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Sex

Menschen haben uns ihre absurdesten Ausreden erzählt, die sie bei miesen Dates benutzt haben

"Ich verabschiedete mich von meinem Date mit der Bemerkung, dass ich unbedingt das Staffelfinale von O.C., California aufnehmen muss."

Nur ein Symbolfoto—vielleicht haben die beiden gerade auch die Zeit ihres Lebens | Foto: imago | Westend61

Letztens bekam ich bei Facebook eine Geburtstagsbenachrichtigung für einen "Freund" und verspürte sofort ein leichtes Schuldgefühl in mir aufkeimen.

Dieser Freund ist weniger ein Freund als eine Tinder-Bekanntschaft, mit der ich ein paar Mal ausgegangen bin. Bei unserem zweiten Date habe ich dann einen echten Arschloch-Move gebracht. Ich hatte ihn zu mir eingeladen, damit wir später zusammen auf eine Party gehen. Beim Vorglühen bekam ich aber eine SMS von einer Freundin, dass sie schon auf der Party sei—mit einem Typen, den ich viel besser fand als den Tinder-Boy. Also versuchte ich meinem Date einzureden, dass ihm die Party wahrscheinlich gar nicht gefallen würde. Da wären eh nur ein Haufen Druffis in Kostümen und überhaupt sei das ja nicht so wirklich sein Ding. Dann beschwerte ich mich auch noch darüber, wie teuer der Eintritt sei, während ich gleichzeitig natürlich betonte, dass ich wegen meiner Freunde ja verpflichtet sei, dorthin zu gehen.

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Aber es half alles nichts, er wollte immer noch mit mir abhängen. Ein Ass hatte ich allerdings noch im Ärmel. Ich wusste, dass er früher einen Haufen Drogen genommen hat und jetzt Straight Edge ist. Also erzählte ich ihm, dass ich mich an diesem Abend total abschießen wolle. Ich nehme MDMA eigentlich nicht mehr so oft, trotzdem meinte ich zu ihm, dass ich mich heute wahrscheinlich total wegballern werde. Er war von der Vorstellung definitiv nicht sehr angetan, dennoch schien er es immer noch in Erwägung zu ziehen, mit mir auf die Party zu gehen.

Am Ende habe ich ihn dann mehr oder weniger aus meiner Wohnung geworfen.

Ich kann nicht behaupten, dass ich besonders Stolz auf diese Aktion gewesen bin, aber immerhin scheine ich damit nicht allein zu sein. Es gibt Menschen, die alles tun, um einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Zum Beispiel diese Frau, die während eines Wander-Dates eine Krankheit vortäuschte und am Ende mit einem Rettungshubschrauber vom Berg geflogen wurde. Und das nur, weil sie es nicht übers Herz gebracht hatte, ihrer Verabredung zu sagen, dass sie keine gute Zeit hat.

Wir haben ein paar Bekannte nach ihren absurdesten Date-Ausreden gefragt. Das haben sie uns erzählt:

Wie die Zeit vergeht

Das war während meiner College-Zeit. Weil ich ein alter Sack bin, war das zu einer Zeit, in der noch nicht jeder ein Smartphone oder ein Handy hatte. Damals hatten wir noch echte Wecker.

Ein Mädchen und ich hatten ein paar Abende zuvor schon miteinander geflirtet. Dementsprechend ging es dann auch direkt ziemlich heiß her. Gegen Mitternacht sind wir dann in mein Zimmer, sofort ins Bett und … es war einfach grauenvoll. Wir waren genau richtig angetrunken und alles, es war einfach, als würde man mit einem nassen Sack rummachen.

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Ich habe die ganze Sache also langsam zurückgefahren und ihr gesagt, dass ich wirklich sehr, sehr müde bin. Um meinen Worten etwas Glaubwürdigkeit zu verleihen, habe ich dann auch so getan, als würde ich wegnicken. Sie war nicht gerade glücklich darüber, aber OK. Sie erzählte mir, dass sie morgen früh ein Seminar hat, und bat mich darum, den Wecker auf 7 Uhr zu stellen.

"Klar", sagte ich und stellte den Wecker auf 7 Uhr. Sobald sie allerdings eingeschlafen war, habe ich mir den Wecker geschnappt und ihn sechs Stunden vorgestellt. Als sie von dem Klingeln aufwachte, ist sie aufgestanden und zu ihrem Seminar gegangen … um 1 Uhr morgens. Sobald sie weg war, bin ich wieder zurück in die Bar. —Seth, 33

Fingierter Fernsehnotfall

Ich war 25, hatte das Priesterseminar abgebrochen und gerade wieder mit dem Daten angefangen. Es war mein erstes Blind-Date überhaupt. Ich war ziemlich nervös, weil die Person, die uns verkuppelt hatte, keine echte Freundin sondern nur eine Bekannte war. Aber sie versicherte mir, dass ihre Freundin cool sei.

Was sie mir allerdings nicht gesagt hatte, war, dass ihre Freundin 20 Jahre älter war als ich.

Ich hatte sofort ein ungutes Gefühl, als wir uns zum Kaffee trafen. Sie fing an, über ihre Kinder und ihren Ex-Mann zu reden und ich wünschte mir einfach nur, irgendwo anders zu sein. Also tat ich so, als würde ich einen Anruf von meinem Mitbewohner bekommen.

"Hey! Oh, verdammt! Das habe ich total vergessen! Ich gehe sofort nach Hause und nehme es auf!"

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Ich verabschiedete mich von meinem Date mit der Bemerkung, dass ich unbedingt das Staffelfinale von O.C., California aufnehmen müsse.

Ich meine, bei meinem eiligen Abgang noch ein "Ja, klar" von ihr vernommen zu haben.

Ich bin bestimmt nicht stolz darauf, aber immerhin habe ich daraus gelernt, nie mehr auf ein Blind-Date zu gehen. Und das Staffel-Finale habe ich auch nicht verpasst. —Travis, 35

Berauschter Abgang

Ich war total besoffen. Ich war bei einer Comedy-Show gewesen und hatte schon sechs Gläser Wein intus, als meine Mitbewohnerin sich mein Handy nahm und diesem Typen schrieb, ob wir uns nicht auf einen Drink treffen wollen. Wir verabredeten uns für 23 Uhr in dieser kleinen Bar. Die einzigen Gäste waren ich, er, eine Freundin und meine beiden Mitbewohner.

Der Typ machte mich dann erst mal dafür fertig, dass ich so betrunken war—was ich überhaupt nicht cool fand. Außerdem meinte er, dass dies das bizarrste Tinder-Date sei, auf dem er je gewesen war, und überhaupt, warum hatte ich denn unbedingt meine Mitbewohner mitbringen müssen?

Nun. Weil ich ihm irgendwie nichts anderes zu erzählen hatte, fing ich an, ihm irgendwelche beliebigen Fakten über Tiere zu erzählen. Zum Beispiel, dass Fledermäuse immer nach links fliegen, wenn sie die Höhle verlassen; dass alle Eisbären Linkshänder sind; dass die Zunge eines Blauwals so viel wiegt wie ein Elefant; dass die Arterien eines Blauwals groß genug sind, dass ein Mensch hindurchschwimmen kann. Bei dieser Gelegenheit machte ich dann auch gleich ein paar Schwimmbewegungen. Als mir die Tierfakten ausgingen, ging auch ich aus der Bar.

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Insgesamt hatte dieses Spektakel etwa 30 Minuten gedauert—die wohl absurdesten 30 Minuten meines Lebens. Und er wollte ein zweites Date! "Deine Schwimmbewegungen, wie du durch die Arterie geschwommen bist, die haben mich wirklich überzeugt. Richtig gut!", schrieb er. —Jenna, 27

Der überhitzte Hund

Als ich im kanadischen Vancouver arbeitete und lebte, nutzte ich eine Dating-App und hatte damit auch Erfolg. Kanadier finden Frauen wie mich aus dem Herzen der USA anscheinend total "einzigartig".

Einen 36-Jährigen fand ich dabei besonders süß, aber seine in schwarz-weiß gehaltenen "Poser"-Selfies ließen meine Alarmglocken schrillen. Ich dachte mir aber, dass ich date-technisch mit einem Spaziergang am Meer inklusive meiner Bulldogge Lola auf der sicheren Seite wäre.

Als wir uns dann schließlich trafen, hatte ich das Gefühl, Elton John gegenüberzustehen. Der Typ war nämlich viel älter—mindestens 50—und trug eine riesige Blumensonnenbrille für Frauen. Außerdem hatte er für mich eine Schachtel Pralinen und für meinen Hund einige Leckerlis mitgebracht.

Ich weiß noch, wie ich ständig befürchtete, dass mich einer meiner Kollegen mit diesem Typen sehen könnte. Und ich war richtig wütend, weil ich extra geduscht und mich schick gemacht hatte.

Nach 15 Minuten meinte ich schließlich, dass Lola die Hitze nicht mehr aushalten würde und wir nach Hause gehen müssten. Dabei hatte es nur 15 Grad und meinem Hund ging es super. Das war mit Abstand mein schnellstes Date in Kanada. —Laurie, 36

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Szenenwechsel

Ich lernte sie durch gemeinsame Freunde kennen und wir gingen aus. Nachdem wir kurz auf der Tanzfläche rumgemacht hatten, fragte sie mich nach einem richtigen Date. Ich bekam Panik und sagte hastig zu, aber dann wurde mir klar, dass ich da eigentlich gar keinen Bock drauf hatte. Obwohl sie ein paar Jahre jünger war, besaß sie nämlich das Aussehen und das Auftreten einer lüsternen, älteren Dame.

Da ich ihr aus Höflichkeit aber nicht direkt absagen wollte, fragte ich alle meine Freundinnen, was das ihrer Meinung nach schrecklichste Restaurant sei. Und so schlug ich meinem Date dann vor, unser Treffen in eine unterdurchschnittliche Chicken-Wings-Kette zu verlegen.

Ein paar Stunden später rief sie mich schließlich an und meinte, dass ihr leider etwas dazwischen gekommen sei. Wie schade! —Jacob, 37

Der vorgetäuschte Abgang

Mein erstes uns bis heute einziges Internet-Date stand an. Durch seine Fotos wusste ich leider nur, wie er von den Schultern aufwärts aussah, aber er machte eigentlich schon einen schlanken Eindruck. Als er mich dann jedoch in der Bar empfing, musste ich schockiert feststellen, dass er unglaublich breite Hüften hatte.

Als Mr. Birne irgendwann auf die Toilette ging, bemerkten ein paar andere anwesende Typen, dass meine Verabredung nicht gerade gut lief. Deshalb meinten sie, dass ich mein Date sitzen lassen und stattdessen mit ihnen abhängen sollte. Gesagt, getan. Ich gab vor, ein Taxi nach Hause zu nehmen, ging dann später jedoch wieder zurück in die Bar, um mich mit meinen neuen Freunden zu betrinken. Mit einem von ihnen habe ich dann auch rumgemacht. —Anne, 33