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Popkultur

Dieser Account beweist, dass Regierungsinserate eigentlich ziemlich lustig sind

@wichtigeinfos zeigt, dass es immer noch ein bisschen banaler geht.

Im Jahr 2015 gab die öffentliche Hand 188 Millionen Euro für Inserate und Kampagnen aus. Ein Jahr zuvor waren es sogar 192 Millionen Euro. Welche Kampagnen das sind, die solche Unsummen an Geld verschlingen, sehen wahrscheinlich die meisten von uns täglich, ohne es so richtig zu merken – und das völlig zu Recht.

Staatliche Inserate sind auf den Blick nämlich vor allem eins: langweilig und ein bisschen egal. Sie erinnern uns gerne daran, dass es in Wien Schwimmbäder gibt, Hundescheiße auf Gehsteigen eher uncool ist oder man beim Autofahren lieber aufpassen sollte. Oder anders gesagt: Sie sind eher entbehrlich für kognitiv begabte Menschen, die keine Anleitungen zum Binden ihrer Schuhe oder selbstständigen Atmen brauchen.

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Das heißt natürlich nicht, dass jeder Mensch weiß, dass es Schwimmbäder gibt, man Hunde nicht auf Gehwege scheißen lässt und Autofahrer am besten auf die Straße schauen sollten. Es heißt nur, dass es leider nur wenig bringt, wenn die Stadt Wien Hundebesitzern zum tausendsten Mal auf die plakativste Art sagt, sie sollen kein Schweindl sein – also zum Beispiel mit Bildern von Schweinen – und ihr am nächsten Tag bestimmt trotzdem wieder in einen warmen Haufen direkt vor eurer Haustür treten werdet.

Aber wir haben auch eine gute Nachricht für euch: Staatliche Inserate sind eigentlich ziemlich lustig, wenn man etwas genauer hinsieht und mehr als eine Sekunde lang über die oftmals sehr bizarren Bild-Slogan-Kombinationen nachdenkt. Oder wenn man das Ganze jemand anders erledigen lässt. Das beweist der Twitter-Account @wichtigeinfos, der beinahe täglich die aktuellsten Regierungsinserate aus allen möglichen Tageszeitungen postet und auf die Art zeigt, dass es immer noch ein bisschen banaler geht.

So werden in vielen der Inserate beispielsweise Selbstverständlichkeiten wie die Tatsache, dass die ÖBB Passagiere befördern oder gelegentlich Bahnhöfe putzen, zu knackigen Slogans verarbeitet.

Aber nicht nur aussagekräftige Inserate von den ÖBB werden auf @wichtigeinfos regelmäßig aufgegriffen. Besonders eine aktuelle Kampagne der Wien Energie scheint es den Machern des Accounts angetan zu haben. Yolo!

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Eigentlich sollte die Republik Österreich den Machern von @wichtigeinfos danken. Zum Beispiel dafür, dass der Account unser aller Leben ein bisschen schöner macht und ermöglicht, dass Regierungsinserate endlich wieder Emotionen in uns auslösen. Aber auch die ernsthafte Kritik, die in den Tweets steckt, sollte man nicht übersehen: Ziemlich viele staatliche finanzierte Inserate sind inhaltsleeres Bullshit-Bingo.

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