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Satire

"Hitler gefällt das": So zersägt Böhmermann Xavier Naidoo

Die "Hurensöhne Mannheims" sind Böhmis härteste Parodie seit Langem.

Seit einigen Jahren versucht Xavier Naidoo jetzt schon mit aller Kraft, uns darauf aufmerksam zu machen, dass er einen kompletten Knall hat. Jetzt hat er es vielleicht endlich geschafft, dass diese Information auch beim letzten Vertreter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ankommt – dank Jan Böhmermann.

Die ersten Zeichen waren schon früh zu sehen: als er 2011 im ARD-Morgenmagazin erklärte, Deutschland sei immer noch ein besetztes Land. Oder als er ein Jahr später ein Lied aufnahm, in dem er davon sang, Menschen zu verstümmeln und zu töten, weil sie "keine Möse lieben" (also schwul sind) und sich deshalb wahrscheinlich an Kindern vergreifen. Am Ende des Songs rief er sehnsüchtig nach einem starken Mann, einem "Führer".

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Da das offensichtlich aber noch nicht ausreichte, legte Xavier noch einen drauf und erschien 2014 auf diversen Verschwörungsveranstaltungen, allen voran bei einer Reichsbürger-Kundgebung in Berlin, auf der er in einem "Freiheit für Deutschland"-T-Shirt eine Rede hielt.

Aber dass Naidoo eine rechte Verschwörungsschleuder geworden war, war einigen offensichtlich noch nicht deutlich genug: 2015 nominierte der NDR den Sänger, Deutschland beim Eurovision Song Contest zu vertreten.

Konsequenterweise musste Naidoo noch mehr Gas geben, und mit dem neuen Album der Söhne Mannheims ist ihm endlich der Durchbruch gelungen. Das darauf enthaltene Lied "Marionetten" ist so offensichtlich von neurechtem Gedankengut der stumpfesten Sorte durchsetzt (er reimt "Volksvertreter" auf "Volksverräter" und droht Politikern mit Lynchmord), dass es sogar der Bild auffiel.

Den echten Ritterschlag hat Naidoo aber am Donnerstagabend erhalten, als Jan Böhmermann ihm ein eigenes Parodie-Video gewidmet hat.

Klar, der Fake-Album-Trailer der "Hurensöhne Mannheims" ist nicht unbedingt subtil. Das "nicht-antisemitische Hit-Album" hat den schönen Namen "Death to Israel", enthält Lieder wie "20.000 Chemtrails über dem Meer" oder "Alles kann besser werden (Ohne all die Volksverräter auf Erden)", und wird von Lutz Bachmann und Adolf Hitler empfohlen. Aber gerade weil Xavier Naidoo schon so lange versucht, seine antisemitischen Verschwörungstheorien an den Mann zu bringen, müsste er Böhmermann eigentlich dankbar sein: Die Botschaft ist endlich angekommen.

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