Foto: darcyadelaide | flickr | CC BY 2.0Tut nicht so, auch ihr wart in eurer Jugend mal so richtig schlimm verknallt, lange bevor ihr euch überhaupt vorstellen konntet, dass man irgendwann via App nach Sexpartnern suchen wird oder Menschen erstmal ausgiebig online stalkt, bevor man sie überhaupt im echten Leben trifft. Ja, früher war alles besser.Vielleicht wart ihr in den einen coolen Skater der Schule verliebt, der schon vor zehn Jahren wusste, dass Thrasher der heiße Scheiß ist, vielleicht in das Mädchen, das als erste Dreads haben durfte und nicht viel von pinken Dresscodes hielt, vielleicht aber auch in den Nerd, den damals noch keiner leiden konnte. Vielleicht war diese Person auch in euch verliebt, vielleicht wusste sie nicht einmal, dass es euch gibt und euer Leben so zur Vorlage für jeden schlechten High-School-Film gemacht hat, vielleicht hat sie euch erhört, vielleicht auch nicht.
Anzeige
Fragt ihr euch nicht auch manchmal, was aus diesen Menschen wurde? Wir schon. Aber würden wir heute auch noch auf diese Menschen stehen? Spoiler: Früher war vielleicht doch nicht alles besser.Mein Schwarm aus der Schulzeit hieß Maria und es ist wahrscheinlich die längste Schwarmgeschichte, die man während der Schulzeit haben kann. Es begann ziemlich gleich zu Schulbeginn und flammte dann in der Oberstufe wieder auf. Unseren ersten Kontakt hatten wir gleich in der 1. Klasse, als sie ihren Turnbeutel dabei hatte und sich in der Garderobe um- und damit auch kurz nackt ausgezogen hat. Ich kannte ihre Muschi also lange, bevor ich mich in sie verliebt habe. Als nächstes weiß ich noch, dass wir einen Klassenfototermin hatten, bei dem sich Maria ganz nah an mich drückte. In dem Moment, als der Fotograf sagte, dass wir stillhalten und lächeln sollten, griff sie mir mit ihrer Hand auf den Arsch – und der einzige Grund, warum sie nicht direkt in meinen Arsch griff, war meine ausgewaschene Jeans dazwischen. So etwas hinterlässt einen gewissen Eindruck bei einem 10-Jährigen. Mit 14 wurden wir dann plötzlich beste Freunde, schrieben uns gegenseitig Briefe und schmachteten uns gegenseitig (aber immer abwechselnd) an. Mit 16 landeten wir zuerst im Ehebett meiner Eltern und dann im Garten ihrer Eltern. Es war alles sehr romantisch.Nach der Schule verloren wir uns ein bisschen aus den Augen, aber heute haben wir wieder Kontakt. Maria lebt inzwischen in einer anderen Stadt und hat eine kleine, idyllische Familie. Ihr Blick ist immer noch derselbe wie damals, als sie mir zum ersten Mal auf den Arsch gegriffen hat. Generell sieht sie immer noch ziemlich gleich aus und obwohl das die Erinnerungen an unser Gspusi immer wieder auffrischt, haben wir heute ein zu ausgeprägtes "Wir waren gemeinsam in 'Nam"-Gefühl, als dass ich mir vorstellen könnte, dass jemals wieder etwas läuft. (Außerdem: Familie! Kleinstadt! Kinder! Aber auch: Dieser Blick! Diese Hand auf meinem Arsch!)
"Ihr Blick ist immer noch derselbe wie damals, als sie mir zum ersten Mal auf den Arsch gegriffen hat."
Anzeige
"Er ist heute buddhistischer Falkner und arbeitet mit arabischen Scheichs zusammen."
Anzeige
"Das mit der Liebe meines Lebens ist geklärt, dachte ich mir."
"Ich kann nur hoffen, dass er mir irgendwann einen Heiratsantrag macht."
Anzeige
"Sie hat mich zu ihr nach Hause eingeladen. Aber ich war zu dumm für alles."
Ein paar Wochen später hatte sie jedenfalls einen festen Freund und ich war deswegen so deprimiert, dass ich ein paar Tage lang erst gar nicht mehr in die Schule gegangen bin. Mittlerweile hab ich sie seit Jahren nicht mehr getroffen, aber Social Media sagt mir, dass sie einen neuen Freund und den Mops hat, den sie in der Schule schon immer haben wollte. Die drei schauen ziemlich glücklich aus auf Instagram.
Anzeige