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Langeweile

Ein Zehnjähriger hat sich im Auto seiner Eltern eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert

"Ich frage mich, wie er es überhaupt schaffte, über das Lenkrad zu schauen", so ein Augenzeuge.
Screenshot: YouTube

Ein zehn Jahre alter Junge aus Cleveland hatte zu Hause anscheinend etwas Langeweile. Seine Lösung: Er stibitzte die Schlüssel des Autos seiner Eltern und verwickelte die Polizei in eine halsbrecherische Verfolgungsjagd.

Vergangenen Donnerstagmorgen entwendete der Junge die Autoschlüssel und fuhr Richtung Autobahn. Als seiner Mutter klar wurde, was vor sich ging, sprang sie in ihr eigenes Auto und raste ihrem Sohn hinterher.

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"Die Polizei muss mir helfen", sagte die Mutter während ihres Notrufs, der dem Fernsehsender FOX 8 zugespielt wurde. "Mein zehnjähriger Sohn hat das Auto seines Vaters genommen und flüchtet darin gerade vor mir. Er hat schon ein paar Sachen gecrasht und ist bald auf dem verdammten Highway!" Auf besagtem Highway schafften die Polizisten es schließlich, den Jungen einzuholen. Wie Polizeileutnant Richard Reeder gegenüber cleveland.com berichtete, fuhren mehrere Beamten neben dem Zehnjährigen her und wiesen ihn per Handzeichen an, rechts ran zu fahren. Der schüttelte jedoch nur den Kopf und drückte aufs Gas. Während der Verfolgungsjagd riefen noch mehr besorgte Autofahrer, die auf dem Highway unterwegs waren, bei der Polizei an.

"Da scheint ein kleiner Junge in einem silbernen Auto unterwegs zu sein. Und wahrscheinlich seine Mutter, die jagt ihm in einem roten Geländewagen hinterher", sagte einer der Anrufer laut FOX 8.

"Das Kind wechselt wild zwischen den Spuren hin und her und hat schon fast mehrere andere Fahrzeuge von der Straße gedrängt", berichtete ein anderer Fahrer.

Der kleine Bleifuß erreichte bei seinem Ausflug Geschwindigkeiten von fast 160 km/h, schlingerte über die Straße und fuhr teilweise auf dem Grünstreifen, um einer von der Polizei ausgelegten Nagelsperre auszuweichen. Kurze Zeit war er sogar als Geisterfahrer unterwegs, nachdem er über den Mittelstreifen gefahren war. Letztendlich schafften es die Beamten dank eines sogenannten PIT-Manövers, das Auto des Jungen zum Stehen zu bringen.

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Anschließend zogen sie den tretenden und spuckenden Zehnjährigen aus dem Fahrzeug und brachten ihn aufs Revier. Insgesamt dauerte die Verfolgungsjagd fast eine Stunde und war erst nach gut 70 Kilometern zu Ende.

"Für einen Zehnjährigen konnte er echt gut fahren", erklärte ein Augenzeuge gegenüber Lokalnachrichten. "Dabei war er nicht mal einen Meter groß. Ich frage mich, wie er es überhaupt schaffte, über das Lenkrad zu schauen."

Dabei hätte die Mutter eigentlich gewarnt sein müssen. Der Ausflug des Jungen war offenbar nicht der erste dieser Art: Bereits bei einer früheren Spritztour hatte der Zehnjährige schon einmal die Autoschlüssel entwendet. Drei platte Reifen haben dem Ganzen jedoch ein jähes Ende bereitet. Ein Motiv für seine Ausflüge hat der Junge schließlich auch angegeben: Langeweile.

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