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Sex

Der VICE-Guide für Erstsemester-Studenten in der Schweiz

Falls du Erstsemester-Student bist, und noch keinen Plan hast, was dich erwartet, haben wir für dich einen Guide zusammengestellt, den jeder angehende Student beherzigen sollte.

Falls du zu denjenigen Erstsemester-Studenten gehörst, die am 16. September anfangen zu studieren, und noch keinen Plan hast, was dich erwartet, ist das völlig normal. Deshalb haben wir für dich einen Guide zusammengestellt, den jeder angehende Student beherzigen sollte.

Wenn du dich an unsere Ratschläge hältst, steht deiner erfolgreichen akademischen Laufbahn nichts mehr im Weg. Nie wieder wirst du so viel Freizeit haben wie jetzt. Doch nur Saufen und Feiern geht auch nicht. Der größte Feind des Studenten bleibt das oft wie ein Warnschild leuchtend rote Bankkonto, dem auch der Besuch bei der lieben Oma nicht mehr helfen kann. Dazu kommt, dass ab und zu auch ein bisschen gelernt werden muss.

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Es ist aber unvermeidlich, dass du dein Studium mit fortschreitendem Semester hassen wirst wie einen wuchernden Tumor im Hirn, also genieße es so lange du kannst. Der Hass wird im Laufe deines Studiums kontinuierlich größer und ist die Antriebsfeder, die dich zum Abschlussarbeit-Schreiben befähigt. Offensichtlich war er auch das vorherrschende Gefühl, während wir diesen Guide verfasst haben und uns an die vielen verschwendeten Jahre mit blödsinnigen Seminaren und dummen Kollegen erinnern mussten.

ABLENKEN

Wenn du auf der Uni eine Sache gelernt hast, dann wie man sich gekonnt ablenkt. In keinem anderen Bereich bist du so erfolgreich. Du musst lernen? Ab in die nächste Bar. Eine überfällige Seminararbeit abgeben? Nur noch kurz die Wohnung putzen und den Schrank ausmisten. Wichtige Prüfung am Montag? Vergiss es und bleib am besten gleich im Club. Der DJ ist gerade erst in Fahrt gekommen, alle deine Freunde sind da und schlafen wäre jetzt sowieso undenkbar.

BAUCH

Ein Anblick, an den du dich gewöhnen musst. Sowohl an dir, als auch an allen anderen. Studieren macht dich älter und hässlicher. Männer bekommen in der Regel eine Bier- Wampe und Frauen einen fetten Arsch. Aber du bist nicht allein und sofern du BWL oder Jus studierst, kannst du dir wahrscheinlich auch mal eine chirurgische Verbesserung dieser Makel leisten. Für alle anderen gilt, dass es als Taxifahrer eh egal ist ob du fett, depressiv und ungewaschen bist.

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BUMSEN

Zuerst wollen wir hoffen, dass du nicht erst auf der Uni damit anfängst. Das wäre nämlich traurig und würde uns dazu bringen, die Tastatur mit ein paar salzigen Tränen zu verkleben. Andererseits besser jetzt damit anfangen, als gar nicht. Es ist nämlich die letzte Phase deines Lebens, in dem du unser aller Lieblingsbeschäftigung exzessiv nachgehen kannst. Danach bist du entweder zu überarbeitet oder erhältst wegen deiner Loser-Attitüde offiziell das Prädikat unfickbar. Also genieße die letzten Funken deiner Libido und versüße dir das Lernen mit massenhaft geilem Sex. Du sammelst damit ein Archiv an zukünftigen Masturbationsfantasien, die von unschätzbarem Wert für den Rest deines Lebens sind.

CAMPUS

Mit absoluter Vorfreude und den größten und tollsten Erwartungen betrittst du diesen Ort an deinem ersten Tag an der Uni. Wenn nach den ersten Semestern dann deine Motivation den Bach runtergeht, wirst du den Campus immer häufiger meiden. Du fängst an, Vorlesungen und Seminare zu schwänzen. Deine Noten werden schlechter, du trittst die erste Prüfung beim zweiten Versuch an an und musst Kurse wiederholen. Du bist gefangen in einem Teufelskreis, der dich ewig an diesen Ort bindet.

DICK GESCHOSSEN

Noch so ein Anblick, der sich nicht vermeiden längst. Schwangere Studentinnen, beziehungsweise deren Brut. Gegen Ende deines Studiums kann es leicht sein, dass ein nichtsnutziger WG-Partner dir ein Kind anhängt und du dir denkst – na ja, warum eigentlich nicht? Auf arbeiten hab ich eh keine Lust. Aber wenn du zehn Wochen nach der Empfängnis die ersten Anzeichen von Fett an deinem Körper erkennst und dir klar wird, dass dieser Zellhaufen in 6 1/2 Monaten ziemlich groß und fest sein wird, wenn du ihn durch deine Vagina pressen sollst, bist du für die Fristenlösung dankbar.

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ERSTSEMESTER

Es kommt der Zeitpunkt im Laufe deines Studiums, wo du in den Spiegel schaust und einen nicht mehr ganz so jungen Menschen vor dir siehst. Während du dir deiner Sterblichkeit bewusst wirst, laufen haufenweise neue, junge Menschen in der Uni herum: motivierte, enthusiastische Weltverbesserer, denen permanent die Sonne aus dem Arsch scheint und die noch dazu den Vorsatz haben in Mindestzeit ihr Studium abzuschließen. Du könntest sie alle erschießen und dir wird bewusst, dass du ganz schnell fertig werden musst.

FAKULTÄTSVERTRETUNG

Es gibt Studenten, denen bereitet es eine innere Genugtuung und Freude, Erstsemestrigen zu helfen. Sie opfern ihre Zeit bereitwillig, um dir deinen Stundenplan zu erstellen und sammeln Prüfungen der letzten zehn Semester, um sie panischen Studenten zur Verfügung zu stellen. Solltest du jemals ein Problem an der Uni haben, dann geh zu diesen Leuten. Sie werden dir eine warme Schoggi anbieten und dir geduldig zuhören. Dann wirst du dich wie zu Hause bei deiner Mutti fühlen.

FEUCHTTÜCHER

Es gibt zwei Kategorien von Menschen an der Uni: Seuchenherde und die, die mit ihnen zu tun haben. Auf den Gängen und Treppen lungern widerliche, stinkende Typen herum, die sich nicht regelmäßig duschen, ihren gesamten Besitz als Statement in irgendwelchen ranzigen Sackerln mit sich führen, im Winter unter der Heizung schlafen und Hüte tragen. Außerdem ist dort alles mit einem eklig-klebrigem Fettfilm überzogen – Alles! Feuchte Reinigungstücher werden dein Leben nicht verändern, aber sie werden dir helfen, dich wirksam von deinen Kommilitonen zu distanzieren.

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GENUSS

Wenn du es an die Uni schaffst, bist du auch im Erwachsenenleben angekommen. Benimm dich also auch gefälligst wie einer. Erstmals hast du die Möglichkeit dich wie ein Bohemian aufzuführen, ohne dass sofort alle zu lachen beginnen. Du wirst es bereuen, wenn du dein ganzes Studium nur lernst, also sei ein Lebemann. Kauf dir also eine Flasche Wein und besauf dich mit Stil. Wir empfehlen Blanc de Noir. Mit so tollen Begriffen kannst du dann auch Eindruck bei deinen Eltern schinden. Wenn dir einmal langweilig wird, helfen Altherrenspiele wie Boccia und Schnapsen aus. Die Lowbudget-Variante mit Dosenbier und Ablehnung des Establishments ist natürlich auch eine Alternative.

HOCHSCHULPOLITIK

Das Sinnloseste, was dir in deiner Hochschulkarriere begegnen wird. Hier streiten sich perspektivlose Linke und verblendete Konservative darüber, wie studentenfreundlich eine Universität sein sollte. Ändern können die parteinahen Studentengruppen aufgrund der Stimmenverteilung im Hochschulrat sowieso nichts. Somit bleiben sie ein erbärmlicher Jammerhaufen, der die ganze Zeit irgendwelche ineffektiven Protestaktionen organisiert und seine Karriere je nach politischer Überzeugung bei der SP oder CVP vorbereitet. Bleib dem Ganzen also lieber fern.

INTERNET

Es ist die Antwort auf alle deine Gebete, die Lösung jedes Problems. Während deiner Zeit an der Uni wirst du lernen, dass alles schon gesagt wurde. Deine Aufgabe besteht darin, durch geschicktes Zusammenstückeln so zu tun, als hättest du etwas Neues geschaffen. Dabei leistet dir das Internet unsagbare Dienste. Nun darf die Faulheit nicht Überhand nehmen. Alles was du da fladderst, musst du leicht modifizieren, damit dir die Dozenten nicht auf die Schliche kommen. Denn, die "Antiplagiatssoftware" existiert wirklich, auch wenn sie kaum jemals eingesetzt wird.

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JUGEND

Die ist für dich inoffiziell schon lange vorbei. Offiziell kannst du sie durch das Hinauszögern deines Abschlusses ein wenig verlängern, aber lange zieht das nicht mehr. Selbsterkenntnis ist ja bekanntlich der erste Weg zur Besserung und wenn du dir eingestanden hast, dass du ein alter Versager bist, kannst du auch lernen, ganz erwachsen mit diesem Schicksal umzugehen. Also Kinder in die Welt setzen und dich an der Tasache erfeuen, dass auch sie irgendwann einmal Erwachsen werden müssen.

Foto: flickr

FAMILIENZULAGE

Die Familienzulage ist eine super Sache. Du bekommst pro Monat rund 250 Franken und das einzige was du nicht machen darfst, wenn du weiterhin willst, dass dir Vater Staat einfach so Geld in den Arsch steckt, ist 25 Jahre alt zu werden. Du kannst auch organisieren, dass es dir direkt auf dein Konto, statt auf das deiner Eltern überwiesen wird. Weil du mit 250 Franken aber nur einen Bruchteil deiner Kosten (z.B. die Hälfte der Miete für dein ranziges WG-Zimmer in Oerlikon) decken kannst, empfiehlt es sich weiterhin nett zu deinen Eltern zu sein und sie auch abseits von Weihnachten und Geburtstagen zu besuchen. Oder du suchst dir einen Studentenjob.

KRISE

Mit genau 21 ist es zum ersten Mal so weit. Die Welt bricht zusammen, du bekommst riesige Angst, wirst fast verrückt, bist am Ende und nur am Heulen. Dein Leben scheint dir ausgelebt und du weißt, dass du alleine sterben wirst. Schon nach ein paar Monaten kommt die Erholung. Die zweite Phase folgt mit 24, oder kurz vor dem Abschluss deines Studiums. Du stellst alles, womit du dich in den letzten Jahren beschäftigt hast, in Frage und dein abgefucktes Studentenleben geht dir nur noch auf die Nerven. Aus dieser Krise kommst du raus, sobald du dich mit deinen arbeitenden Freunden vergleichst.

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LEHRAMT 

Tu dir selbst einen Gefallen und lass es bleiben. Die Uni ist voll von planlosen Losern, die sich aus reiner Perspektivlosigkeit für ein Lehramtsstudium entschieden haben. Viele von ihnen haben zusätzlich die didaktischen Fähigkeiten eines Ziegelsteins. In den Ferien müssen sie an verschiedenen Schulen Praktika machen und sich von nervigen Teenagern quälen lassen. Lehramtsstudenten sind zudem unter ihren Kommilitonen unbeliebt, weil sie nur einen Bruchteil des Lehrstoffs ihrer Fächer lernen müssen. Ok, dafür spricht, dass du in Anbetracht des akuten Lehrermangels vermutlich schon während deines Studiums in eine Klasse voller stinkender, pubertierender Teenager gesteckt wirst. Warte, haben wir das gerade als Argument für ein Lehramtsstudium verwendet?

LIZENTIASARBEIT (ja, so hiess das früher)

Irgendwann ist es so weit und du stehst vor deiner letzten Hürde. Egal ob Bachelor oder Master, am Beginn deines Studiums hast du dir vorgenommen, dass die Abschlussarbeit richtig gut wird. Das Thema soll eine Bereicherung für die Nachwelt werden, vielleicht sogar finanziert von einem nachhaltigen Konzern. Vergiss es. Wenn du endlich im letzten Semester angekommen bist, hat das System dich gebrochen, und deine letzte Lust am Studieren ist dir redlich vergangen. Nimm ein leichtes Thema (das dich interessiert) und einen handzahmen Betreuer. Wenn du genug Kohle hast, besorg dir jemanden, der die Arbeit für dich schreibt. Aber pass auf, Ghostwriter verabscheuen ihre Kundschaft so abgrundtief, dass sie absichtlich Fehler einbauen, weil sie dich für den „akademischen Bodensatz“ halten. Falls du deshalb Skrupel hast, oder überraschenderweise große Lust, mindestens drei weitere Monate deines Lebens zu verplempern, dann viel Spaß.

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LÜGEN

Die Tatsachen verbiegen oder Fakten verschweigen spielt auf der Uni die gleiche Rolle wie im Leben da draußen – eine verdammt große also. Im letzten Studienjahr wirst du dich dermaßen selbst belügen, wie in deinem ganzen Leben nie wieder. Das beginnt bei Abgabeterminen, die du sicher einhalten wirst, findet den Höhepunkt bei der Frage, ob die letzten Jahre sinnvoll waren und überschreitet eindeutig die Grenzen des guten Geschmacks, wenn du dir tolle Zukunftsaussichten einredest und immer noch denkst, deine Talente seien aussergewöhnlich.

MAMA

Damit sind jetzt nicht die gemeint, die während des Studiums schwanger werden, sondern die, von denen man oft ein Exemplar zu Hause (in deinem richtigen Zuhause) hat. Entweder sie lebt in deiner alten Heimat, oder du bist eines jener bemitleidenswerten Exemplare und wohnst noch bei ihr. In jedem Fall wird sie dir im Laufe der Zeit immer mehr damit auf die Nerven gehen, dein Studium doch bitte bald zu beenden. Das macht sie aber nur, wenn Papa. Eigentlich will sie aber, dass du niemals fertig wirst, damit du dich nie ganz aus ihrem fürsorglichen Schoß befreien kannst. Deshalb raten wir dir: Fertig werden!

NEBENJOB

Eine Notwendigkeit für jeden Studenten. Ohne Geld nämlich keine Drogen, Partys und Nudeln (ja, auch Nudeln kosten Geld, nicht viel, aber doch Geld). Meist handelt es sich beim Nebenjob um eine minderwertige Tätigkeit. Je nach Studium schreibst du für das örtliche Schmierblatt über die Jahreshauptversammlung des nächsten Kaninchenzuchtvereins (Journalismus), bist Aufsichtsperson im Museum (Kunstgeschichte), spielst die Büromaus (alle Schnöselstudiengänge) oder hackelst als Kellner in irgendeiner versifften Bar (angehende Künstler und kunstverwandte Studiengänge). Aber was tut man nicht alles für Geld? Nach der Uni wird aus dem Nebenjob beinahe übergangslos einfach nur DER Job und anstatt dich mit dem Geld zu amüsieren, geht ein Großteil für deinen ganz normalen spiessigen Lebensunterhalt drauf.

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OPFER

All die Streber, Klassensprecher und Rechenkönige haben in der Uni ihr Asyl gefunden. Hier sind sie in der Überzahl und machen damit jede Reihe zur ersten Reihe. Sie sind wissbegierig, devot und tun fast alles für ein bisschen Freundschaft. Mit ihrer Fächerwahl sind sie vollends zufrieden und möchten sich ständig irgendwo engagieren. Deshalb treten sie gleich im ersten Semester in irgendeine Instituts- oder ÖH-Vereinigung ein und erzählen dir bis zum Ende des Studiums, wie viel Spaß sie doch jedes Jahr auf dem Erstsemestrigen-Kennenlern-Abend haben–richitig "Kennengelernt" haben sie einen Erstsemstrigen jedoch nie (ja, wir sprechen von Sex).

PERSONAL

Du hasst sie alle. Die frigiden Sekretärinnen, die notgeilen Professoren, ihre rückgratlosen Lakaien und alle anderen Menschen mit Ambitionen, die im Dienste der Wissenschaft stehen. Aber am allermeisten hasst du die Putzfrauen, die es dort angeblich geben soll, weil sie es geschafft haben, konsequent einen Riesenbogen um die Kloaken, die du dort von Zeit zu Zeit gezwungenermassen aufsuchen musst, zu machen. Wenn du dann nach Ende deines Studiums beim Arbeitsamt Schlange stehst und dir das Glück zu Teil wird, Reinigungskraft an der Uni zu werden, kannst du versuchen, es besser zu machen. Eins darfst du niemals vergessen: Die Tippsen regieren die Uni, d.h du bleibst freundlich auch wenn sich dein Selbstwertgefühl zu ihren Füssen in den eigenen Exkrementen windet und dich um den Gnadenschuss anfleht.

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QUALIFIKATIONEN

Wahrscheinlich sind das die einzigen Jobs, für die du nach deinem Studium qualifiziert bist: Callcenter, Verkaufen, Promo, Marktforschung, freier Journalist oder Kellner. Um deine Qualifikationen aufzubessern, wie du bereitwillig glaubst, wirst du dich nach Ende des Studiums von Praktikum zu Praktikum hangeln. Das ganze natürlich unbezahlt, denn wir sind die „Generation Praktikum—das moderne Sklaventum“. Mit diesem und ähnlichem Mist werden dich beinah hübsche Kunsthistorikerinnen und erfolgsorientierte Wirtschaftsstudenten beschwatzen. Lass es am besten einfach an dir abprallen, traue niemandem und verfolge mit aller Härte deinen eigenen Weg. Am Ende wirst du einen Haufen überflüssiger Erfahrungen gesammelt haben und kannst endlich als Sprechstundenhilfe arbeiten.

REISEN

Du hast während des Studiums beinahe sechs Monate Ferien pro Jahr. Das ist enorm viel Zeit. Die Uni nennt das vorlesungsfreie Zeit, denn nebenbei beschäftigen dich ein bis zwei Seminararbeiten und ein paar Prüfungen. Du hast aber dennoch genügend Freizeit, dir die Welt anzuschauen. Solltest du knapp bei Kasse sein, bewirb dich für ein Auslandssemester mit Stipendium. Dann erhältst du sogar Unterstützung von der Uni und bekommst einen sechsmonatigen Urlaub spendiert. Du kannst auch auf einem Kreuzschiff oder bei der Fremdenlegion anheuern um gratis die Welt zu sehen, es kommen einfach nicht besonders viele zurück.

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RECHTE STUDENTENVERBINDUNGEN

Ihr findet diese Typen hauptsächlich in Vorlesungen von Älterer deutscher Literatur, Politikwissenschaft und Geschichte, erkennt sie an ihrem eigenbrötlerischen Verhalten und hauptsächlich daran, dass sie alle dick und hässlich sind. Auf den meisten Unis sind sie so marginalisiert, dass sie sich möglicherweise fast schon wie die neuen Juden fühlen. Aber sie sind es nicht. Seid nett zu ihnen, denn sie werden vermutlich nie Sex haben. Oder seid gemein zu ihnen, denn sie haben es wirklich verdient.

STUDIENGEBÜHREN

Die betragen in der Schweiz zwischen 700 und 800 Franken, wenn du es schlau anstellst holst du die durch die ganzen Studentenrabatte und ETH- Fitnesscenter, die Mensa (brinmg die eigenen Gewürze mit) und den ganzen Rabatt-Abholer-Low-Life Style den du die nächsten paar Jahre  fährst, wieder rein.

STYLE

Wenn jemand deinen Look als „studentisch“ beschreibt, darfst du ihm ungefragt ein paar aufs Maul donnern. Wenn diese Person Recht hat, dann hau dir selber auch gleich noch eine rein. Du bist bald Akademiker und solltest echt nicht mehr dort einkaufen gehen, wo 14-Jährige sich einkleiden. Wenn du Kunststudent bist, weißt du sowieso, was jetzt passieren muss: Kurz vor Ende deines „Studiums“ erfindest du dich selbst neu, legst dir einen individuellen Style zu und alle deine alten Freunde werden nicht aufhören, dich deswegen zu verarschen.

TRINKEN

Nie wieder sonst in deinem Leben hast du so viel Zeit und so viele Möglichkeiten, feiern zu gehen. Nutz sie also, bevor du erst in der Pension auf dem Kreuzfahrtschiff wieder so richtig die Sau rauslassen kannst. Du solltest immer ein paar Schmerztabletten zu Hause haben. Wenn es drauf ankommt, sind die nämlich das einzig wahre Katerfrühstück.

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UNTERHALT

Wenn deine Eltern geschieden sind, war das als Kind sicher nicht immer lustig, aber im Studium bringt es dir einen großen Vorteil gegenüber deinen Kommilitonen: Du kriegst jeden Monat Geld vom Papa. Wenn der gut verdient, kannst du dir eventuell lästige Dinge wie Kellnern und Kassieren ersparen. Im besten Falle schiebt dir Mama aus schlechtem Gewissen auch noch Geld zu.

VORLESUNG

Wahrscheinlich wirst du schon im ersten Semester merken, dass die Vorlesung grundsätzlich die unnötigste Lehrveranstaltung ist. Es gibt gleich mehrere Gründe zu Hause zu bleiben. In den überfüllten Hörsälen findest du zum Semesterbeginn keinen Platz. Solltest du eine Prüfung schreiben müssen, wird auch diese in besagten überfüllten Hörsälen geschrieben. Abschreiben ist also kein Problem. Möchtest du dich aber tatsächlich selbst für die Prüfung vorbereiten, kannst du dir das Unterrichtsmaterial auch herunterladen. Schlaf also lieber aus und spar dir deine Energie für andere Veranstaltungen. Du gehst nur an Vorlesungen, bei denen die Teuilnehmerzahl so klein ist, dass man deine Abwesenheit bemerkt. In dem Fall hast du aber schon bei der Auswahl Mist gebaut.

WC

Der Ort, an dem wir angeblich alle gleich sind und um den du auf dem Uni-Gelände einen großen Bogen machst – bis zur Kolik wenn nötig. Es gibt nie Klopapier und du wunderst dich, wie es Menschen möglich ist, höher als ihr Hintern zu kacken. Die Klobrille ist praktisch immer angepisst und alle Sprüche an der Wand scheinen ausschließlich von linken Lesben geschrieben worden zu sein.

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Wohngemeinschaft

Endlich von zu Hause ausgezogen. Die totale Freiheit. Mit den alten Schulfreunden eine eigene Substandardwohnung (das ist alles, was ihr euch bei den aktuellen Mieten leisten könnt) beziehen. Was in den ersten Monaten noch ganz aufregend klingen mag, entpuppt sich oft als anstrengender als erwartet. Du musst abwaschen, kochen und putzen. Deine Mitbewohner nerven dich ständig mit zu erledigenden Wochendiensten und spätestens wenn dein Mitbewohner zum wiederholten Mal vergisst, seinen Kackstreifen zu entfernen oder du den Abfluss von den Haaren deiner Mitbewohnerin befreien musst, willst du nur noch da raus.

X-MATRIKULATION

Bevor du dich ans Leserbrief-Schreiben machst und uns mit Attributen wie einfallslos und ungebildet („Die kennen nicht mal ein anständiges Wort mit X!“) beschimpfst, geh in dich und überlege, wie viele Worte mit X dir einfallen. Die Exmatrikulation droht dir nämlich jedes Semester aufs Neue. Alle sechs Monate musst du dann brav bei Papa anrufen und nach einer Extraportion Geld betteln, wenn die Studiengebühren fällig werden. Bei den meisten Hochschulen liegt dieser bei circa 800 Franken. Darin enthalten ist, wenn du Glück hast, auch dein Semesterticket. Solltest du mal vergessen, diesen Obolus fristgerecht zu überweisen, wirst du umgehend exmatrikuliert. Ein Ende deines Studiums muss das noch nicht bedeuten. Mit einer zusätzlichen Verwaltungsgebühr und etwas Bürokratie kannst du dich schnell wieder in den Laden einkaufen.

YEAH!!! UNIPARTYS

In deinen ersten Wochen an der Hochschule wirst du viele davon erleben. Zu jedem Semesterbeginn plakatieren die verschiedenen Institute den Campus mit Werbung für ihre erste Party im Semester. Für welche du dich entscheidest, ist im Endeffekt egal. Sie sind alle gleich. Grundsätzlich laufen die Charts rauf und runter. Wenn du Pech hast, spielt der DJ ab einer gewissen Uhrzeit 90er-Mucke. Dann grölen die immer gleichen Fratzen zu den immer gleichen schlechten Liedern. Das billige Bier ist dann auch kein Trost mehr.

ZITIEREN

An der Uni wird wissenschaftlich gearbeitet. Das heißt, alles was du in deinen Hausarbeiten schreibst, musst du auch belegen können und richtig angeben. Den ehemaligen deutschen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat das sogar den Job gekostet. Du darfst also nicht einfach alles abschreiben, was du irgendwo gelesen hast. Glücklicherweise gibt Wikipedia öfter auch selbst seine Quellen an und du kannst dich faul daran bedienen. Aber eben, die Plagiatssoftware ist kein Mythos,. idealerweise zitierst du so oft und peinlich genau, dass neimand auf die Idee kommt, dass du eh alles geklaut hast.

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