Ein paar Dinge, die uns 2018 so richtig versauen werden
Collage via VICE Media, 2018-Bild von NordWood Themes | Unsplash 

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Popkultur

Ein paar Dinge, die uns 2018 so richtig versauen werden

Der Klimawandel, Schwarz-Blau und noch mehr beschissene Dinge, auf die ihr im neuen Jahr vorbereitet sein solltet.

Eigentlich ist der Jahreswechsel der perfekte Zeitpunkt, um sich von allen schlechten Angewohnheiten zu lösen, optimistisch in die Zukunft zu blicken und zu hoffen, dass im nächsten Jahr alles besser wird. Zumindest ist das in Filmen so, in denen am Ende immer alles gut wird, alle strahlende Haut und perlweiße Zähne haben. Weil strahlende Haut und perlweiße Zähne aber recht wenig mit der Realität zu tun haben, in der es dann doch eher um Mitesser und Zahnfleischentzündungen geht, wollen wir euch warnen.

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Denn so sehr ihr auch versucht, 2018 ein besserer Mensch zu werden: Es gibt dann doch ein paar Dinge, die scheiße bleiben und euch das Leben schwer machen.

Die zunehmende Fremdenfeindlichkeit

Laut der Organisation ZARA nahm der Rassismus in Österreich in den letzten Jahren zu: Im Jahr 2016 registrierte die Beratungsstelle 1107 rassistische Vorfälle, 31 Prozent davon waren Hass- und Hetzbotschaften online. Von 2014 auf 2016 stiegen die dokumentierten Fälle von Rassismus im Internet um 187 Prozent, konkret handelt es sich dabei zum Beispiel um Hassparolen oder erfundene Geschichten, die online verbreitet werden und viral gingen. Aber nicht nur Online-Hass nahm zu, auch gruppenspezifischer Rassismus, konkret Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus, wird immer mehr.

Wir befürchten, dass uns diese Entwicklung, vor allem, was Hass im Netz angeht, noch länger begleiten wird – vor allem in einem gesellschaftlichen Klima, in dem Ressentiments gegenüber Migranten und Geflüchteten immer mehr zur Normalität werden, weil beide Regierungsparteien in gewisser Weise dafür stehen – oder sich zumindest nicht dagegen stellen. Womit wir schon beim nächsten Punkt wären.

Schwarz-Blau

Dass Schwarz-Blau ein wichtiger Punkt in dieser Liste ist, habt ihr wahrscheinlich schon gewusst, bevor ihr den Artikel angeklickt habt. Und das mit gutem Grund: Unter Schwarz-Blau könnten Kollektivverträge zurückgedrängt und das Arbeitslosengeld für Menschen, die zwar in Österreich arbeiten, aber keine österreichische Staatsbürgerschaft besitzen, gestrichen werden. Auch die Mindestsicherung soll gekürzt werden.

Außerdem könnten arbeitsrechtliche Schutzbedingungen für Lehrlinge eingeschränkt werden, für Schulen stehen Kürzungen bevor. Aber nicht nur Schüler, Studenten und so ziemlich alle anderen Menschen könnten durch Schwarz-Blau Probleme bekommen: Sowohl ÖVP als auch FPÖ stehen dem Thema Abtreibung skeptisch gegenüber, die ÖVP ist gegen Ganztagsbetreuung von Kindern, auch Maßnahmen zum Schutz von Frauen vor Gewalt könnten reduziert werden.

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Hier lest ihr, was Schwarz-Blau außerdem für die Themenbereiche LGBTQ, Sozialabbau, Korruption und mehr bedeutet:


Studiengebühren

Unter Schwarz-Blau könnten alle Studierenden Studiengebühren erwarten, sowohl die ÖVP als auch die FPÖ liebäugeln damit, die FPÖ ist laut Kurier bei diesem Thema "flexibel". Auch die VSStÖ befürchtet eine Einführung von 500 Euro und mehr pro Semester. Zumindest wäre es kein Wunder, wenn tatsächlich Studiengebühren eingeführt würden: Schwarz-Blau 1.0 hat im Jahr 2000 Gebühren beschlossen, was zu einem Rückgang der Studierenden führte. 2008 wurden die Gebühren weitestgehend wieder abgeschafft.

Die Klimakatastrophe

Natürlich, der Klimawandel wird uns nicht nur 2018, sondern noch viele Jahre danach versauen. 2018 werden die Eiskappen Grönlands jedenfalls dreimal so viel Eismasse verlieren wie vor 1997 – ein Jahr, den Forscher als Kipp-Punkt bezeichnen. Auch wird die Hitzebelastung in den Städten durch den Klimawandel immer weiter steigen, was zum Beispiel zu einer Minderung der Arbeitsleistung der Stadtbewohner oder zu mehr Patienten in Krankenhäusern führt. In den USA verstärken die Folgen des Klimawandels beispielsweise auch das Armutsgefälle, im Pazifik wurden schon mindestens acht Inseln vom Meer verschluckt, das Arktische Meereis wird weiter schmelzen und auch das Artensterben wird weitergehen.

Um noch irgendwas gegen die bevorstehende Klimakatastrophe tun zu können, müsste sehr schnell gehandelt werden. Laut Standard werden die Ziele des Pariser Klimaabkommens mit großem Abstand verfehlt, wenn alle Länder so weitermachen wie bisher.

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Tote Promis

David Bowie, Carrie Fisher, George Michael, Leonard Cohen und Prince hat es schon erwischt. Und wir wollen euch ja den Jahresstart nicht völlig versauen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass zum Beispiel Kirk Douglas im Jahr 2018 stirbt, ist ziemlich hoch, denn der Typ ist 101 Jahre alt. Morgan Freeman ist 80. Betty White ist 95 – und auch, wenn ihr Dab unsterblich ist, sie ist es nicht. Clint Eastwood ist übrigens auch schon 87. Es tut uns leid.

Mietpreise

In ganz Österreich wird Wohnen teurer, nur im Burgenland und in Kärnten kann man noch um weniger als 600 Euro wohnen – das ergab eine Auswertung der Plattformen Immobilienscout 24, immobilien.net und immodirekt.at. In Wien liegen die Mieten meist über 1000 Euro – ohne Betriebskosten – und acht von zehn neuen Mietwohnungen liegen im oberen Preissegment, nur in 4 Prozent der Fälle beläuft sich die Miete auf 400 bis 600 Euro. Auch in Tirol, Vorarlberg und Salzburg ist Wohnen sehr teuer, in Kärnten, dem Burgenland und teilweise auch in Oberösterreich sieht es da schon ein bisschen besser aus.

'Shades of Grey', Chainsmokers und der neue 'Tomb Raider'

Jedes Jahr hat sein ganz eigenes "Despacito". Und mit "Despacito" meinen wir Filme und Songs, auf die jeder verzichten hätte können, auf die dann aber doch sehr wenige verzichtet haben. Und auch im Jahr 2018 wird es davon en masse geben: Pünktlich zum Valentinstag erscheint der zum Glück letzte Teil von Shades of Grey und ein neuer Tomb-Raider-Film steht uns bevor (und allein die Filmplakate lassen nichts Gutes erahnen). Und wir sind uns ziemlich sicher, dass die Chainsmokers ein paar schlimme Songs veröffentlichen werden.

Verena auf Twitter. @verenabgnr

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