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Ehemaliger Nixon-Berater: ‚War on Drugs‘ sollte Waffe gegen Schwarze und Hippies sein

„Wussten wir, dass wir logen, was die Drogen anging? Natürlich wussten wir das."

Laut einer Schlüsselfigur der Watergate-Affäre, dem ehemaligen Nixon-Berater mit dem irreführenden Namen John Ehrlichman, begann der damalige US-Präsident den berüchtigten (und noch anhaltenden) War on Drugs 1971, um die zwei Bevölkerungsgruppen zu schwächen, die der damaligen Regierung als die größten Bedrohungen erschienen: schwarze Menschen und linke Kriegsgegner.

Das unverblümte Zitat ist in der Titelstory der April-Ausgabe des Harper's Magazine erschienen. Sie wurde von Dan Baum verfasst und ist Dienstag online gegangen. Der Journalist erinnert sich an ein Interview aus dem Jahr 1994, in dem Ehrlichman sehr direkt die ganze Angelegenheit erklärte.

„Die Nixon-Kampagne 1968, und danach das Weiße Haus unter Nixon, hatte zwei Feinde: die linken Kriegsgegner und schwarze Menschen. Verstehen Sie, was ich Ihnen sagen will?", fragt Ehrlichman Baum. „Wir wussten, dass wir es nicht illegal machen konnten, gegen den Krieg oder schwarz zu sein, aber indem wir die Öffentlichkeit dazu brachten, die Hippies mit Marihuana und die Schwarzen mit Heroin zu assoziieren, und beides streng kriminalisierten, konnten wir diese Bevölkerungsgruppen schwächen. Wir konnten ihre Anführer festnehmen, Razzien in ihren Häusern durchführen, ihre Treffen auflösen, und sie Abend für Abend in den Nachrichten diffamieren. Wussten wir, dass wir logen, was die Drogen anging? Natürlich wussten wir das."

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Ehrlichmans Zitat dient als weiterer Beweis für die bereits ziemlich etablierte Sichtweise, dass Präsident Nixon rassistisch war (er war auch kein Fan von Juden). Außerdem hilft das Zitat auch Reformern, die entschlossen sind, das öffentliche Bewusstsein noch weiter für die Tatsache zu schärfen, dass Drogenverbote nur die Masseninhaftierung, nicht aber die öffentliche Sicherheit fördern.

Als die Huffington Post Baum fragte, warum Ehrlichman all das etwa 30 Jahre später zugeben sollte, antwortete der Journalist: „Oft möchten sich die Leute die Last von der Seele reden, wenn es sie nicht mehr direkt betrifft."