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Sex

Ich hatte Sex mit dem Chef und es brachte mir nichts als Geschlechtskrankheiten

Ich musste dem Mann, der meine Gehaltsschecks ausstellte, sagen, dass er meine Vagina fast zerstört hatte.

Foto: Dinesarasota | Flickr.com | CC BY 2.0

Es war mein letztes Semester an der Uni und ich war pleite. Auf meinem Speiseplan stand nur noch das Billigste vom Billigen. Dann sah ich in der Lokalzeitung eine Anzeige für eine Stelle als Barkeeper/Kellnerin in einer feinen Jazz-Bar im wohlhabenden Teil der Stadt. Man musste sich persönlich um die Stelle bewerben, also fuhr ich zu der Bar, log ein bisschen über meine Erfahrung und wurde sofort eingestellt.

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Der Typ, der mich einstellte—mein neuer Chef—war ziemlich heiß. Er war ein wenig älter als ich und hatte blonde Locken, mit denen er aussah wie ein griechischer Gott, und er spielte Gitarre in einer John-Denver-Coverband, was für mein 24-jähriges Ich den Inbegriff der Coolness darstellte. Ich hatte ein paar Tage später meine erste Schicht und mir wurde klar, dass mein Chef zwar irgendwie ein Arschloch war (er war ernst und einschüchternd, fast so, als wäre er zu lange im Bargewerbe gewesen), aber ich ihn auch irgendwie ficken wollte.

Wir hatten ein paar Monate zusammengearbeitet und hier und da miteinander geflirtet, als er mich eines Abends fragte, ob ich nach der Arbeit Lust hätte, „einen Film zu schauen oder so". Wir alle wissen, was das bedeutet. Grenzübertretungen sind für mich nichts Neues, ich hatte mir schon seit Monaten heimlich gewünscht, bei ihm zu landen, und außerdem machte ich gerade eine Durststrecke durch—also war ich für diesen Spaß sofort zu haben.

Wir gingen in seine Wohnung, sahen uns etwa 20 Minuten eines Films an, an dessen Namen ich mich inzwischen nicht mehr erinnern kann, und fingen an rumzumachen. Mein Hirn sagte mir, dass es eine schlechte Entscheidung wäre, mit meinem Chef zu schlafen, und ich genoss es, ihn warten zu lassen, also gingen wir nicht weiter.

Es dauerte nicht lange, bis er mich wieder zu sich einlud. Wir fingen wieder an, auf seinem Bett rumzumachen, nur dass diesmal unsere Kleidung dabei verschwand. Ich bin normalerweise sehr verantwortungsbewusst, was Verhütung angeht (ohne Haube kein Geschraube, stimmt's, Ladys?) doch diesmal verlor ich mich zu sehr im Augenblick. Er stieß zwei, drei Mal in mich, bevor ich ihn stoppte. Ich nahm nicht die Pille, und meinen Eltern sagen zu müssen, dass ich von einem Barkeeper/Musiker geschwängert wurde, der nebenbei auch noch mein Chef ist, war das Letzte, was ich brauchte.

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Am folgenden Morgen verreiste ich, um ein paar Freunde zu besuchen. Er brachte mich zum Flughafen und raspelte per SMS Süßholz, während ich weg war. Unter Anderem schrieb er mir von Zukunftsplänen und all dem ganzen Kram. Es war nett.

Kurz nach Beginn meines Urlaubs drängte sich mir die Feststellung auf, dass irgendetwas da unten … nicht ganz in Ordnung war. Meine Vagina fühlte sich an wie ein undichter Wasserhahn. Manchmal pulsierte sie so schmerzhaft, dass ich es nur so beschreiben kann, dass es sich anfühlte, als würde jemand Batteriesäure auf meine Genitalien schütten. Ich versuchte, meinen Urlaub zu genießen, doch es war fast unmöglich bei dem ständigen Unbehagen in der südlichen Region. Pinkeln war unfassbar schmerzhaft. Es juckte die ganze Zeit so sehr, dass ich kaum gehen oder schlafen oder überhaupt irgendetwas machen konnte. Seltsame Gerüche kamen auch von da unten, und es gab einen Wasserfall von seltsamem Ausfluss.

Diesmal hatte ich echt Scheiße gebaut. Ich musste dem Mann, der meine Lohnschecks ausstellte, sagen, dass er meine Vagina so gut wie zerstört hatte.

Ich fing an zu vermuten, dass all das von meinem Chef kommen musste, aber ich wollte noch nichts sagen—erstens war er mein Chef und zweitens kann ich mir nichts vorstellen, das einer aufblühenden Romanze hinderlicher ist als Anschuldigungen über Geschlechtskrankheiten—, und vielleicht war das Ganze ja auch nur eine besonders furchtbare Hefepilzinfektion.

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Ein paar Tage später rollte ich mich aus dem Bett und verlor beim Aufrichten fast das Bewusstsein. Das war der Punkt, an dem ich kapierte, dass es ernst war. Ich fuhr zu einer Klinik für Geschlechtskrankheiten, wo ich stundenlang im überfüllten Wartezimmer saß, während meine Vagina brannte, juckte und sich anfühlte wie die Niagarafälle und ich mir Gedanken machte, ob ich jemals wieder Kontakt mit einem Penis haben wollte. Dann wurde ich endlich aufgerufen. Ich legte mich auf den Untersuchungstisch mit dem Butterbrotpapier, meine Vagina der kühlen Raumluft ausgesetzt. Die Schwester machte ein paar Abstriche, während ich die an die Decke getackerten Katzenposter betrachtete.

Als die Schwester wiederkam, hatte sie diesen mitleidigen Blick in den Augen, der nur schlechte Nachrichten bedeuten konnte. Der HIV-Test war negativ gewesen, doch ich hatte eine sexuell übertragene Infektion. Ich hatte sogar fünf. Die Tests für Gonorrhö, Syphilis, Chlamydien und bakterielle Vaginose waren positiv gewesen, und der Pap-Abstrich bestätigte später noch, dass ich auch HPV hatte.

Ich war schockiert. Vielleicht ist es möglich, dass ich ein paar dieser Krankheiten schon vorher gehabt hatte und sie waren einfach nur inaktiv gewesen, doch ich hatte seit mehr als vier Monaten mit niemandem sonst Sex gehabt, und wenn ich schon Sex hatte, dann immer mit Kondom. Ich hatte mich auch regelmäßig testen lassen. Wenn all diese Probleme wirklich von derselben Person kamen, dann musste mein Chef den verseuchtesten Schwanz der Welt haben.

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Die Schwester gab mir zwei Antibiotika-Injektionen in die Arschbacke und verschrieb mir einen Haufen orale Antibiotika, bevor sie mich mit einer Vagina voller Infektionen und einem Herzen voller Reue von Dannen humpeln ließ. Ich hatte diesmal wirklich Scheiße gebaut. Und das Schlimmste war, es war noch nicht vorbei: Ich musste dem Mann, der meine Lohnschecks ausstellte, sagen, dass er meine Vagina so gut wie zerstört hatte.

Wir hatten für den Abend bereits ein Date in einer beschissenen Brauerei. Ich wusste zwei Dinge mit Sicherheit: Ich würde ihm die Sache nicht in einem vollen Restaurant mitteilen und ich würde eine Menge flüssigen Mut brauchen, um das durchzustehen. Ich bestellte mir eine Bierprobe mit mindestens fünf verschiedenen Manufakturbieren und smalltalkte mich durchs Essen.

Nachher gingen wir zu ihm. Er schaltete Harold und Maude ein—früher mein Lieblingsfilm, nun für immer mit beschissenen Erinnerungen assoziiert. Ich saß nervös am anderen Ende der Couch und bereitete mich vor. Los geht's, dachte ich mir und versuchte, mich mental zu wappnen.

Doch bevor ich etwas sagen konnte, unterbrach er mich: „Wir müssen reden." Ein erleichtertes Seufzen kam über meine Lippen. Ja! dachte ich. Er weiß es schon und jetzt nimmt er mir die Arbeit ab. Ich sah zu ihm hoch und nickte erleichtert.

„Ich glaube nicht, dass ich noch mit dir zusammen sein kann", sagte er. „Du bist einfach zu jung für mich."

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Ich konnte ihn einfach nur anstarren. Ich war sprachlos. Erst hatte er mich mit so ziemlich jeder Geschlechtskrankheit der Menschheitsgeschichte infiziert—und jetzt machte er mit mir Schluss?

Von all dem Bier ermutigt fing ich an, ihn anzuschreien und ihm die Nachricht über meine Vagina und die ganzen Geschlechtskrankheiten mitzuteilen. Er stritt alles ab, sagte, es sei unmöglich, er könne es nicht gewesen sein. Ich stürmte aus seiner Wohnung.

Normalerweise kann man bei einer Trennung „Ich will dich niemals wieder sehen!" schreien und jemandem die Tür vor der Nase zuschlagen. Aber wenn man mit dem eigenen Chef zusammen ist, dann ist das keine Option. Mir grauste es vor der Arbeit.

Am nächsten Tag wurden wir zu einem „Pflicht-Meeting" gerufen. Ich war so nervös, doch die ganze Belegschaft war dort und ich konnte ihm komplett aus dem Weg gehen, weil der Inhaber das Meeting abhielt. Wie das Schicksal so spielt, wurde uns mitgeteilt, dass die Bar schließen würde—und zwar sofort—und man gab uns Schecks mit einer Abfindung.

Irgendwie war es fast wie ein Wunder: Ich musste ihn tatsächlich nie wieder sehen. Aber es gab auch die Kehrseite: Ich war arbeitslos, immer noch pleite und hatte fünf Geschlechtskrankheiten. Manchmal fickst du den Chef, und manchmal fickt der Chef dich.