie (25) und Sara (26) beim gemeinsamen Vierer filmen lassen und so zu Deutschlands gefragtesten Amateurpornodarstellerinnen und Webcamgirls werden. Aber kann man nach über 300 Filmen und mehr als fünf Jahren vor der Kamera überhaupt noch von Amateurinnen sprechen? Auf jeden Fall, finden Schnuggie91 und Bibixxx, wie die beiden im Internet heißen, und erklären, was den Reiz an Amateurpornos ausmacht und wieso sie sich gar nicht als Pornodarstellerinnen sehen.

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Wie seid ihr auf die Idee gekommen, Pornos zu drehen bzw. vor der Webcam zu arbeiten?
Bibi: Wir waren vor fünf Jahren auf einer Party, und als alle bis auf zwei Jungs und wir weg waren, ging es zur Sache. Einer der Jungs hat uns dabei gefilmt und meinte, das könnte man super hochladen, zum Beispiel bei mydirtyhobby.de. Davon hatten wir beide noch nie gehört, aber die Idee fanden wir ziemlich geil. Ich hatte gerade meinen Job im Einzelhandel gekündigt, weil ich studieren wollte, und habe dann relativ schnell mit Webcam und Filmen angefangen, neben der Uni.

Und wie war das erste Mal vor der Kamera?
Schnuggie: Ich habe mich langsam rangetastet, Webcam probiert und dann angefangen, Pornos zu drehen. Ich hab damals einfach einen guten Freund von mir gefragt, ob er Bock hätte, mit mir zu vögeln und das zu filmen, und er meinte nur: "Klar, warum nicht?" Dann haben wir überlegt, worauf wir Lust hätten und haben einfach losgelegt. Das war total aufregend.

Sind die Pornos nur ein Nebenjob oder lebt ihr davon? Was habt ihr für eine Ausbildung?
Bibi: Ich habe Einzelhandelskauffrau gelernt und studiere mittlerweile BWL.
Schnuggie: Ich bin gelernte Bankkauffrau und will noch studieren, aber jetzt drehe ich erst mal Filme. Was anderes müssen wir aus finanziellen Gründen nicht arbeiten. Trotzdem habe ich auch neben dem Filmen schon mal andere Sachen gemacht, einfach weil ich Lust drauf hatte oder was Neues lernen wollte.

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Habt ihr in euren Schlafzimmern etwas verändert vor dem ersten Dreh?
Bibi: Ich habe meine Wand gestrichen, damit es schöner aussieht.
Schnuggie: Ich habe mir einen bequemeren und schöneren Stuhl gekauft für die Cam. Die normalen Schreibtischstühle sehen so scheiße aus, das ging gar nicht. Wenn ich mal was umräumen und ändern würde, dann nur für Rollenspiele. Ich stehe mega auf diese Bürodinge, ich hab auch noch viele Bankoutfits von früher. Am liebsten drehe ich allerdings in echten Kulissen – Büro, Club, Praxis.

Welche persönlichen Gegenstände würdet ihr nie im Zimmer lassen, wenn ihr einen Porno dreht?
Schnuggie: Fotos von meiner Familie habe ich aus dem Schlafzimmer rausgeräumt. Und alles, was meinen Mitbewohnern gehört, hat auch nichts vor der Kamera verloren.

Ihr dreht zu Hause. Welche Räume sind tabu?
Schnuggie: Die Zimmer unserer Mitbewohner. Das fänden die jetzt nicht so witzig. Aber Küche, Bad und so weiter sind OK.

Wussten eure Mitbewohner, dass ihr Pornos dreht, als ihr zusammen gezogen seid? Und was sagt man dann beim WG-Casting? "Hi, ich bin Sophie und drehe Amateurpornos."?
Schnuggie: Haha nein, wir haben schon zusammengewohnt, als ich mit dem Filmen angefangen habe. Und meine Mitbewohner sind echt entspannt, außerdem bekommen die das ja auch nicht oft mit. Wenn ich drehe, sind die bei der Arbeit. Und wenn ich Cam mache, bin ich ja sowieso in meinem Zimmer. Im Grunde ist es mit uns ja wie mit jedem anderen, der von zu Hause arbeitet.
Bibi: Meine Freundin und ich wohnen noch nicht so lange zusammen, aber mein Job war für sie nie ein Problem. Sie wusste ja, was ich arbeite, als wir beschlossen haben, eine WG zu gründen.

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Hören die Nachbarn, was ihr da tut?
Schnuggie: Bis jetzt hat sich erst einmal jemand beschwert, und da haben wir nicht mal gedreht, der Sex war einfach zu gut und ich zu laut.

Wie läuft die Arbeit vor der Cam ab?
Schnuggie: Die Leute denken, man sitzt da den ganzen Tag nackt vor der Kamera und macht es sich selbst, aber das stimmt nicht. Meistens mache ich es mir in Leggins und einem süßen Top am Schreibtisch bequem und schaue dann, was passiert. Und das ist selten sofort Camsex. Ich hab im Chat schon stundenlang über Politik geredet, oder die Männer erzählen mir von ihren Problemen. Viele wollen einfach nur reden. Man lernt manche Leute echt gut kennen, das ist eine ganz andere Ebene.

Was macht euch denn mehr Spaß? Und was lohnt sich für euch mehr?
Bibi: Mir machen die Videos mehr Spaß. Ich bin der Chef und bestimme alles selbst. Obwohl es bei der Webcam toll ist, dass man sich mit den Leuten unterhalten kann.
Schnuggie: Mir macht beides gleich viel Spaß. Und so recht kann man das auch gar nicht miteinander vergleichen.

Wie unterscheidet sich Sex vor der Kamera von Sex, den ihr privat habt?
Schnuggie: Eigentlich kaum. Der Sex, den unsere Zuschauer sehen, ist der Sex, den wir auch privat haben. Durch die Videos habe ich allerdings viele Rollenspiele ausprobiert, die ich sonst nicht gemacht hätte.
Bibi: Und man probiert eher mal was Neues aus, auf das man privat nicht direkt gekommen wäre. Ich habe vor den Pornos nie Lack, Latex oder Leder angezogen, weil ich dachte, das gibt mir nichts. Dann habe ich es in einem Film getragen und gedacht: "OK, das ist schon ein ziemlich geiles Gefühl!" Und jetzt trage ich das auch privat.

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Was macht ihr vor der Kamera, das ihr privat nicht macht?
Bibi: Vor der Kamera passiert nichts, das wir nicht auch privat machen würden. Das macht ja gerade den Reiz der Amateurfilme aus. Man fährt eben nicht ans Set, wo zehn Leute drum herum stehen und man den Menschen nicht kennt, mit dem man gleich ins Bett gehen soll. Wir bekommen auch nicht gesagt, was wir tun sollen.

Seid ihr überhaupt noch Porno-Amateure? Wie viele Filme habt ihr schon gedreht?
Schnuggie: Laut mydirtyhobby sind es 353. Davon haben wir fünf oder sechs zusammen gedreht.
Bibi: Ich hab 401 Filme online. Und klar, Amateur bedeutet ja nicht, dass man nicht gut sein darf, in dem, was man tut, es ist nur das Gegenstück zum klassischen Hochglanzporno.

Was macht ihr, wenn ihr keine Lust auf Sex habt?
Schnuggie: Na, dann haben wir eben keinen Sex [lacht]. Obwohl ich das nicht kenne, keine Lust auf Sex zu haben. Außer, ich bin krank. Dann bleibt die Kamera im Schrank.

Habt ihr schon mal einen Profi-Porno gedreht?
Schnuggie: Ich hab mal bei Sexy Alm, einer Softcore-Serie fürs Fernsehen, mitgemacht, das ist ein bisschen wie GZSZ, nur dass es um Sex geht. Es gab eine Szene, in der hat mich ein Typ eingecremt, und danach sollte ich es mir selber machen. Da standen dann ein Tonmann, zwei Kameraleute, ein Regisseur und die anderen Darsteller um mich herum, und ich sollte so tun, als hätte ich Spaß. Es war super unangenehm. Man könnte ja denken, ich wäre da abgehärtet, aber es ist komplett was anderes. Wenn ich mir dann vorstelle, dass ich in so einer Situation richtigen Sex haben müsste, das wäre sehr befremdlich.
Bibi: Ich kann mir nicht vorstellen, Hochglanzpornos zu drehen. Vielleicht, weil ich mich auch gar nicht wie jemand fühle, der Pornos dreht.
Schnuggie: Ja, eigentlich sind wir ja eher wie YouTuberinnen, nur mit Sex.

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Was sind die größten Unterschiede zwischen Amateurpornos und Hochglanzpornos?
Bibi: Das, was wir drehen, entsteht oft super spontan. Es ist nie so, dass ich morgens aufstehe und mir denke: Heute will ich das und das machen und so wird es dann auch gemacht. Die Profis müssen machen, was im Drehbuch steht. Bei uns sieht man auch mal die nicht so perfekten Stellen. Wenn ich bei mir in der Küche drehe, dann steht da vielleicht noch die Kaffeetasse vom Frühstück rum. Sowas finde ich authentisch. Profifilme sind oft viel zu glatt, keiner hat auch nur eine Falte oder Delle. Wenn was ist, werden die Darstellerinnen einfach ausgewechselt oder Szenen werden neu gedreht.
Schnuggie: Einmal haben wir zusammen gedreht und ich bin in der Badewanne abgerutscht und ins Wasser gefallen. Das haben wir auch drin gelassen. Soll ja auch authentisch sein. Außerdem fand ich das auch ganz süß.

Müssen Amateurpornos ein bisschen "unästhetisch" aussehen, damit sie authentisch wirken?
Schnuggie: Nein, darauf kommt es nicht an. Bekannte von uns haben sich ein Zimmer zum Drehen eingerichtet, mit extra Licht und mehr Pornooptik, also genau das Gegenteil von unästhetisch. Andere Amateurfilme entstehen in ganz einfachen Kulissen. Es ist also egal, wie es aussieht.

Woran erkennt man Profi-Filme, die auf Amateur gemacht sind?
Bibi: Auf jeden Fall am Stöhnen! Wenn ich Sex habe, und es ist richtig geil, dann hört sich das ganz anders an, als wenn man nur so tut.

Gibt es Sachen, von denen ihr sagt: "Geht gar nicht"?
Sophie: Alles aus dem Bereich Kaviar. Natursekt habe ich bisher noch nicht ausprobiert.
Bibi: Nein, das geht beides gar nicht, finde ich, das bin ich nicht. Bondage muss ich auch nicht haben.

Ihr seid beide Mitte zwanzig. Wie lange wollt ihr Filme drehen?
Bibi: So lange, wie es Spaß macht und es ins Leben passt. Wenn ich mit der Uni fertig bin oder mal was Neues ausprobieren will, oder einen Job habe, wo mir die Pornos zum Verhängnis werden könnten, dann würde ich damit aufhören. Sonst nicht, auch nicht mit 50.