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200 Fäuste für ein Halleluja – Diese Massenschlägerei in einer Kneipe haut rein

Alkohol war definitiv ein ausschlaggebender Faktor. Aber was steckte noch dahinter? Wir haben uns auf Spurensuche begeben.
Titelbild: Screenshot von YouTube

Kneipen und Schlägereien gehen ohne Zweifel Hand in Hand. Nicht umsonst findet man im Internet schnell mehr oder weniger hilfreiche Guides für solche Situationen. Diese Guides helfen jedoch wenig, wenn plötzlich 100 Leute mitmischen. Vergangenes Wochenende ist es in einem Lokal der Pub-Kette Weatherspoons im britischen Trowbridge zu diesem Szenario gekommen – die bis dato wohl größte Kneipenschlägerei Englands.

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Dabei handelte es sich nicht um das standardmäßige "Irgendjemand hat das Bier von einem anderen Gast umgestoßen und dafür direkt kassiert"-Szenario. Nein, hier ging es richtig übertrieben zur Sache. Und obwohl ungefähr 100 Leute in die Keilerei involviert waren, wohl auch ein Messer konfisziert wurde und einige Raufbolde in die Notaufnahme mussten, kam es zu keinen ernsthaften Verletzungen.

Inzwischen ist auch ein Video bei YouTube aufgetaucht. Ihr könnt euch also erstmal selbst ein Bild machen:

Was war nun der Auslöser?

Leider ist in dem Video abgesehen von fliegenden Fäusten und Fußballer-Frisuren nicht wirklich viel zu erkennen. Im Hintergrund kann man jedoch irgendeinen HipHop-Song hören. Hat hier etwa die falsche Musikauswahl an der Jukebox das Fass zum Überlaufen gebracht? Unrealistisch ist das nicht.

Bemerkenswert ist auch der Typ im blauen Kapuzenpullover, der ab Sekunde fünf ganz entspannt durch das Chaos wandert. Es scheint so, als ob er sich auf dem Weg zur Bar befindet und sich die Menge dabei für ihn spaltet. Hat unser Moses vielleicht das Scharmützel provoziert, um sich für sein Bier nicht anstellen zu müssen? Alles nur Mutmaßungen.

Zum Glück lassen sich auf Facebook einige Involvierte finden. Einer, der lieber anonym bleiben will, erzählt: "Ich hörte nur Schreie und als ich mich umdrehte, gaben sich schon 20 Typen gegenseitig auf die Mütze. Keine Ahnung, wie alles losging. Mein Kumpel hat an der Bar auch eine Flasche über den Kopf bekommen."

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Ein anderer Zeuge namens Connor sagt: "Es begann mit ein paar Typen, die sich an der Bar in die Haare bekamen. Ihre Kumpels mischten sich mit ein und kurz darauf bekamen auch Unbeteiligte Schläge ab. Die Auseinandersetzung geriet so außer Kontrolle, dass irgendwann jeder mitmischte, um sich und seine Freunde zu schützen."

Ein verschütteter Tropfen Bier auf einem brandneuen Sneaker? Oder ein versehentlicher Limettensaft-Spritzer ins Gesicht des Nebenmanns? Die Möglichkeiten sind vielfältig.

Jess war ebenfalls dabei. Sie glaubt, dass alles mit einem kleinen Streit anfing, der nicht schnell genug geschlichtet wurde. Sie fügt hinzu: "Die vielen Rugby-Spieler wollten beweisen, wie männlich und stark sie sind."

Das englische Revolverblatt The Sun behauptet, den Übertäter gefunden zu haben. In der Berichterstattung heißt es nämlich, dass der 23-jährige Corey A. den Geburtstag eines Kumpels feierte, als sich ein anderer Gast mit ihm anlegte und ihm wie aus dem Nichts ins Gesicht schlug. "Ich spürte keine Schmerzen und fing deswegen an zu lachen. Daraufhin gingen seine Freunde auf mich los", erzählt er. Corey schaffte es allerdings, sich wegzuducken, und schaute anschließend dabei zu, wie der verwirrte Angreifer sich eine andere unbeteiligte Person vorknöpfte. Bei der Sun muss man in Bezug auf den Wahrheitsgehalt der Artikel jedoch immer etwas vorsichtig sein.

Ganz egal, was letztendlich die Schlägerei auslöste, im Grunde lässt sich alles auf zwei Faktoren herunterbrechen: Zum einen befanden sich viele Menschen auf engem Raum und zum anderen tranken diese vielen Menschen viel Alkohol. Ein Zusammenhang lässt sich nicht verneinen. So hat eine Umfrage auch gezeigt, dass 90 Prozent der befragten Männer, die schon mal in eine Schlägerei verwickelt waren, zuvor übermäßig getrunken hatten.

Leider will die Kneipe, in der es zur Massenkeilerei kam, auch keine Antworten liefern: "Wir geben dazu keine Stellungnahme ab", hieß es auf Anfrage. Der Zwischenfall wird wohl für immer eines der großen Mysterien unseres Lebens bleiben.

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