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Unfall

Amazon-Angestellte wurden bei einem Unfall mit Bären-Abwehrspray verletzt

Über 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Online-Versandhandels mussten ins Krankenhaus, nachdem ein Lager-Roboter offenbar einen Fehler machte.
Im Inneren eines Amazon-Lagers
Symbolfoto: imago | Pressedienst Nord

Permanente Kontrolle, Abmahnungen wegen Nichtigkeiten, ein vergleichsweise magerer Lohn – alles Dinge, gegen die sich die deutschen Angestellten des Online-Versandriesen Amazon wehren müssen. Ihren amerikanischen Kolleginnen und Kollegen ergeht es ähnlich. Nun ist es dort allerdings zu einem Vorfall gekommen, in dem es für sie sogar richtig gefährlich wurde: Am Mittwoch mussten 24 Amazon-Angestellte ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem ein Lager-Roboter eine Dose Bären-Abwehrspray durchstochen und das heftige Mittel in der unmittelbaren Umgebung freigesetzt hatte.

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Wie der Fernsehsender CNN berichtet, litten 54 Mitarbeitende des Lagers im US-Bundesstaat New Jersey direkt nach dem Unfall unter starkem Brennen in den Augen und im Rachen. Klassische Symptome, die ein Angriff mit einem Abwehrspray nach sich zieht. Mit Capsaicin, dem Wirkstoff von in den Sprays befindet, ist wirklich nicht zu spaßen. Laut der Washington Post kam es insgesamt bei ungefähr 80 Angestellten zu Atembeschwerden und mindestens einer der ins Krankenhaus gebrachten Beschäftigten befand sich in kritischem Zustand.


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Die Amazon-Sprecherin Rachael Lighty sagte gegenüber der Washington Post, dass man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht wisse, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Das Unternehmen untersuche den Vorfall aber.

"Die Sicherheit unserer Mitarbeiter hat höchste Priorität. Deswegen sind alle Angestellten aus dem Bereich sofort an einen sicheren Ort gebracht worden", so Lighty weiter. Während einige Betroffene direkt vor Ort behandelt werden konnten, musste man andere in umliegende Krankenhäuser bringen. Die Sprecherin lobte die schnelle Hilfe der örtlichen Einsatzkräfte.

Der Bären-Abwehrspray-Zwischenfall ist nur einer von vielen Vorfällen, die den Eindruck erwecken, dass ein Amazon-Lager nicht gerade der sicherste Arbeitsplatz ist – egal, wo auf der Welt man sich befindet. Wie VICE-Recherchen ergeben haben, musste in Großbritannien in den vergangen drei Jahren mindestens 600 Mal ein Notarzt zu Lagern des Online-Versandhandels gerufen werden. Häufiger Grund war dabei, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Atembeschwerden hatten oder Schmerzen in der Brust verspürten. In der Hälfte der Fälle wurden die Betroffenen zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht.

Es bleibt nur zu hoffen, dass Amazon in Zukunft nicht nur darüber spricht, wie wichtig ihnen die Sicherheit und Gesundheit ihrer Angestellten ist, sondern sich auch wirklich darum bemüht. Bei Quartalsgewinnen von schlappen 2,5 Milliarden US-Dollar sollte das doch möglich sein.

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