FYI.

This story is over 5 years old.

Sex

5 unangenehme Dinge, die wir vom 'Sommerhaus der Stars' über Sex gelernt haben

"Wo liegt meine erogene Zone?" – "Nacken!" – "Wäre Muschi gewesen."
Helena Fürst und Ennesto Monte |Foto: MG RTL D

Drei Wochen ist es her, dass der schon jetzt ikonische Ennesto Monte – angeblich Sänger, vor allem aber Lebensabschnittspartner von Dschungelcamp-Teilnehmerin Helena Fürst – das abgeranzte Häuschen im sonnigen Portugal betrat und verkündete: "Es riecht nach Sperma hier. Ich kann mir vorstellen, dass hier etliche Jungfrauen ihre Unschuld verloren haben."

Vielleicht liegt wirklich Sperma in der Luft, Fakt ist: Die mal mehr, mal weniger bekannten Pärchen, die sich in zunehmend absurder werdenden Challenges miteinander messen müssen, reden fast ausschließlich über Sex. Vor allem den, den sie mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin haben, denn nichts sagt so sehr "glückliche Beziehung!" wie die ständige Beteuerung, normalerweise gar nicht die Finger voneinander lassen zu können.

Anzeige

Das war oft unterhaltsam, stellenweise unangenehm, häufig aber auch sehr aufschlussreich. Ist RTL jetzt offiziell Bildungsfernsehen? Wahrscheinlich nicht. Die ein oder andere Sache haben wir aus mehreren Stunden Trash-TV dann aber doch gelernt.

Sex beim ersten Date ist eine gute Idee

Es gibt dieses eine Dating-Klischee, das sich so hartnäckig hält, dass selbst aufgeklärte Menschen sich ab und an fragen, ob da nicht doch etwas dran sein könnte: die Regel, dass man frühestens nach dem dritten Date mit jemandem schlafen sollte. Wer als Frau früher "nachgibt", mache sich vollkommen uninteressant und wird den Rest ihres Lebens weinend neben dem Telefon verbringen und auf einen Rückruf warten. Frauen dürfen ihre Sexualität eben nicht so frei ausleben wie Männer – oder sind zumindest weniger wert, wenn sie es denn tun. Wie in schlechten Rom-Coms der 90er.


Auch auf VICE: Warum ich eine Lolita bin


Umso schöner ist es, Paare zu sehen, die ganz offen damit umgehen, sich nicht romantisch verklärt kennengelernt und auf einem Bett voll Rosen in Richtung ewige Liebe gestreichelt zu haben. Sonja und Martin Semmelrogge gaben direkt bei ihrer Vorstellung zu, sich bei einem "höchst vergnüglichen One-Night-Stand" kennen- und liebengelernt zu haben. Das Pärchen musste zwar direkt bei der ersten Entscheidung wieder die Koffer packen, aber: Wer dieselben Band-Shirts trägt, bleibt wahrscheinlich für immer zusammen.

Anzeige

Andererseits: Auch Schlager-"Sänger" Ennesto Monte und Dschungelcamp-Ikone Helena Fürst schliefen direkt bei ihrem ersten Treffen miteinander, wie wir im Rahmen einer Challenge in der dritten Folge erfahren durften. Und wenn ihnen nicht direkt im Anschluss an die Sommerhaus-Staffel eine eigene Reality-Show angeboten wird, dürfte diese Beziehung bald zu Ende sein.

Niemand weiß, worauf sein Partner wirklich steht

Je länger man in einer Beziehung ist, umso besser lernt man, welches Gemüse im Salat für den Partner einen kulinarische Super-GAU bedeutet und welche sexuellen Abgründe in ihm oder ihr schlummern. Sollte man zumindest annehmen. Bei einer Challenge mussten die Männer allerdings Fragen zu den sexuellen Vorlieben ihrer Frauen (und Matthias) beantworten, während sie das Gesicht ihrer Partnerinnen (und das von Matthias) aus Bauklötzen zusammensetzten. Und das Ergebnis war – und an dieser Stelle sollten wir nicht einmal mehr so tun, als würde es uns auch nur im Geringsten überraschen – desaströs.

Da es bei den diesjährigen Promipaaren in ihrer Selbstentblößung absolut keine Grenzen zu geben scheint, hatten die Damen (und Matthias) auch kein Problem damit, ihre Lieblingssexstellungen und erogenen Zonen zu offenbaren. Gerade der letzte Punkt zeigte eklatantes Unwissen der Männer. Die verzweifelten Rateversuche der Männer zeigten aber auch, dass Sex eben kein durchgeplanter Akt ist, bei dem man nur die richtigen Knöpfe betätigen muss. Intimität passiert im Idealfall intuitiv, indem man darauf achtet, wie der andere auf Berührungen reagiert. Und deswegen konnte einem Koch Ludwig Heer beinahe Leid tun. Seine Giulia brüllte ihm hektisch zu: "Wo liegt meine erogene Zone?" Er antwortete mit einem überzeugten "Nacken!".

Anzeige

"Wäre Muschi gewesen", lautete die verstimmte Reaktion Siegels. Manchmal kann man aber auch gar nichts richtig machen.

Aurelio Savina und Lisa Freidinger | Foto: MG RTL D

Mit anderen über Sex zu reden, ist schlimmer, als mit anderen Sex zu haben

Aurelio Savina und Model Lisa Freidinger führen eine offene Beziehung. Und ab und an holen sie sich eine dritte Person ins Bett. Klar, diese Gespielinnen auf Zeit sind immer weiblich, weil Aurelio sich seiner heterosexuellen Maskulinität so sicher ist, dass er keinen erigierten Penis in seiner unmittelbaren Nähe ertragen könnte. Aber irgendwelche Grenzen muss man ja haben – auch als modernes, sexuell aufgeschlossenes Pärchen. Eine weitere Grenze: Seine Freundin darf zwar mit anderen Menschen (Frauen) in seinem Beisein Sex haben, aber nicht mit anderen Menschen (Männern) über Sex reden. Tut sie es doch, erleidet ihr Partner einen mittelschweren Nervenzusammenbruch.

Der Großteil der ersten Sommerhaus-Folge ist von dem Konflikt beherrscht, dass Ennesto in Lisas Gegenwart das Thema Sex aufgebracht hat und sie nicht einfach aufgestanden und gegangen ist. Und so schrecklich unangenehm und beunruhigend Aurelios Ausraster auch sein mag: Er lässt interessante Rückschlüsse auf die Fragilität des männlichen Egos in einer Welt zu, in der man verzweifelt offen und aufgeschlossen wirken möchte, innerlich aber wahrscheinlich von einer Gesellschaft träumt, in der es Frauen nicht erlaubt ist, ohne ihren Mann das Haus zu verlassen.

Anzeige

Oder er wurde einfach durch seine Erfahrungen bei der Bachelorette getriggert. Da wollte er schließlich das Herz einer Frau gewinnen, die permanent von anderen Männern umringt war, die mit ihr über Sex sprechen wollten. Und die hat sich bekanntermaßen nicht für ihn entschieden.

Sadomaso-Keller gibt es nicht nur in Fifty Shades of Grey

Die Tatsache, dass der Koch Ludwig Heer nicht weiß, dass die erogene Zone seiner Giulia ihre "Muschi" ist, mag anderes nahelegen, aber: Das Pärchen scheint ein absolut spektakuläres Sexleben zu haben. Zumindest spricht die DJ über fast nichts anderes. Schon im Vorstellungsvideo bestätigte Siegel, dass ihr Partner sehr gut im Bett sei und sie nicht wisse, wie sie den 14-tägigen Zwangs-Zölibat überstehen solle.

Klingt übertrieben? Nach drei Folgen voller augenzwinkernder Anspielungen und intimer Offenbarungen wissen wir endlich auch warum: Ludwig Heer ist nicht nur schweigsamer Gourmet-Koch, sondern auch der deutsche Christian Grey.

Ludwig Heer und Giulia Siegel | Foto: MG RTL D

"Wir wären nicht zusammen, hätten wir nicht, bevor wir überhaupt miteinander geknutscht hätten …", setzt Giulia beim intimen Beziehungstalk mit Aurelio und Lisa an. "… eine dementsprechende gemeinsame Vorliebe", will Ludwig den Satz fortführen, wird dann aber von dem euphorischen Ex-Bachelorette-Kandidaten unterbrochen, der endlich verstanden hat, worum es geht: "SM!" Und natürlich liegt er damit richtig. "Sie haben wohl kapiert, dass er mein Mr. Grey ist", schiebt Giulia in einem Einzelinterview nach. Für mehr Details muss der interessierte Zuschauer wohl das nächste Hausbesäufnis am Pool abwarten.

Anzeige

Wie viele Monate musste er sie wohl mit seinem Hubschrauber verfolgen und von Privatdetektiven überwachen lassen, bis sie schließlich endlich seinem Begehren nachgegeben hat? Sind die Wände in seinem privaten Sexkeller auch rot oder hat er sich – nach außen hin ganz der farblose Patrick Bateman – für ein neckisches Beige entschieden? Gibt es überhaupt einen Sexkeller? Wir werden all das sicher in den kommenden Wochen herausfinden.

Entscheidungen trifft man nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Penis

Während Model Nico Schwanz ganz offen mit seinem schwulen Zimmernachbarn Matthias Mangiapane (dem ein oder anderen aus Hot oder Schrott bekannt) flirtet und NDW-Sänger Markus Mörl das verträgliche Kuschelbärchen gibt, ist Aurelio Savina und Ennesto Monte vor allem eins wichtig: zu zeigen, wie männlich sie sind. Geschirr wird nicht abgeräumt, die eigene Ehre muss unter allen Umständen verteidigt werden und von ihren Frauen lassen sie sich jetzt aber wirklich gar nichts sagen.

Was will man auch machen mit diesem ganzen Testosteron, das durch die supermännlichen Adern durch den (zumindest im Fall Aurelios) supermuskulösen Körper pumpt? Deswegen dürfte es dann auch keine Überraschung gewesen sein, als Ennesto in der ihm typischen Einfachheit das hypersexuelle männliche Selbstverständnis im Haus auf den Punkt brachte. "Ganz ehrlich: Ich habe alle wichtigen Entscheidungen in meinem Leben meinem Schwanz überlassen."

Und sehet, wohin es ihn gebracht hat: vom EC-Automat-Exhibitionisten an die Seite von Helena Fürst im Sommerhaus der Stars! Alles richtig gemacht.

Folge Lisa auf Twitter und VICE auf Facebook, Instagram und Snapchat.