'Derek Jeter' – Eine Kurzgeschichte über Freundschaft und teure Kleider

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DIE LITERATURAUSGABE 2017

'Derek Jeter' – Eine Kurzgeschichte über Freundschaft und teure Kleider

Gestohlene Chanel-Taschen, koksende Paschas und Schönheitswahn: Zwei junge Frauen kämpfen sich durch die Welt eines Modemagazins und verlieren dabei fast sich selbst und einander.

Fotos: Arvida Byström

Aus der Literaturausgabe 2017.

Im Schrank biegen sich die Stangen unter der vielen Kleidung. Jessica nimmt fünf Bügel, von denen Roben auf den Boden fließen. Isabel sitzt auf dem Plastikstuhl und inspiziert ihre Nägel.

„Du kennst die Story doch, oder?", fragt Isabel.

„Sie sind auf irgendner Party—sie ist PR-Frau—und er kommt an und sagt: ‚Hey, Baby, was sind deine Hoffnungen und Träume?'"

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„Dummer Spruch."

„Total dummer Spruch. Aber wieso nicht mit dem großen Baseballstar Derek Jeter schlafen?"

„Da gibt's viele Gründe."

„Sie sagt also was Dummes: ‚Meine Marke aufbauen, mein Leben genießen, keine Angst haben.'"

Jessica lacht. Sie hängt die Bügel an die neue Stange und passt auf, dass nichts schief hängt. Sie fährt durch den Stoff eines Kleids. Ein Ausdruck des Laufstegfotos klebt am Bügel. F/W DOLCE & GABBANA.

„Er gibt ihr eine Telefonnummer, sie ruft spät am Abend noch an. Ein Auto holt sie ab, bringt sie in seine Wohnung. Er wartet schon in Boxershorts. Alles total Vanille. Missionar. Eins, zwei, vorbei, weißt du?" Isabel macht eine Wegwerfbewegung. „Er ist ganz lieb, bietet ihr am nächsten Morgen Kaffee an, aber sie so: ‚Nee, danke', und geht."

„Aha." Jetzt die Schuhe. Jessica setzt sich auf den Boden und packt sie aus den Plastiktüten und stellt sie farblich sortiert auf. Dann merkt sie, dass es besser wäre, sie nach Größe zu sortieren, und fängt von vorn an.

„OK, pass auf. Vielleicht ein Jahr später ist sie wieder auf einer Party. Und Derek Jeter ist natürlich auch da."

„Natürlich."

„Er kommt rüber und sie denkt, er ist eben ein netter Kerl, und sagt hallo. Aber er so: ‚Hey, Baby, was sind deine Hoffnungen und Träume?' Und sie denkt sich: ‚Hey, warum versuch ich's nicht noch mal?' Isabel steht auf und sieht sich im Spiegel an. „Also sagt sie was anderes—das Leben voll auskosten, den Kilimandscharo besteigen, Mutter werden … was man halt so sagt. Sie schlafen wieder miteinander. Und alles ist genau gleich. Also wirklich genau, bis auf die Sekunde. Am nächsten Morgen bietet er ihr Kaffee an, sie lehnt ab und geht."

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„Ja, und? Wo ist jetzt die Pointe?" Jessica richtet sich auf und nimmt ihre Arbeit in Augenschein. Nichts darf unordentlich aussehen.

„Kapierst du's nicht?", fragt Isabel und blickt sie im Spiegel an. „Er mag Routine."

***

Beide sind Modeassistentinnen. Jessica steckt im Schrank fest, Isabel assistiert einer der Stylistinnen des Magazins. Vor allem für Jessica sind die Arbeitstage der Wahnsinn: Sie arbeitet von früh bis Mitternacht, hängt alle Kleider für die Run-Throughs und Fittings auf und packt dann alles für die Shoots in Truhen. Es nimmt nie ein Ende. In ihren Träumen kommt nur noch Kleidung vor, und nicht als Objekt der Begierde. Einfach das Materielle. Seide, Chiffon, Viskose, Tüll und Kaschmir. Paillettenstickerei, grafische Drucke und Farbblöcke. Unter den Neonlampen sieht Kleidung für Tausende Dollar billig aus.

Dann gibt es die Tage, an denen nichts zu tun ist, und dann sitzen sie zusammen im begehbaren Kleiderschrank und tratschen bis Feierabend. Sie haben Großes vor im Leben. Isabel will ihre eigenen Shoots stylen. Aber eigentlich wünscht sie sich Ruhm, Geld, Aufmerksamkeit. Jessica will—tja, Jessica weiß leider nicht, was sie will. Sie jagen Partys, Promis und Jungs hinterher. Jungs jagen zurück. Sie leihen sich Kleidung aus dem Schrank. Sie sehen am nächsten Tag online Fotos von sich an und machen geistige Notizen fürs nächste Mal: gerader stehen, mehr einziehen, Arme vom Körper weg, Kinn nach vorn.

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Isabel ist hübscher als Jessica. Sie hat Porzellanhaut, schönes kastanienbraunes Haar, ihre Brüste hängen kein bisschen und ihre Knöchel sind schlank. Jessica ist wie Isabel, nur ein bisschen mehr von allem. Ihre Haut hat mehr Makel, ihr Haar ist dicker, ihre Beine stämmiger, ihre Brüste größer. Ihre kräftige Statur lässt sie vertrauenswürdiger wirken, als sie ist. Redakteurinnen kommen vorbei und klagen über Kollegen. Assistenten erzählen mehr, als sie sollten. Isabel mag hübscher sein, doch Jessica weiß, dass sie sympathischer ist. Damit kann sie leben.

Als Isabel einen Freund findet, ist anfangs noch alles in Butter. Sein Reichtum ist unübersehbar. Er hat eine große Wohnung in Chinatown. „Ich habe ihm heute einen geblasen—wegen der Wohnung", erklärt sie. „Ich steh' auf Geld. Also körperlich macht es mich an."

„Igitt", sagt Jessica. Er heißt Adam und ist auf uninteressante Art heiß. Alle Teile passen ins Ganze, sein Gesicht ist symmetrisch, doch wenn Jessica ihn im Club über den Tisch ansieht, den wummernden Bass im Magen, dann spürt sie, dass Isabel sich ohne das Geld nicht mit ihm abgeben würde.

Er arbeitet nicht richtig, das ist das Problem. Er wirft gern mit Geld um sich. Das ist das andere Problem. Er investiert in Projekte, wie in das Yogastudio seiner Ex. „Da gehen wir niemals hin", schwört Isabel. Sie schauen manchmal das Instagram-Profil der Ex durch und lästern über die Fotos. Einmal liket Jessica aus Versehen eins der Bilder und die beiden sterben fast vor Scham, wälzen sich lachend und stöhnend auf dem Boden. Irgendwie kann sich Jessica in Adams Gegenwart nie richtig entspannen. Sein bester Freund ist Bradley, ein langweiliger Schauspieler, der sich selbst zu ernst nimmt.

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Als die beiden anfangen, zusammen Drogen zu nehmen, ist es auch keine große Sache. Isabel macht inzwischen alles, was Adam sagt. Er sagt, sie soll fünf Kilo abnehmen, sie tut es. Er sagt, sie soll sich den Pony rauswachsen lassen, sie tut es. Er sagt, sie soll nur noch High Heels tragen, sie gehorcht. Er trägt kleine Röhrchen mit Kokain bei sich und sie feiern die Nächte durch, dass es schon nicht mehr schön ist. Ihr Herz schlägt seltsam hohl, wenn die Vögel loszwitschern und die Sonne zu bald aufgeht. Isabel und Adam sind so high, wie man nur sein kann, und reden endlos über die Zukunft, sein Leben, seine Ziele und—sie kann es selbst kaum fassen—seine Hoffnungen und Träume.

***

Der Schrank ist ihr zweites Zuhause. Er ist sogar größer als ihre Wohnung. Gemütlich ist er nicht: ein fensterloser Kasten mitten im Gebäude voll endloser Reihen weißer Sperrholzregale und Stangen. Doch dort fühlt sie sich geborgen. Es gibt keine Wanduhr. Hier ist sie von der Außenwelt isoliert. Sie kann die Augen schließen, die Farben und Formen der Schuhe ineinanderfließen lassen. Slingbacks, Mules, Kitten Heels, Plateaus, Wedges, Peeptoes, Mary Janes, Ballerinas, Gladiators, Pumps. An der Nordwand stehen die Gummistiefel, die gestapelten Sneaker, Zehe an Ferse. Weiter links sind die Hüte aufgetürmt, wie umgedrehte Suppenschüsseln, Türme, die sich zu beiden Seiten neigen. An der Südwand ist ein Raster aus Plastikschubladen mit Klebeetiketten, die alles enthalten, was man braucht, um Menschen für Fotoshoots einzukleiden: Gürtel, Unterwäsche, Tangas, Strumpfwaren, weiße T-Shirts, Bodys, Leggings, Spanx und Socken. Es gibt Platz für Gepäck, für die Stofftaschen, die Handtaschen, die Clutches. Alles aus Jeans wird gefaltet und von dunkel bis hell aufgestapelt. In letzter Zeit betrachtet sie all das immer mehr als ihren Besitz, zum Teil, weil sie den anderen alles aushändigen muss. Sie macht ein Foto, schreibt in eine Tabelle, wer was geholt hat, und wenn sie es zurückbringen, streicht sie die Zeile durch. Natürlich gibt es auch die Faulen, denen Jessica E-Mails schreiben muss. Sie schickt insgesamt drei Mails. Wenn es nichts Besonderes ist, bemüht sich irgendwann dann niemand mehr darum. Es kommen ja das ganze Jahr über neue Kollektionen rein.

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Spätnachmittags kommt eine Assistentin aus der Event-Abteilung vorbei. Sie ist hübsch, auf so eine Vorstadtart. Aber sie ist immer freundlich und hat Jessica in ihrer ersten Woche geholfen, als Jessica nicht das Geringste über die Arbeit im Schrank wusste. Sie sieht die Stangen durch, hebt ein Paar Stilettos mit zwei Fingern hoch und stellt sie vorsichtig an ihren Platz.

Isabel ist für einen Shoot in Rom und schickt Jessica ununterbrochen Nachrichten. Erst Selfies von ihr im Hotel, dann Fotos von den Models in Kleidung, die nun in der italienischen Sonne glitzert, statt wie gestern noch traurig und verlassen hier im Schrank zu hängen. Schön, antwortet Jessica halbherzig. „Hey", schreibt Isabel zurück. „Nicht neidisch sein."

Sie sieht auf; Sara lungert herum. „Kann ich dir helfen?"

„Nein", sagt Sara. „Nicht wirklich." Sie durchquert das Zimmer. „Stimmt es, dass Isabel Adam datet?"

Jessica überlegt, ob eine Lüge Vorteile brächte, und kommt auf keine. „Ja", sagt sie. „Das stimmt."

„Er hat eine Weile meine Freundin Mim gedatet."

Sie wartet darauf, dass Sara zum Punkt kommt.

„Weißt du", sagt Sara, „er ist kein guter Mensch."

„Was interessiert dich das?", fragt Jessica etwas zu schnell.

Ihr Handy leuchtet auf; Isabel schreibt noch immer. Sara blickt auf das Display, dann zu Jessica und schaut sich dann im Schrank um. Sie zuckt die Schultern. „Tut es eigentlich nicht. Ich hab' mal hier drin gearbeitet. Irgendwann wird man ein bisschen irre ohne Tageslicht."

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„Ich weiß", sagt Jessica. „Es ist schlimm."

„Na ja, pass einfach auf", sagt Sara. „Er braucht euch zwei genauso sehr wie umgekehrt." Sobald Sara weg ist, erzählt Jessica alles per Handy Isabel. „Wäh", schreibt Isabel zurück. „Aber gut, alle wissen, dass sie mal Bulimie hatte."

***

Es gibt eine Preisverleihung, für die alle arbeiten müssen. Ihnen werden Kleider zugeteilt und sie sollen die Haare nicht offen tragen. Vor dem Event muss irgendein armer Assi alle vor einer weißen Wand fotografieren. Die Fotos kommen in ein Buch und gehen an die Chefredakteurin. Wer hübsch ist, kommt nach vorn zum Eingang, die Gäste begrüßen. Wer es nicht ist, kommt nach hinten. Die Regel ist ungeschrieben, aber allen klar.

Jessica soll Gäste an die Tische geleiten. Nicht ganz hinten, aber Isabel ist bei den Korridoren am Eingang, also ganz vorn. Es dauert noch, bis die Gäste eintreffen, und die Frauen laufen umher. Die Luft ist kühl, die Beleuchtung noch voll aufgedreht. Isabel macht Jessica im Speisesaal ausfindig.

„Was ist das?", fragt Jessica. Die Ohrringe sind sehr auffällig. Glitzernd, mit Emaillelack. Der letzte Schrei. Sie reichen fast bis auf Isabels Schultern. „Hast du die ausgeliehen?"

„Nein", sagt Isabel verlegen. „Adam hat sie mir geschenkt."

„Oh", sagt Jessica. Ein schlechtes Gefühl überkommt sie, aber warum? Sie ringt einen Moment lang um die angemessene Antwort und sagt dann: „Die sind schick."

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„Finde ich auch", sagt Isabel zufrieden und fasst an den rechten Ohrring.

Jessica beobachtet ihre Freundin. Das Event fängt bald an, die Nacht erwacht zum Leben. Das Servicepersonal bewegt sich schneller, die Barkeeper stehen bereit, sanfte Musik sickert aus den Lautsprechern. Isabel sieht immer schön aus. Heute ist sie in ein pfirsichfarbenes Seidenkleid gehüllt, das sich vorn schmeichelhaft um ihre kleinen Brüste schließt und ihre scharfen Schlüsselbeine preisgibt. Das Schöne daran ist, wie es Isabels Körper umspielt, wie sie darin fast nackt aussieht und doch kaum Haut zeigt. Sie bewundert Isabels Schönheit schon immer zutiefst. Ihre Schönheit ist wie etwas, das Jessica niemals haben kann, dem sie niemals auch nur nahekommt, doch erst in diesem Moment geht ihr auf, dass sie Isabels Gesellschaft schon immer als eine Art Privileg wahrgenommen hat—und Isabel hat sich nie dagegen gewehrt.

Sie blickt an sich herunter, auf ihr eigenes, marineblaues Kleid. Der Stoff ist eine viel schwerere Synthetikmischung, weitaus weniger schmeichelhaft. Sie schluckt die aufsteigende Verzweiflung runter. Sie währt nur einen Augenblick, und danach fühlt Jessica sich töricht und schämt sich. Isabel darf hübsch sein, sagt sie sich. Die Welt hat genug Platz für alle. Ich will ohnehin nicht, was sie hat. Diese gezielten Gedanken sind so kindisch wie ihre Gefühle, doch bald schon ermahnt sie jemand, sich in den Korridor zu stellen—hinten, natürlich—und wenn Gäste die Toiletten suchten, dann könne sie ihnen den Weg weisen. Da spaziert ein sehr berühmter Schauspieler vorbei und sie wird abgelenkt von der Nähe zu ihm, von der seltsamen Erkenntnis, dass sie und er gleich sind und beide aus Blut, Haut und Schweiß bestehen. Er lächelt sie an, und das muss er—einfach jeder, ob Promi oder nicht, würde ein Mädchen anlächeln, das allein im Korridor steht und darauf wartet, den ohnehin offensichtlichen Weg zur Toilette zu zeigen. Doch das Lächeln gibt ihr das Gefühl, dass auch sie hübsch ist.

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***

Isabel sieht immer atemberaubender aus. Nicht schöner, sondern einfach … exotisch. Adam hat mit allem recht. Ihr braunes Haar ist streng in der Mitte gescheitelt und zum Bob geschnitten, und es steht ihr. Sie ist magerer, ihr Bauch linst unter dem kurzen Top hervor, ihre Arme erinnern an Vogelknochen, ihre Beine sind kleine Zahnstocher, und es steht ihr. Sie trägt nur noch roten Lippenstift, sonst nichts, ihre Haut leuchtet und sie schwört auf eine bestimmte Kosmetikerin. Die einzige Verzierung, die sie sonst noch trägt, sind detailreiche Gel-Designs, die sie sich in einem japanischen Nagelsalon machen lässt. Es hat Stil.

Es ist kaum überraschend, dass Adam Isabel bittet, bei ihm einzuziehen. Sie ist ohnehin ständig bei ihm. Sie erzählt Jessica, wie sehr sie Chinatown liebt, als sei Jessica noch nie dort gewesen. Und sie kriegt Aufmerksamkeit, seit sie mit Adam zusammen ist. Auf Partys ist sie nicht länger irgendein Mädchen, sondern Adams Mädchen, und das hilft. Es ist leichter, einen Tisch zu kriegen und in Clubs zu kommen. Es steigt Isabel langsam zu Kopf; sie meint es nicht so, doch sie kommandiert Jessica herum. Fotografen bitten Jessica zur Seite zu treten, damit sie Isabel allein fotografieren können.

Und Adam genießt es. Es gibt ihm ein Gefühl von Macht. Sie landen eines Nachts nach einer Galerieeröffnung in seiner Wohnung und er bereitet ganz routiniert Koks-Lines vor. Isabel senkt gehorsam den Kopf und Jessica schießt ein Bild von den beiden beim Sex durch den Kopf, Isabels winziger, schmächtiger Körper vornübergebeugt, zweigeteilt. Sie schaudert.

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„Was?", fragt Isabel und wischt sich mit dem Finger die Nase.

Adam reicht Jessica den Spiegel. Sie zieht schnell. „Nichts. Ich hatte bloß ein geistiges Bild von euch beim Sex."

„Wie fandest du es?", fragt Adam.

„Du willst uns", sagt Isabel vorwurfsvoll.

„Nein. Eklig", sagt Jessica. Sie hat ihre letzten beiden Gehaltschecks für die neue Saint-Laurent-Tasche ausgeben. Sie hebt sie auf ihren Schoß und spielt mit den Ketten.

„Habt ihr zwei schon mal—", setzt Adam an.

„Nein", sagen Isabel und Jessica gleichzeitig.

Er lehnt sich vor und zieht die größte Line. Ein feiner Film bedeckt sein Gesicht, er glänzt im Licht, und Jessica fragt sich, ob es mit ihr oder Isabel mal so weit kommen wird. Sein Körper sieht aus, als würde er ausschließlich Drogen konsumieren. Es ist unglaublich unattraktiv.

„Hey", sagt Adam und steht auf, um die Musik aufzudrehen. Er zündet sich eine Zigarette an. Die Mädchen rauchen nur, wenn sie betrunken sind. Beide nehmen sich eine. „Jessica, hast du Isabels Schrank gesehen?" Seit Adam da ist, kauft er Isabel Kleidung. Er wählt Schuhe, Jacken und Taschen aus, und natürlich hat sie jetzt eine eigene Garderobe in seiner Wohnung.

Isabel schaut nervös zu Adam, dann zu Jessica. Zwar ist sie oft unbekümmert eitel, doch Jessicas Neid ist ihr bewusst, und sie versucht, wenn auch ohne Fingerspitzengefühl, keine große Sache aus der Kleidung zu machen. Die beiden konkurrieren schon immer ein wenig miteinander, wenn es um Style geht, und auch wenn es dabei viel darauf ankommt, wie man etwas trägt, so hilft es doch, mehr und immer das Neueste zu besitzen.

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„Hab' ich noch nicht", sagt Jessica.

„Schau doch mal rein."

Jessica steht auf und geht zum Schlafzimmer. Es gibt zwei Schränke, und Adam ruft: „Der zweite!", als habe er ihr Zögern gehört. Sie schiebt die gläserne Spiegeltür auf. Die Kleidung ist perfekt aufgehängt. Da ist der neue Balenciaga-Rock, den sie so begehrt und Isabel aufs Handy geschickt hatte. Der pinke Mantel von Rochas. Sie nimmt die Stücke heraus, streicht über Ärmel und Säume und hängt alles zurück. Weiter unten sind Isabels eigene Sachen. Sie wäre ja neidisch, doch sie kann die Sachen nicht einmal ausborgen, so klein sind sie.

„Ja, wie findest du diese da?"

Sie zuckt zusammen. Adam steht hinter ihr und schaut in das Ende des Schranks, in dem die ältere Kleidung liegt.

„Es sind Isabels Sachen", sagt sie.

„Ich finde sie hässlich."

Vielleicht etwas günstiger, etwas abgetragener, aber nicht hässlich, denkt Jessica.

„Ich finde, sie sollte sie wegschmeißen."

„Ich weiß nicht …", setzt Jessica an.

„Was macht ihr denn?" Isabels lichtumspielte Silhouette erscheint in der Tür.

„Wir gehen deine Kleidung durch", sagt Adam. In seinen Augen blitzt etwas Grausames auf. Sein Arm streift Jessicas und sie spürt, wie kalt seine Haut ist. Die Berührung lässt sie wieder erschaudern.

Jessica fühlt sich high von den Drogen, hat etwas bitteren Schleim im Rachen, hat ein Bedürfnis nach einer weiteren Line, aber nicht, weil sie es möchte, sondern weil sie von hier wegwill. Hier stimmt etwas nicht.

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„Hier", sagt Adam. „Jessica, wähle du aus, was Isabel wegwerfen soll." Er hält ein violettes Kleid hoch. „Wie wär's hiermit?"

„Ich mag das Kleid", sagt Isabel leise.

„Sie mag es", sagt Jessica unsicher.

„Raus damit!" Er pfeffert das Kleid zu Boden.

„What the fuck", murmelt Jessica.

„Was ist dein Problem?", fragt Adam lächelnd. „Wie sieht's damit aus?"

Er hält ein pinkes Oberteil hoch. Jessica weiß, dass Isabel dieses Top liebt. Sie trägt es jeden Sommer. Sie bringt es sogar in eine bestimmte Reinigung, weil sie sich sorgt, dass der Stoff abnutzen könnte.

Aber Jessica hat keine Kontrolle mehr. Sie spürt die Macht, die Adam besitzt, und sie ist dankbar—wie erbärmlich das ist, weiß sie—dass er ihr etwas davon anbietet.

„Raus damit!", schreit sie plötzlich.

„Oh mein Gott", sagt Isabel. „Was zur Hölle ist dein Problem?" Sie greift nach dem Oberteil, doch Adam hebt mahnend den Zeigefinger. „Na, na, na", sagt er.

Jessica fühlt sich plötzlich ein bisschen zu betrunken, schwankt und lehnt sich an die Wand. Adam hält noch ein Kleidungsstück empor und nickt, ohne dass sie etwas sagen muss. „Raus", sagte er. Isabels Kleidung türmt sich auf dem Boden und bald sind im Schrank nur noch die Sachen, die Adam ihr gekauft hat. „Das ist so widerlich", kommentiert Adam ein Paar von Isabels Schuhen. Es sind ramponierte Schnürstiefel.

So machen sie weiter, bis Jessica von einer Art Befriedigung erfüllt ist, die sie schon lange nicht mehr gespürt hat. Dann kehren sie ins Wohnzimmer zurück, zu Adams weißen Sofas, den Zimmerpalmen und der laut plärrenden Musik und ziehen Lines, bis die Sonne aufgeht. Isabel ist vor Wut ganz still, aber zu stolz, um zu weinen. Er hat sie bis auf die Knochen erniedrigt. Jessica weiß, dass Isabel morgen alles selbst wegwerfen wird; diese Sachen jemals wieder vor einem von ihnen zu tragen, kommt für sie garantiert nicht infrage.

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***

Dass sie nach einer solchen Nacht aufhören, miteinander zu reden, ist unausweichlich. Auf der Arbeit merkt niemand etwas. Wenn sie sich als Kolleginnen benehmen müssen, sind sie professionell. „Oh, könntest du mir das mal—" „Na klar, bitte schön." „Die Mules braucht sie jetzt nicht mehr, die kannst du einpacken." Aber jetzt sitzt Isabel an ihrem Schreibtisch, selbst wenn ihre Chefin weg ist. Sie kommt nie in den Kleiderschrank. Jessica verbringt den ganzen Tag dort; sie spricht zwar mit allen, die vorbeikommen, doch die meiste Zeit klebt sie an ihrem Handy. Sie sieht die Partyfotos, die Isabel postet. Manchmal laufen sie einander auf einer Party über den Weg, auch das ist unausweichlich, und dann tun sie so, als hätten sie einander nicht gesehen. Doch wenn ein Fotograf fragt, ob er ein Foto von den beiden zusammen machen kann, weil alle sie noch immer für ein Duo halten, dann posieren sie tapfer, legen Arme um Schultern, lächeln nicht, weil niemand lächelt, und strecken das Kinn vor.

Ihr Leben ist einsam ohne ihre Freundin. Es gibt niemanden, der ihre manische Energie in eine gewisse Bahn lenken kann, der ihre Rastlosigkeit beruhigt und ihr Geheimwissen mit ihr teilt. Diese Berühmtheit kommt nicht länger aufs Cover, anscheinend weigert sie sich jetzt, weil sie ihr die Haare bleichen wollten. Es gibt viel Klatsch über ein Mädchen, das niemand mochte, das einem der leitenden Redakteure assistierte. Sie heiratet einen Fotografen, und jetzt kommt ihre Hochzeit ins Magazin, unfassbar, die kleine dumme Margot, die alle für so unfähig hielten. Nein, Jessica sitzt einfach da und behält das alles für sich.

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Das staut sich natürlich auf. Auf Dauer muss sie einfach ein bisschen den Verstand verlieren. Ihr kommt die Idee, etwas zu stehlen, als eins der Mädchen ein sehr hübsches Paar Schuhe nicht zurückbringt. Meist kann man ja auch etwas abgreifen. Halsketten unter 800 Dollar, Lippenstift aus dem Make-up-Schrank, ein paar schwarze Pumps, mit denen sowieso nie jemand etwas angefangen hätte. Aber es gibt größere Schätze, und als eine Assistentin pelzgefütterte Slipper nicht zurückbringt, ist Jessica gespannt, was passieren wird. Jemand braucht sie vielleicht tatsächlich für einen Shoot, und Gucci will sie garantiert irgendwann wiederhaben, doch die Assistentin sagt immer wieder, sie habe sie am Set verloren, vielleicht habe sie jemand mitgehen lassen—was könne sie da machen?

Tagelang starrt Jessica lüstern eine Chanel-Tasche an. Zu Hause schaut sie auf ihrem Handy Katalogfotos davon an. Es ist obsessiv, doch es gibt ihr einen Fixpunkt für ihren Wahnsinn. Sie nimmt die Tasche eines Abends mit auf ein Konzert und stellt sie am nächsten Tag pflichtbewusst an ihren Platz im Regal. Doch eines Tages nimmt sie sie mit auf eine Party und tanzt, bis sich der Floor leert, und nimmt sie danach mit nach Hause. Morgens vergisst sie unter dem Vorwand der Erschöpfung die Tasche absichtlich unterm Bett. „Morgen bring' ich sie zurück", denkt sie, als sie die fünf Stockwerke hinunterrennt. In dieser Nacht schläft sie mit der Tasche auf ihrer Bettdecke, als sei sie ein Haustier. Dann ist morgen. Und dann übermorgen, und schon sind zwei Wochen vergangen. Eine der Redakteurinnen sieht die Regale durch und fragt geistesabwesend nach dieser schwarzen Tasche, brauchten sie die nicht eigentlich, aber alle hetzen herum und niemand weiß es, und sie haben ohnehin schon zu viel Chanel, vielleicht hat es jemand zurückgeschickt, wer weiß. Jessica könnte vor Anspannung platzen, doch als das nicht passiert, findet sie das Gefühl auch aufregend.

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Also gut, dann gehört die Tasche jetzt eben ihr. Doch sobald sie mit dem Diebstahl davongekommen ist, begehrt sie sie nicht länger. Sie passt zu nichts, und eigentlich ist sie ja ohnehin nicht so schön. Also verkauft sie das Ding. „Das ist eine schöne Tasche", staunt die Frau im Edel-Secondhandladen. Sonst staunen diese Leute nie. „Und Sie wollen sie sicher nicht?" „Nein", sagt Jessica beiläufig, „ich hab' die Nase voll von ihr." Sie legt die Geldscheine am Abend in einem Fächer auf dem Fußboden aus.

Jetzt ist die Gewohnheit da, und sie wächst wie ein Tumor. Erst Taschen, dann Schuhe, dann Kleidung. Jedes Mal ist es dasselbe: Sie ist vor dem Diebstahl tagelang von den Valentino-Pumps besessen, kann nicht aufhören, an sie zu denken. Von der pinken, durchscheinenden Spitze über die Steinchen, die quer über die Zehen gesetzt sind, bis hin zu den Kitten Heels, die dem ganzen Kitsch ein wenig Zurückhaltung entgegensetzen. Dann klaut sie sie und trägt sie vielleicht ein- oder zweimal, doch danach hat Jessica sie schon satt. Sobald sie in ihrer Wohnung stehen, ist sie gelangweilt, abgestoßen, angewidert von den Schuhen und auch von sich selbst.

***

Das Telefon klingelt und sie geht instinktiv nach dem ersten Klingeln ran. „Hallo." „Können wir reden, Jessica?" Es ist Paola, die Accessoire-Chefin. „Kannst du in mein Büro kommen? Jetzt?"

„Natürlich", sagt Jessica. Ihr Herz hämmert. Sie schaut sich im Spiegel an. Klemmt verirrte Haarsträhnen hinter die Ohren. Sieht sie zu schick aus? Sie trägt einen sehr teuren Kaschmirpullover, den sie letzte Woche gestohlen hat. Oh, und ein paar Samtslipper. Das Outfit ist eigentlich völlig normal, auch wenn die Slipper von der nächsten Saison sind. Und 900 Dollar kosten. Sie steigt aus den Schuhen und zieht dafür ein unauffälliges Paar schwarze Flats an, bevor sie den Korridor entlang zu Paolas Büro eilt.

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„Hi, Paola", sagt sie schnell. Es ist wichtig, selbstbewusst zu wirken. Sie steht im Türrahmen.

„Du kannst die Tür schließen", sagt Paola. Sie hat von ihrem Bürofenster aus Blick auf die Stadt, und sie glitzert und strotzt vor Leben, mit Menschen, die Straßen überqueren, blinkenden Lichtern und Türmen, die in der Ferne aufblitzen. Jessica fühlt sich aus der schützenden Blase gerissen, die der Schrank ihr bietet. Sie schiebt die Tür zu.

„Wie geht's dir?" Paola wirkt wenig interessiert.

„Gut, danke." Jessica fragt nicht zurück, denn sie weiß, dass es überflüssig ist.

„Sehr gut." Paola trommelt mit dem Bleistift auf den Schreibtisch. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass einige Accessoires aus dem Schrank fehlen." Jessica spürt Paolas Augen, die ihren Körper absuchen. Sie ist heilfroh, dass sie die Samtslipper ausgezogen hat. „Ist dir was aufgefallen?"

Jessica weiß, dass keine Redakteurin, die es schon so lange hier durchgehalten hat, naiv genug ist, um so eine Frage ohne Hintergedanken zu stellen. Wenn sie jetzt verneint, kann sie einfach durchweg abstreiten. Wenn sie Ja sagt, dann wird das zu anderen Fragen führen, die zu belastend wären—wann und wie lange und warum habe sie nichts gesagt. „Neeein", antwortet sie und tut so, als würde sie überlegen. „Mir ist nichts aufgefallen."

„Verstehe", sagt Paola. Sie ist Italienerin, ein ehemaliges Model, das Ende der 90er von Mailand nach New York gezogen ist. Jessica hat Fotos von Paola aus dieser Zeit gesehen, den Arm um die größten Designer der Ära gelegt. Sie hat eine lange Nase und ein Muttermal über dem Mund—ein Kontrast zu der kantenlosen amerikanischen Plastikschönheit, der Jessica für immer nachjagen muss. Paola mustert Jessica genau. „Du weißt, welche Konsequenzen Diebstahl in diesem Büro nach sich zieht, oder? Wir haben da null Toleranz."

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„Das weiß ich", sagt Jessica. „Natürlich."

„Das wirft ein schlechtes Licht auf das ganze Magazin."

„Verstehe." Jessica versucht, es mit ernster, aber unbeschwerter Stimme zu sagen.

Zu viel Ernst würde sich nach Scham anhören. Doch ihr Herz klopft so schnell und sie sieht zwar Paola an, doch sie konzentriert sich ein wenig zu sehr auf den gewobenen Stoff der Chanel-Jacke, die über Paolas Schultern hängt. Perlenstränge baumeln von ihren Ohren. Plötzlich sieht Jessica einen Berg gestohlener Kleidung vor sich und ist erfüllt von dem seltsamen Gefühl, diesen unendlich hohen Haufen Mode erklimmen zu müssen, der unter ihren Füßen nachgibt.

Paola leckt kaum merklich über ihre Unterlippe und hält inne, wählt ihre nächsten Worte. Jessica prescht in die Stille. „Wenn ich irgendwie helfen kann …" Als geübte Lügnerin versteht Jessica die Spielregeln dieser Situation. Es geht nicht darum, was man sagt; es geht darum, auf seiner Version zu beharren. Wenn Paola Beweise hat, dann muss sie schon damit herausrücken.

Paola lächelt. „Natürlich", sagt sie, und am Ende schleicht sich ein spöttisches Lächeln in ihre Mundwinkel. „Wenn du etwas bemerkst, kannst du es an mich weitergeben", sagt sie.

„Das mach' ich", sagt Jessica artig. Sie greift nach der Schiebetür.

„Einen Moment", sagt Paola. Jessica bleibt stehen. Sie spürt den Schweiß auf ihrer Stirn, das hämmernde Herz. Ihre Handflächen sind klamm und sie kann ihren Handabdruck am Messinggriff der Tür sehen. „Ich will, dass du aufhörst zu stehlen." Jessica atmet hörbar ein. „Du hast richtig gehört", fährt sie fort. „Und das nächste Mal, dass ich dich in mein Büro zitieren muss, um dir solche Fragen zu stellen—was übrigens für mich reine Zeitverschwendung ist—werde ich nicht mehr so nett sein." Paolas Gesicht bleibt ausdruckslos, sie blinzelt nur einmal. „Hast du mich verstanden?"

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Jessica zögert, kann diese direkte Konfrontation nicht richtig verarbeiten. Paola hat sie damit von der Vergangenheit freigesprochen, doch sie weiß nicht, ob es eine Falle ist. „Ja", sagt sie schließlich, als ihr klar wird, dass ihr Schweigen fast wie ein Geständnis wirkt. „Das habe ich."

„Dann geh", sagt Paola und verdreht die Augen. „Und lass die Tür offen."

***

Als Isabel und Jessica endlich reden—es fühlt sich an, als sei es eine Ewigkeit her—ist es frühmorgens. Jessica ist früh im Büro, denn es gibt in einer Stunde ein Run-Through und sie muss alles vorbereiten. Es geht um eine „Aschenputtel"-Strecke, und im Büro liegen große blaue Abendkleider, Tweed, Tiaras und weiße Satinhosen. Ihr Soja-Latte steht auf einem Regal neben den ausgepackten Kleidern. Lanvin. Dior. Sonia Rykiel. Ralph Lauren. Sie will alles durchgehen, ohne sich dabei abzuhetzen. Das ist schon immer das Schöne daran, wenn sie es alleine machen kann. Isabel taucht in der Tür auf.

„Hey", sagt Isabel.

„Hi."

„Kann ich helfen?"

„Gern."

Sie lassen sich nichts anmerken. Isabel bückt sich und zieht eine zugetackerte Tüte auseinander. Es ist, als sei nie etwas gewesen. Sie hängen schweigend die Kleidung an die Stangen, noch ganz schläfrig trotz der grellen Neonlichter.

Schließlich macht Isabel den Anfang: „Hat sie mit dir auch geredet?"

„Wer?"

„Paola. Anscheinend hat sie allen Mädchen eine Standpauke gehalten."

Jessica braucht einen Moment, um das zu verdauen, bevor sie loslacht. „Ja, hat sie."

„Hat sie gesagt, nächstes Mal ist sie nicht mehr so nett?"

Jessica schüttelt den Kopf. „Ganz genau das!"

„Du verschwendest damit ihre Zeit und so weiter."

„Ja!"

„Schätze, wir waren alle kleine Diebinnen." Isabel schüttelt auch den Kopf. „Hast du aufgehört?"

„Natürlich. Ich hab' mir in die Hose gemacht."

Das bringt Isabel dazu, laut zu lachen. „Ja. Ich auch."

Sie packen weiter aus. Jessica stellt die Schuhe nach Größe sortiert auf. Sie bewegt sich schnell, aber das Sprechen geht langsam. Als sei es einfach zu viel. So viel, was sie ihre Freundin fragen will. Sie will sich für jene Nacht entschuldigen. Und Isabel all die Diebstähle gestehen, die Kleiderberge in ihrer Wohnung, die Schuhe, die sie nur einmal getragen hat, die Tüten unter ihrem Bett. Sie staunt über Paolas Führungsqualitäten. Sie sieht ihre Freundin an, die noch immer so schön ist und noch immer kurz davor steht, sich ihr Leben zu vermasseln. Und dann nimmt sie alles, die Unsicherheit, den Kummer, den Neid, und zieht den Reißverschluss zu, als sei es die Rückseite eines Kleids. „Erzähl' mir noch mal", sagt sie, „von dem Mädchen, das mit Derek Jeter geschlafen hat."

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