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Bei den Krampussen in Osttirol

Wir haben eine Krampusgruppe in Osttirol begleitet und versucht zu verstehen, weshalb einmal im Jahr ein Haufen Tiroler Männer aufeinander losgeht.

Anfang Dezember bringt in Teilen Österreichs der Heilige Nikolaus nicht nur Geschenke. Er bringt auch einen Krampus mit in die Häuser, der den Kindern zeigen soll, was mit ihnen passieren wird, wenn sie im kommenden Jahr nicht brav sind. Dass viele Kinder riesige Angst vor Krampussen haben, ist allen Beteiligten bewusst, aber weil auch sie als Kinder Besuch vom Krampus bekommen haben, ist es für viele eine Tradition, die weitergeführt werden muss.

Während die als Krampus verkleideten jungen Männer früher kaum in Vereinen organisiert waren und einfach durch die Orte gelaufen sind, müssen sie sich heute meistens an gewisse Regeln halten. Viele dürfen vor den Läufen keinen Alkohol trinken und keine unbeteiligten Zuseher schlagen oder verletzen.

Während das Laufen der Krampusse heute großteils zur Show geworden ist, wird in Osttirol noch ein anderer Brauch gelebt. Beim sogenannten „Tischziehen" treten zwei Gruppen gegeneinander an. Die unverkleideten Hausbewohner sitzen hinter einem großen Holztisch, während die Krampusse versuchen, sie vom Tisch zu ziehen und ihn umzukippen. Was früher im Kleinen und Privaten stattfand, wird heute zwischen verschiedenen Krampusgruppen vor Publikum in heftigen Wettkämpfen ausgetragen.