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Sex

Menschen erzählen uns ihre Masturbationsfantasien

"Ich stelle mir vor, wie er alleine am Schreibtisch sitzt, aufgeregt aufs Handy oder Tablet schaut und sich aggressiv einen runterholt."

Foto: MargotOr | Pixabay | gemeinfrei

Die Masturbationsfantasien meines Vertrauens wechseln regelmäßig. Sobald eine abgenutzt ist, muss die nächste her. Genau wie die sexuelle Spannung abnimmt, je länger eine Beziehung andauert, so verlieren auch die von deinem Hirn bereitgestellten Reize ihre Wirkung und du musst dir etwas Neues suchen.

Aber selbst wenn es sich dabei um die harmlosesten Gedanken handelt, ist es unwahrscheinlich, dass sie bei potentiellen Gesprächspartnern nicht zumindest ungläubige bis entsetzte Blicke provozieren. Meine zum Beispiel beinhalten in der Regel jemanden, auf den ich im echten Leben niemals stehen würde – ja, es hilft sogar, wenn ich die Person körperlich regelrecht abstoßend finde. Und dieser jemand reißt sich dann sein Hemd vom Leib, springt von Särgen und nennt sich selbst Sarah Michelle Gellars williger Sklave. Oh ja, meine Masturbationsfantasien sind stark von der Buffy-Musical-Folge beeinflusst.

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Aber hey, was willst du denn jetzt? Du bist doch auf dieser Seite und liest diesen Artikel. Du willst doch wissen, woran andere Menschen beim Masturbieren denken.

Der Große Lippenbiss von 2016

An besonders trostlosen Tagen, an denen mir nichts bleibt außer meinen Erinnerungen, denke ich mit verschleiertem Blick an den Großen Lippenbiss von 2016. Ende letzten Jahres schlief ich mit einem sehr attraktiven Mann, der mich zu meiner Überraschung auch sehr attraktiv zu finden schien. Einmal zog er mir beim Vorspiel die Unterwäsche aus, ich öffnete meine Beine und gab den Blick auf meinen entblößten Schambereich frei. Anstatt allerdings irgendetwas zu tun, kniete er einfach nur da und betrachtete meine Vagina, als wäre sie die Pforte zum Himmel selbst – oder zumindest ein richtig kühles Bier – und biss sich lüstern auf die Lippe.

Dieses Bild, wie die Zähne sanft aber bestimmt seine Unterlippe eindrückten, war die wortlose Kommunikation reinen Verlangens. Nie in meinem Leben habe ich mich begehrter gefühlt. Ich bin davon überzeugt, dass ich in diesem Moment, als ich ihn dabei anschaute, wie er sich meine Muschi anschaute, dass ich in diesem Augenblick das Nirwana erfahren habe. Und das, meine lieben Freundinnen und Freunde, lässt mich in meinen einsameren Nächten glücklich in den Schlaf fallen. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und bitte schickt mir keine Direktnachrichten bei Twitter.

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Lauren O'Neill

Der Gemischtwarenladen

Über seine geistigen Wichsvorlagen zu sprechen, kann gefährlich sein. Meine sind eher so eine Art Gemischtwarenladen. Manchmal denke ich an irgendwelche Frauen, mit denen ich einen One-Night-Stand hatte und wir machen den wildesten Scheiß, jedenfalls soweit das meine gezügelte Fantasie zulässt. Ein bisschen Po hier, ein oder zwei Titten da, und warum auch nicht! Das ist meine Fantasie und ich hole mir einen runter. Wie schon das religiöse Kind in Baz Luhrmanns Version von Romeo und Julia gesungen hat: "Everybody's free, everybody's free, everybody's free to feel good, to feel good".

Manchmal entführt mich meine Vorstellungskraft zurück zu den härteren Sexerlebnissen in meinem Leben: die Ex-Freundinnen, die noch in meinem Unterbewusstsein sind. Mein Hirn macht daraus Sex, der eher wie ein inniger, liebender Paartanz war. Zum Wichsen eher nicht gut geeignet. Dieses Masturbieren ist so wie, wenn man gezwungen wird, das leckerste Steak im Schlachthaus zu essen. Die eine Gehirnhälfte sagt "Alles richtig gemacht", die andere "HAU AB, ÜBERALL LAUERT DER EMOTIONALE TOD, WIE KANNST DU IN SO EINER SITUATION NUR WICHSEN?".

Wie eingangs schon gesagt, meine Wichsvorlagen sind wie ein Gemischtwarenladen.

– Tom Usher


Zum Thema: Die erste realistische männliche Sexpuppe der Welt kommt


Die immerwährende Masturbationsvorlage

Meine Masturbationsvorlagen machen immer Phasen durch. Manchmal bin ich einfach nur die, die bedient. In meinen Fantasien spiele ich verschiedene Kombinationen von Männern durch, die um einen Tisch sitzen, und ich blase sie zwischen den Gängen. Dann gibt es Fantasien, in denen ich mit anderen geteilt werden möchte. Mein Freund bietet mich stolz anderen Typen an, dass sie mich in der Mitte des Wohnzimmers ficken können, während der Rest zuguckt und Feedback gibt.

Im Moment ist meine Hauptfantasie, wie sich Männer heftig und kreativ einen runterholen. Ich gucke Fernsehen und entdecke einen Typen mit der richtigen Mischung aus Schüchternheit und schmutzigen Geheimnissen hinter seiner Fassade. Ich stelle mir vor, wie er alleine am Schreibtisch sitzt, aufgeregt aufs Handy oder Tablet schaut und sich aggressiv einen runterholt. Angestrengtes Gesicht, die Hose bis zu den Knien runtergezogen, stöhnen und schwitzen. Sehr schön.

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Das Schöne an dieser Fantasie ist es, dass ich sie bei jedem anwenden kann – bei Männern, die ich kenne, Prominente, weniger Prominente oder auch Typen, die ich zufällig in einer Bar sehe. Wenn sie ein enges T-Shirt tragen oder dieses Lächeln haben, das mir verrät "Ich besitze einen Buttplug und benutze ihn einmal in der Woche für eine richtig gute Wichssession", umso besser. Das ist auch eine Fantasie, die andere animiert. Es wird Typen geben, die das hier lesen, an Frauen denken, die sich bei dem Gedanken daran selbst befriedigen, und sich einen runterholen. Das ist wie eine Maschine, die sich selbst am Laufen hält, eben nur fürs Masturbieren.

– Girl On the Net

Eine neue Richtung

Sexuelles Verlangen war immer ein Thema, das etwas weit weg war. Als ich jung war, gab es keine Männer, die ich einfach sexualisieren konnte. Boybands sind asexuell, ihre entblößten Oberkörper sind so glatt rasiert und sexy wie die von Puppen. Auch wenn ich überwiegend heterosexuell bin, habe ich immer nur Frauen sexualisiert. Die Männer habe ich romantisiert. Wenn man sich Pornos anguckt, besonders wenn man jung ist und keine Ahnung hat, wonach man eigentlich sucht, guckt man sich die Pornos wie ein Mann an.

Was mich geil gemacht hat, war die Vorstellung, was sie mit mir anstellen würden – nicht, was ich mit mir selbst machen will. Der einfachste Weg zum Orgasmus für mich war immer, mir vorzustellen, wie ich mich nicht mehr bewegen kann: gefesselt, eine Hand am Hals oder wenn mir jemand an meinen Haaren zieht. Kurz gesagt: dass ich nicht in der Lage bin, aktiv mitzumachen.

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Mein Sexualleben als Erwachsene besteht im Wesentlichen daraus, diesen Kampf zu verbergen. Ich habe penibel darauf geachtet, dass ich mich selbst nicht betrachte, wie mich Pornofilme sehen, wie mich Männer sehen. Mich ständig zu bewerten, wenn ich fantasiere. Stattdessen will ich aus mir heraus und das identifizieren, was ich tatsächlich anziehend finde; herausfinden, was ich machen möchte, und nicht, was mit mir gemacht wird.

Megan Nolan

Dreckige kleine Männer

Ich weiß auch nicht, was in meinem Leben schiefgelaufen ist, dass es so gekommen ist, aber die einzige Sache, die mir irgendeine Freude bereitet (sei es sexuell oder anderweitig), sind sehr kleine Männer. Aus diesem Grund tummeln sich in meinen schmutzigen Gedanken keine konventionellen Beaus oder lebendige Erinnerungen an vergangene Sexabenteuer, sondern Männer mit einer Körpergröße von unter 1,75 Meter, die von einer sichtbaren Schmutzschicht überzogen sind. Ich bin eklig, die Männer sind eklig und das alles tut mir furchtbar leid.

Hier ist nur eins von vielen Beispielen: Jemand, der einen Ehrenplatz in meinem ewigen Masturbationsrepertoire hat, ist Charlie von It's Always Sunny in Philadelphia. Nicht der Schauspieler Charlie Day – der ist sauber und ziemlich gutaussehend und verhält sich anscheinend ziemlich erwachsen. Er hat eine Frau, Kinder und ein richtiges Leben, was mich extrem abturnt. Nein, mir gefällt Charlie Kelly. Seine ungeblidete, dreckige, Katzenfutter essende, stinkende Figur in der Serie. Er ist ein etwa 1,76 Meter großer Kobold in dreckigen und durchlöcherten langen Unterhosen. Aus irgendeinem Grund ist das das einzige, bei dem sich bei mir was tut.

Marianne Eloise

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