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Nekromantik

Von Feminismus-Splatter, Godzilla-Kostümen und Hasen-Häutungen: Jörg Buttgereit im Video-Interview

In Horrorkreisen gilt der Regisseur von 'Nekromantik' als Kultfigur. Im Rahmen der 'Diagonale' haben wir mit ihm über seine und unsere Lieblingsthemen gesprochen.

Jörg Buttgereit (von manchen Reviewern liebevoll Buttergeiz genannt) wurde 1963 in Berlin geboren, ein Jahr, nach dem das "Oberhausener Manifest" verfasst wurde – eine Erklärung von 26 deutschen Filmemachern mit dem Anspruch, einen neuen deutschen Spielfilm fernab von kommerziellen Einflüssen und Kontroll-Regimenten zu schaffen, was retrospektiv betrachtet nicht unwesentlich für sein Werk ist.

Als Buttgereit Anfang der 1980er von der Berliner Filmhochschule abgelehnt wurde, stand ironischerweise gerade die Premiere seines ersten Langspielfilms kurz bevor: 1987 war dann das glorreiche Jahr, in dem NEKROMANTIK erstmals auf die knittrigen Leinwände deutscher Independent-Kinos projiziert wurde.

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Sein Erfolgsmodell: Gar nicht erst eine FSK-Prüfung bemühen, sondern den Film direkt mit einer Altersfreigabe ab 18 Jahren in die Kinos bringen – und ihm somit zum Kultstatus verhelfen. "Wir machen die Filme ohnehin nur einem bestimmten Publikum zugänglich, denn Tante Erna wird sich nicht für Leichenficken interessieren", sagte Buttgereit in einem frühen Interview.

So schaffte es der Film, unbemerkt an den Behörden und anderen potenziellen Gegnern wie der katholischen Kirche, Staatsanwälten oder noch radikaleren Gruppierungen vorbeizuschrammen.

Im Rahmen der Diagonale 2018 wurde NEKROMANTIK endlich wieder auf der großen Leinwand gezeigt und von VICE präsentiert. Gemeinsam mit den Veranstaltern entstand im Zuge der begleitenden Ausstellung "Was vom Kino übrig blieb" dieses Video-Interview mit Jörg Buttgereit, das ihn in seiner ganzen klugen und sympathischen Unpoliertheit zeigt; eine Art Kinosaal-Q&A, nur ohne Publikum (und damit auch ohne Fragen, die eigentlich versteckte Essays sind).

Mehr zu Buttgereits Werk lest ihr hier.
Die Ausstellung "Was vom Kino übrig blieb" ist noch bis 22. April im Künstlerhaus Graz zu sehen.

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