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Popkultur

​Fettige Würger und große Genitalien: Das /slash Filmfestival ist wieder da

Was haben die Harvard-Universität und ein grindiges Fett-Film-Fest der Körperflüssigkeiten namens 'The Greasy Strangler' eigentlich gemeinsam?
VICE Media

Manchmal können Filme einen verändern. Nachdem man Irréversible geschaut hat, ist man entsprechend "unwiderruflich" emotional zerrüttet—wie es eine 10-minütige Vergewaltigungsszene so mit sich bringt. Eine Doku wie Being Elmo über einen Puppenspieler der Sesamstraße lässt einen dafür breit grinsend wieder an das Gute im Menschen glauben. Und Eternal Sunshine of the Spotless Mind zeigt die fatalistische Schönheit von Beziehungen, in die man sich auch dann stürzt, obwohl man es eigentlich besser weiß.

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Dann gibt es da auch noch diese andere Kategorie von Filmen, die einen auch irgendwie mitnehmen. Aber eben anders. Ich spreche von gigantischen Mindfucks—Filmen, die alle Regeln und Konventionen sprengen und das Publikum in seinen Grundfesten erschüttern. Ja, die Rede ist von Filmen wie The Greasy Strangler. Hier verpufft die Denkweise "Ich dachte, es gäbe Regeln" in einer lieblichen fleischfarbenen Wolke aus Sperma und Fäkalien. Die Reaktionen der einzelnen Mitglieder unserer Redaktion auf den Trailer alleine klafften auseinander wie selten zuvor—sie reichten von "Das wird der beste Film des Jahres" hin zu "Ich will diesen Film niemals in meinem ganzen Leben ansehen müssen, danke".

Beim diesjährigen /slash-Filmfestival haben wir es uns gerade deshalb nicht nehmen lassen können, euch The Greasy Strangler (Freitag, 30.9., 23:00) vorzusetzen. You deal with it!

Kurz zur Handlung: In einem Fieberwahn aus pastellfarbenen Pullovern, eingeöltem Disco-Fanatismus und albernen Westcoast-Würgereien entwickelt sich eine Dreiecksbeziehung zwischen Vater, Sohn und einem süßen dicken Mädchen mit Rotschopf. Den Inhalt von

The Greasy Strangler

weiter auszuführen wäre genauso sinnlos, wie die Setlist eines Tool-Konzerts oder eines von David Duchovny nachzuerzählen; man muss einfach dabei gewesen sein.

Die herausstechenden Glanzpunkte dieses Films sind die Hauptdarsteller, wie zum Beispiel Elizabeth De Razzo, die man vielleicht noch als ultraliebes, mexikanisches Sexpummelchen aus Eastbound and Down kennen könnte. Michael St. Michaels ist für sich schon eine weißhaarige Glitzer-Erscheinung, die aus einem Aphex Twin-Musikvideo stammen könnte, und spielt den fettigen Disco-Papa. Sky Elobar gibt die Rolle des Sohns und ist dieser gestörten, alternativen LA-Künstlerszene keineswegs fremd—wie die für Österreicher durchaus ansprechende Webserie Alpine Village People unter Beweis stellt.

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Ko-Autor von The Greasy Strangler, Toby Harvard, heißt übrigens auch nicht nur zufällig so mit Nachnamen, sondern ist tatsächlich ein Nachfahre des Harvard-Gründers. Der Sprung von akademischer Exzellenz hin zu Cartoon-Gewalt mitsamt Körperflüssigkeiten ist also kein weiter. Elijah Wood—der es liebt, spannende und schräge Projekte wie Cooties oder A Girl Walks Home Alone at Night zu fördern—hat auch hier wieder die Produzentenrolle eingenommen.

Seit Jänner 2016 grast The Greasy Strangler schon die Filmfestivals ab, gewinnt so einiges Ehren und versaut allen für immer den Appetit. Ab Oktober läuft das gute Stück im Kino und auch auf VOD, wo der dann weiter Meinungen und Köpfe spalten wird.

Für unsere VICE AT THE MOVIES-Präsentation beim /slash verlosen wir 2x2 Karten. Schreibt uns eine Mail (win@vice.at) mit "Greasy" im Betreff und dem Grund, warum ihr Fett liebt und schon seid ihr im Rennen.

Wie immer hat das /slash-Programm neben diesem gut gefetteten Filmhöhenflug aber auch noch viele andere Highlights zu bieten, die wir uns schon im Vorfeld auf dem Tablett des Grauens kredenzen lassen durften, wo die Zelluloidstreifen seither in freudiger Erwartung vor sich hin modern:

Da wäre zum Beispiel The Handmaiden (Sonntag, 25.9., 20:00) von Park Chan-wook, ein wunderbares SM-Märchen, oder auch der aus seiner Art schlagenden Zombie-FilmGirl with all the Gifts (Freitag, 30.9., 20:30) mit Glenn Close. In I am not a Serial Killer (Dienstag, 27.9., 20:30) gibt Doc Brown von Zurück in die Zukunft einen vermeintlichen Schlitzer, den man ebenfalls ziemlich unbedingt gesehen haben sollte.

Außerdem freuen wir uns auf das koreanisches Meisterwerk Train to Busan (Freitag, 23.9., 20:30), auf Psycho-Editing à la Clockwork Orange in Atmo HorroX (Sonntag, 25.9., circa 1:50 morgens) und tollstes japanisches Monster-Wrestling in Kaiju Mono (Samstag, 24.9., circa 2:40 morgens).

Für I am not a Serial Killer, Train to Busan, Atmo HorroX und Kaju Mono verlosen wir auch jeweils noch 1x2 Karten. Einfach Mail mit Filmtitel im Betreff an win@vice.at und schon habt ihr eine Chance auf gesicherte Plätze!

Das /slash sei mit euch, Amen!