So kämpfen Wildhüter um ein Naturreservat in Zentralafrika
Ein Ranger bringt seine Waffe nach der Patrouille zurück in die Waffenkammer von Chinko | Alle Fotos von Jack Losh

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The Dystopia and Utopia Issue

So kämpfen Wildhüter um ein Naturreservat in Zentralafrika

Bürgerkrieg, Wilderei und Dürre – die Ranger des Chinko Nature Reserve haben es mit mächtigen Gegnern zu tun.

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Der Wind peitscht durchs Cockpit, das Buschflugzeug schwenkt ostwärts über die rote Erde Zentralafrikas. Säulen aus schwarzem Rauch verdunkeln den Horizont – wo die herkommen, sind bewaffnete Rinderhirten wahrscheinlich nicht weit. Während der Trockenzeit verlassen sie die aride Sahelzone, um Weideland für ihre riesigen Herden zu suchen. Unterwegs brandroden und wildern sie. Der Pilot Cédric Ganière blickt in die schwelende Dunkelheit. "Daran ist nichts Romantisches", sagt er. "Sie zerstören ein Land, das nicht ihres ist. Der Fuchs ist mitten im Hühnerstall und tötet, tötet, tötet." Sie sind nicht die einzigen Eindringlinge.

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Wir sind mitten im Kampf um Chinko, eine der größten intakten Wildnisregionen im Zentrum Afrikas. Das Naturreservat liegt tief im Osten der kriegsgebeutelten Zentralafrikanischen Republik, nahe den Grenzen zum Kongo und Südsudan. Es umfasst kongolesischen Regenwald und bewaldete Savanne, genährt von unterirdischen Quellen, die ein weites Netzwerk aus Wasserläufen speisen. Sie schaffen die Lebensbedingungen für ein wahrhaftes Paradies, mit Hunderten Vogelarten und gefährdeten Großsäugern wie Löwen, Leoparden, Schimpansen, Antilopen, Nilpferden, Büffeln, Wildhunden und Goldkatzen. Auch für die bedrohten Elefanten hier ist Chinko einer der letzten Zufluchtsorte. Menschen siedeln hier keine.

Aber das Paradies ist in Gefahr. Ein Einschussloch in der Tragfläche des Flugzeugs erinnert daran, dass in dem Ödland auch die Miliz Lord’s Resistance Army aktiv ist. Der langwierige Bürgerkrieg in der Region intensiviert sich wieder – ein brutaler, vergessener Konflikt, dabei haben die Vereinten Nationen bereits vor einem Genozid gewarnt. Außerdem haben militarisierte Wilderer das Reservat geplündert, um Wildfleeisch, Elfenbein, Tierhäute und Körperteile als traditionelle Heilmittel zu verkaufen. Bergarbeiter baggern auf der Suche nach Diamanten und Gold illegal Flussläufe aus. Die Brandrodung der nomadischen Viehhirten und auch ihre Jagd auf Wildtiere bedrohen das empfindliche Ökosystem.


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Gegen all diese Gruppen kämpfen die Naturschützer von Chinko. Ihr Chef ist David Simpson, ein charismatischer 30-Jähriger, der Geschäftsführer des Reservats. Eigentlich hatte er seinen Fabrikjob in Großbritannien an den Nagel gehängt, um in der Region für einen Großwildjagdanbieter zu arbeiten. Später setzte er sich dafür ein, dass Chinko zum Reservat wurde.

Chinko ist eine Art Ministaat innerhalb eines gescheiterten Staats. Das Reservat umfasst 17.600 Quadratkilometer, eine Fläche so groß wie Kuwait. Als größter Arbeitgeber außerhalb der Hauptstadt Bangui beschäftigt Chinko Hunderte Einheimische – darunter ehemalige Wilderer – als Ranger, Bauarbeiter, Farmer, Mechaniker und Sanitäter. Aber die auflodernden Konflikte in dieser chronisch instabilen Region könnten alles ausradieren, was Simpson und seine Leute schützen wollen.

Aus dem Cockpit über dem brennenden Busch ruft der Pilot Ganière die Zentrale, mithilfe von NASA-Software wird dort jeder Brand auf einer Google-Earth-Karte festgehalten. Die ist das Nervenzentrum Chinkos, zwei kleine Flugzeuge sind seine Augen. Bewaffnete, getarnte Ranger-Einheiten am Boden sind seine Faust.

Das winzige Flugzeug macht einen schwindelerregenden Schwenk und kehrt zur Basis zurück. Neben der unbefestigten Landebahn steht dort Simpson und spricht mit einigen Arbeitern in der Landessprache Sango. Weiße Fremde, "Munju" genannt, können das nur selten. Im besten Fall lernen sie ein paar Phrasen und halten sich ansonsten an Französisch, die Sprache der verhassten ehemaligen Kolonialmacht.

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Cédric Ganière fliegt in seinem Zweisitzer über ein Buschfeuer in der Savanne von Chinko. Seine Aufgabe ist es, Viehhirten und Feuer zu orten

Simpson trägt Wüstenstiefel, hellbraune Chinos und ein kariertes Hemd. Die afrikanische Sonne hat seine helle nordenglische Haut in einen Kupferton gefärbt. Er ist direkt und dennoch zurückhaltend, beim täglichen Dinner der Chinko-Belegschaft wirkt er gut gelaunt.

"Menschen komplizieren die Arterhaltung", sagt Simpson. "Es ist eigentlich ganz einfach: Man hält die Leute davon ab, die Tiere zu töten, und fertig." Mit Tieren habe er im Alltag nichts zu tun – immer nur mit Menschen. "Aber ich wünschte, es ginge nur um Tiere. Das wäre verdammt viel einfacher."

Das Gebiet um den Fluss Chinko war nicht immer ein Reservat. Ab 2005 verwaltete eine Jagd-Ranch namens Central African Wildlife Adventures das Land, dort konnten wohlhabende Touristen unter strengen Auflagen Großwild jagen. Simpson wurde 2011 zum Geschäftsführer, doch bald darauf ging es mit der gesamten Region bergab. Sudanesische Wilderer und LRA-Rebellen hatten bereits viele der einst zahlreichen Elefanten getötet, nun schlachteten gut bewaffnete Wilderergruppen die restlichen Wildtiere. "Einmal wollte ein Kunde gerade eine Elenantilope schießen, da feuerten plötzlich mehrere AK-47 los und massakrierten die gesamte Herde", erzählt Simpson. "Ein anderes Mal haben wir eine Elenantilope gesehen, die achtmal von einer AK-47 getroffen worden war und trotzdem noch weiterlief." Büffelherden wurden ausgelöscht, ganze Löwenrudel vergiftet.

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Im März 2012 fanden Simpson und sein Team 13 tote Menschen in der Nähe einer illegalen Goldmine. Die Rebellen hatten ihre Schädel zertrümmert und ihre Körper mit Macheten zerhackt. Simpson und Erik Mararv, der Gründer der Jagdfirma, zeigten die Morde bei der Polizei an und fuhren als Zeugen in die Hauptstadt. Dort wurden sie als Verdächtige in ein dreckiges, überfülltes Gefängnis gesteckt. Später erfuhren sie, dass ein Beamter, der in den Elfenbeinhandel verwickelt war, ihnen die Tat anhängen wollte.

Im Gefängnis wurde den beiden klar, dass sie das Gebiet zu einem Naturreservat machen mussten. "Wir mussten das Gebiet schützen", sagt Simpson. "Es stand unter Beschuss."

Sechs Monate später wurden die falschen Anklagen fallen gelassen, Simpson besuchte seine Eltern in Großbritannien. Drei Wochen darauf reisten er und Mararv zurück, um die Transformation in Gang zu setzen. Anfangs hätten er und sein Team mit Jagdgewehren Wilderern mit AK-47 gegenübergestanden, sagt er. Doch Chinko sicherte sich Gelder und wurde wehrhafter. 2014 übernahm African Parks das Reservat, die Naturschutz-NGO verwaltet 10,5 Millionen Hektar Nationalpark auf dem Kontinent. Ein wichtiges Ziel war es, unbefugte Viehhalter fernzuhalten. Auf der Suche nach Vegetation treiben Hirten jedes Jahr zur Trockenzeit Hunderttausende Rinder aus dem Tschad und dem Sudan südwärts.

Ein Chinko-Mitarbeiter überwacht in der Zentrale des Parks die Monitore. Dort werden die Bewegungen der Ranger, Buschfeuer und andere Informationen auf einer Google-Earth-Karte festgehalten

Die Weidetradition existiert seit Jahrhunderten, doch Dürre und Krieg verschärfen die Konkurrenz um Land. Die Wüste und die Konflikte breiten sich immer weiter in die Sahelzone aus und treiben fremde Viehhalter tiefer in die Zentralafrikanische Republik und den Kongo. Dort hoffen sie, Grasland zu finden, fernab von bewaffneten Gruppen, die für umherziehende Rinder Wegzölle verlangen. Die Tiere überweiden das Land, verbreiten Krankheiten und belasten den Boden. Die Hirten legen unkontrollierbare Feuer, um dichtes Unterholz zu zerstören und den Graswuchs zu begünstigen.

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Megaherden von bis zu 800 Tieren ziehen durch die Chinko-Region, Parkranger liefern sich Schusswechsel mit Viehhirten, beschlagnahmen Waffen und Tiermedizin. Diplomatie ist allerdings die bevorzugte Methode: Einheimische Unterhändler treffen sich mit den bewaffneten Nomaden zum Tee und regen an, Chinko zu umgehen. Stattdessen sollen sie einen Korridor wählen, der mit gelben Plastiktüten an Bäumen markiert wurde. Wenn sie sich an den Pfad halten, bekommen die Hirten Essensvorräte. "Das Vertrauen kommt nur langsam, aber wir stehen in Kontakt", sagt Chinkos Chefunterhändler, selbst Enkel eines Viehhändlers.

Auch Hervé Ngambo war nicht immer Naturschützer. Heute ist er Ende 30, mit 15 fing er als Elefantenwilderer an. Früher habe Ngambo sein Dorf verlassen und am selben Tag einen Elefanten finden können. "Ich näherte mich langsamdem Elefanten, so weit wie möglich", sagt er VICE. "Dann schoss ich ihm in den Kopf, in die Ohren oder ins Herz." Ein Jahrzehnt später habe es schon Wochen gedauert, bis er im Busch auf einen Elefanten stieß. Die Massenwilderei hatte ihre Spuren hinterlassen. "Ich musste mit etwas nach Hause kommen. Wenn ich keinen Elefanten fand, tötete ich einen Büffel oder andere Tiere. Wir verkauften Teile der Beute und brachen so schnell wie möglich wieder auf."

Elefanten waren die wertvollste Beute. Wann immer Ngambo einen tötete, rief er seinen Kontaktmann in der Zentralafrikanischen Republik an. Der verkaufte das Elfenbein an ausländische Händler. Ngambo zufolge konnten ein Paar Stoßzähne plus Fleisch seinem fünfköpfigen Jägerteam mehr als 560 Euro einbringen – eine ansehnliche Summe für die arme Region. Er habe Hunderte getötet, sagt er, die genaue Zahl wisse er nicht.

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Als die Zahl der Wildtiere zurückging, kam Ngambo kaum noch über die Runden. Er lebte an der Grenze des Nationalparks, und so machte der Jäger einen überraschenden Schritt auf die andere Seite. Seit 2014 verfolgt er nun die Aktivität auf den Weidenflächen und die Wilderei. "Ich hörte mit dem Jagen auf, weil keine Tiere übrig waren. Chinko finde ich gut, weil ich möchte, dass meine Enkel auch Elefanten zu sehen kriegen." Das Jagen sei für ihn lediglich ein Job gewesen. "Jetzt habe ich mich dem Schutz dieser Tiere verschrieben."

Das geht nur, so lange Chinko existiert. In seinem Dorf gebe es keine Arbeit, sagt Ngambo. "Wenn es Chinko ab morgen nicht mehr gäbe und ich mein Gehalt verlieren würde, müsste ich wieder jagen."

An einem heissen, wolkenlosen Februarnachmittag schießt ein Hubschrauber über Chinkos Savanne, eine ausgedörrte Weite, durch die sich bewaldete Flussufer winden. Das Land wirkt, als sei es von Menschen unberührt – bis man die Zelte sieht.

Mehrere Dutzend davon drängen sich um verkohlte Bäume. Das Brummen der Rotoren lockt die Bewohner ins Freie, wo sie im aufgewirbelten Staub verschwinden. Simpson und seine Stellvertreterin Evelyne Malfliet steigen aus und treffen auf Frauen in Kopftüchern und bunten Kleidern und ihre Kinder. Sie sind Fulani, ein muslimisches Hirtenvolk. Die Mitglieder dieser Exilgemeinde sind Überlebende brutaler sektiererischer Gewalt.

Simpson und Malfliet durchqueren das behelfsmäßige Dorf und erreichen eine kleine, mit Stroh gedeckte Hütte, dort treffen sie die Ältesten. Das Leid der Gemeinde begann mit dem Ausbruch des Bürgerkriegs Ende 2012, als die hauptsächlich muslimische Rebellenkoalition Séléka auf die Hauptstadt marschierte und die Regierung stürzte. Auf dem Weg begingen die Rebellen grausame Taten. Hauptsächlich christliche Milizen, Anti-Balaka genannt, kämpften gegen sie an. Landesweit kamen Tausende in den Gefechten um.

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Der Geschäftsführer des Parks, David Simpson, spricht mit den Ältesten einer Gemeinde, die durch brutale Konflikte vertrieben wurde und in Chinko Schutz gefunden hat

Die Séléka wurden verdrängt und zersplitterten in rivalisierende Fraktionen, die heute etwa 80 Prozent des bodenschatzreichen Landes kontrollieren. Ende 2016 nahm die Gewalt wieder zu und verschlimmerte die humanitäre Krise. Hunderttausende Menschen wurden vertrieben. Unter ihnen war Amadou Boukar. Im März 2017 wachte er vor Tagesanbruch auf und stellte fest, dass eine Miliz seinen Heimatort Nzako angriff. "Sie töteten viele – Frauen und Kinder", sagt Boukar, ein 41-jähriger ehemaliger Ladeninhaber und fünffacher Vater. "Der Angriff ging den ganzen Tag."

Etwa 380 Zivilisten flohen nach Chinko, wo Parkpersonal ihnen Essen und Zuflucht gab. Später halfen die Ranger ihnen, sich tief in der Savanne niederzulassen, die Abgelegenheit dort bietet Schutz. Zumindest vor Menschen: Nachts schleichen Hyänen und Löwen um das Flüchtlingslager. "Ohne Chinko hätten wir gar nichts", sagt Boukar. "Allein hätten wir nicht überlebt. Aber die Kinder haben keine Schule, keine Zukunft. Wir wollen so gern nach Hause und wünschen uns einfach nur Frieden."

In einer der düstersten Regionen der Welt ist Chinko ein Leuchtfeuer. Das Reservat bringt Ordnung ins Chaos und bietet Arbeitsplätze in Zeiten der Krise. Es füllt das Vakuum, das der Staat hinterlassen hat. Das medizinische Personal des Parks versorgt die umliegenden Dörfer, außerdem bezahlt Chinko 50 Lehrer, die Tausende Kinder erreichen. Es ist nicht nur ein Kampf um das Ökosystem der Region, sondern auch um ihre Bevölkerung.

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Zwei mutmaßliche Wilderer wurden tief im Busch von Chinko festgenommen. Die Ranger bringen sie mit dem Hubschrauber ins Hauptquartier des Reservats

"Menschen, Wildtiere und Ökosysteme brauchen alle dieselben Bedingungen, um zu florieren", sagt Peter Fearnhead, CEO von African Parks. "Wenn in einem Gebiet keine Regierung herrscht und Ressourcen illegal ausgebeutet werden, trägt das zum Teufelskreis der Armut bei." Gut verwaltete Reservate könnten seiner Meinung nach für sehr große Gebiete eine ordentliche Regierungsführung anregen.

Chinko mag von allen Seiten bedroht sein und die Verwaltung des Reservats eine gefährliche Aufgabe – dennoch sieht Fearnhead darin "eine der größten Chancen im afrikanischen Naturschutz". Der Wildtierbestand hat sich bereits erholt. "Die Zentralafrikanische Republik ist von Tragödien gezeichnet. In dieser verzweifelten Lage steht Chinko für Hoffnung", sagt Fearnhead. "Wir werden Eden nicht aufgeben, sondern es wieder aufbauen."

Stefan Maritz ist der stellvertretende Leiter der Ordnungskräfte von Chinko. In Khakihose und Wüstenschal steht er an der Landebahn und wartet bei 35 Grad auf seinen Take-off. Der stämmige Südafrikaner, ehemaliger Lance Corporal des dortigen Militärs, hat ab dem nächsten Tag frei. Zuvor hat er noch eine Aufgabe zu erledigen.

Am Vortag haben Ranger ein Wilderer-Camp und viele Tierkadaver gefunden: Büffel, Krokodile, Riesenwaldschweine, Affen, Wasserböcke und Nilpferde. Die Zähne von Nilpferden werden als wertvoller Ersatz für das Elfenbein der Elefanten gehandelt. Die Ranger warteten bei dem Lager und erwischten schließlich fünf Wilderer. Sie konfiszierten Schrotflinten, Gewehre, Macheten und einen großen Munitionsvorrat. Die Männer werden verdächtigt, zu einer größeren Operation zu gehören, ein wohlhabender Geschäftsmann soll dahinterstecken.

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Der Helikopter fliegt südwärts, nach 80 Kilometern landet er auf einer Waldlichtung. Maritz steigt aus, die AK-47 in der Hand, und begrüßt zwei Ranger, die ihm entgegenkommen. Sie führen zwei Wilderer mit sich, der eine trägt Flipflops, der andere ist barfuß und humpelt.

In einem Fleckchen Schatten sprechen die beiden mit VICE. "Nur so kann ich Geld für meine Familie verdienen", sagt Constant. Er ist Ende 30, seine Frau erwartet das zweite Kind. Er sagt, er jage seit zwei Wochen selbstständig in der Gegend und habe Chinkos Grenzen nicht bewusst missachtet. Die Ranger schütteln die Köpfe. "In meinem Dorf gibt es keine Arbeit, keine Chancen. Ich habe das gemacht, um zu überleben."

Constant wirkt resigniert und seltsam ruhig, die Augen des anderen Wilderers sind blutunterlaufen. Die Ranger führen die Männer zum Hubschrauber, zurück im Hauptquartier marschieren sie mit ihnen zu einer Zelle. Sie werden befragt und drei Tage später nach Bangui gebracht, wo die marode Strafjustiz sich ihrer annehmen soll. Wenn sie tatsächlich einen Auftraggeber haben, wird dieser sie vielleicht freikaufen.

Die Sonne versinkt hinter den Bäumen. Der Himmel ist tiefviolett, durchzogen von roten Striemen. Nach der Aufregung des Tages macht Simpson eine letzte Runde vor Feierabend. Am folgenden Morgen geht die Arbeit für ihn um 5:30 Uhr wieder los.

"In fünf bis zehn Jahren wird Chinko das Juwel unter den afrikanischen Parks sein", sagt er. "Das hier könnte ein Park mit 1.000 Löwen sein. Wir könnten 100.000 Büffel haben. Wenn wir weitermachen, wird es mehr Entwicklung geben. Und irgendwann hoffentlich Frieden."

Dieser Artikel ist mit finanzieller Unterstützung vom Pulitzer Center on Crisis Reporting entstanden.

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