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Die Pegida-Kundgebung in Wien: Der Live-Bericht zum Nachlesen

Nach dem Eklat im Februar marschiert die Pegida heute zum zweiten Mal in Wien auf. Wir berichten live aus dem Resselpark, wo Polizei und Pegida bereits in Stellung gegangen sind, sowie von den Gegendemos.
Alle Fotos von VICE Media

Mehr zum Thema Pegida findet ihr hier.

Am Sonntag, den 19. April, marschierte die Pegida zum zweiten Mal in Wien auf. Nachdem der erste Wiener Pegida-Spaziergang im Februar einige Anzeigen wegen Wiederbetätigung und Vorwürfe von rechten Schlägertrupps, die in der Kärntner Straße auf „Demonstrantenjagd" gingen, nach sich gezogen hat, sollten dieses Mal nationalsozialistische Wiederbetätigung sowie Rassismus ausdrücklich untersagt sein, hieß es von Seiten der Veranstalter. Trotzdem kam es zu kollektiven Kühnengruß-Gesten und einem Hitlergruß.

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Wir haben für euch live aus dem Resselpark sowie von den Gegendemos berichtet. Hier könnt ihr die Ereignisse noch mal im Detail nachlesen.

22:28 Das Video zur Kundgebung

Soeben ging auch noch unser kurzes Video zur zweiten Pegida-Veranstaltung in Wien online. Schaut euch hier den Bericht an.

19:49 Fotostrecke zur Kundgebung online

Hier findet ihr auch unsere Fotostrecke zur 2. Pegida-Kundgebung—mit Bildern von Kurt Prinz.

19:39 Eine Person in Gewahrsam

Laut Verfassungsschutz ist aktuell ein Mann wegen des Verdachts der Wiederbetätigung in Gewahrsam. Es handelt sich um den Mann, dem vorgeworfen wird, bei der Pegida-Kundgebung den Hitlergruß gezeigt zu haben.

Hintergrund: Gewalt nach 1. Pegida-Demo

Foto von Michael Bonvalot

Nach Pegida-Kundgebungen kam es in Wien, Oberösterreich und Graz zu mehreren Übergriffen auf Gegendemonstranten. Rechte Schlägertrupps sollen dabei rund um die Versammlung von Pegida durch die Stadt gezogen sein und mehrere Menschen attackiert haben.

17:29 Polizei Wien: Identitätsfeststellungen

Auf direkte Nachfrage antwortet die Landespolizeidirektion Wien via ihrem Twitter-Account, dass bereits Identitätsfeststellungen bei den Männern, die den Kühnen- und Hitlergruß gezeigt haben, durchgeführt werden. Wie einer unserer Redakteure berichtet, werden insgesamt drei Personen angehalten.

Es werden bereits I-Feststellungen durchgeführt. — POLIZEI WIEN (@LPDWien)April 19, 2015

17:22 Hitlergrüßer abgeführt

Hitlergruss zeiget wurde soeben abgeführt 17:22 — Markus Sulzbacher (@msulzbacher)April 19, 2015

17:16 Hitlergruß wird gezeigt

Vier Männer, die zuvor den Kühnengruß gezeigt hatten und von der Polizei aus der Menge gegriffen wurden, sind von „I am from Austria" sehr ergriffen. Einer von ihnen zeigt den Hitlergruß. Die Ordner sehen die Geste und bewegen sich sofort auf die Gruppe zu—und zwar, um ihre Hände nach unten zu drücken.

17:14 Kundgebung beendet

Mit den Worten „Wir sind Pegida, wir kommen wieder" endet die Veranstaltung der Pegida offiziell. Bereits zuvor hatten sich viele Pegida-Anhänger von der Kundgebung entfernt. Zum Ausklang läuft „I am from Austria" von Reinhard Fendrich. Ob Ignaz Bearth und Ed von Utrecht sich mitgemeint fühlen, ist nicht klar.

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Hintergrund: Anzeigen nach 1. Pegida-Demo

Nach der letzten Pegida-Kundgebung in Wien wurden Polizei und Verfassungsschutz von vielen Seiten heftig kritisiert. Während Hitler- und Kühnengrüße oder Reichsfahnen zu sehen waren und die Polizei nicht einschritt, wurden nach der Auflösung der Veranstaltung 456 Gegendemonstranten und Journalisten eingekesselt und angezeigt. Auf Seiten von Pegida gab es (erst nach massiver Kritik) 7 Anzeigen gegen Unbekannt wegen Wiederbetätigung, 4 verdächtige Personen wurden ausgeforscht.

17:09 Drohungen gegen VICE

Nachdem VICE einen der Männer filmt, die den Kühnengruß vor der Bühne gezeigt haben, wird dieser aggressiv und beginnt zu drohen. „Bist du schwul oder was? Willst du meinen Schwanz fotografieren?"

17:05 Kein Kühnen-Gruß, sondern Rütli-Schwur

Der Pegida-Demonstrant erklärt der Polizei, dass hinter seinem Gruß keine neonazistische oder sonstwie rechte Absicht gestanden hätte. Die Polizei glaubt ihm nicht und nimmt seine Personalien auf.

17:02 Georg Nagel alleine vor Bühne

Der ehemalige Pegida-Sprecher Georg Nagel—der uns kürzlich ein kafkaeskes Interview zu Gender-Thematik und der Diskriminierung heterosexueller weißer Männer gegeben hat—steht isoliert vor der Bühne, in erster Reihe (mit viel Abstand zur zweiten).

17:00 Polizei diskutiert mit Kühnengruß-Zeiger

Polizei diskutiert mit Kührngrüsser 16:55 — Markus Sulzbacher (@msulzbacher)April 19, 2015

16:56 Polizei holt Rechten aus Kundgebung

Nach dem mehrfach gezeigten Drei-Finger-Gruß schritt die Polizei gegen die Pegida-Anhänger ein und griff einen rechten Demonstranten aus der überschaubaren Menge heraus.

16:55 Drohungen von Pegida

Ein Pegida-Demonstrant droht auch unserem Fotografen vor Ort mit einer Anzeige, sollte er das Foto von ihm bei der Pegida-Kundgebung veröffentlichen. Ein anderer droht, unseren Fotografen zusammenzuschlagen.

16:52 Antifa-Fotograf als „scheiß Drecksau" beschimpt

Nach Ignaz Bearth ist nun Ed von Utrecht als Gastredner an der Reihe. Gleich zu Beginn outet er einen Fotografen als Antifa-Mitglied. „Warum fotografieren Sie hier eigentlich alle Menschen?" Der Fotograf wird daraufhin von einem Pegida-Demonstranten bedroht. Die Leute buhen. EIn Sprechchor startet und bezeichnet ihn als „Scheiß Drecksau!"

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16:50 „Überlegt, wie ihr eure Hände einsetzt"

Von offizieller Pegida-Seite wird verlautbart, dass der Rütlischwur oder Kühnengruß nicht willkommen seien. „Das wird hier nicht gut aufgenommen. Überlegt bitte genauer, wie ihr eure Hände einsetzt." Die Befürworter sind sichtlich verstimmt. Einer schreit „Hure" nach vorne.

16:45 Kühnengruß und Rütlischwur

Vor der Bühne zeigen viele den Drei-Finger-Gruß der Schweizer Nationalisten. Auf der Bühne selbst wird diskutiert, ob der Gruß überhaupt legal sei. Jemand sagt „Der Kühnengruß ist anscheinend in Österreich verboten." Es herrscht Uneinigkeit.

Hintergrund: die Gastredner

Neben dem Schweizer Ignaz Bearth ist auch Ed von Utrecht aus den Niederlanden als Gastredner eingeladen. Ignaz Bearth war auch schon Sprecher bei der Kundgebung von Pegida in Bregenz. In der Schweiz selbst ist Pegida gescheitert; unsere Schweizer Kollegen haben aufgedeckt, dass die damals über 30.000 Likes auf Bearths Facebook-Seite größtenteils auf Indien kamen. Immerhin 15,4 Prozent seiner Facebook-Fans kamen aber auch aus Österreich, also versucht Bearth seine Sorgen über eine Islamisierung nun hier unters Volk zu bringen.

Statistik erstellt mit Facebook Like Check; Verwendung mit freundlicher Genehmigung von SternTV

16:35 Neue Pegida-Sprechchöre

Während Bearth auf der Bühne gerade sagt „Liebe linke Medien, ihr seht hier überall Putin-Trolle", beginnen die Pegida-Befürworter mit einem „Putin, Putin!"-Chor. Außerdem wird „Wir sind Patrioten, ihr seid Idioten!" und das altbekannte „Lügenpresse, Lügenpresse!" skandiert. Bearth greift das Thema auf und sagt: „Wir brauchen die Lügenpresse nicht, aber ihr braucht uns!"

16:32 „Nennt mich Nazi, nennt mich Klobürste, fuck you!"

„Sobald man seine Meinung sagt, ist man ein Nazi", bedient Bearth ein gängiges Klischee und zitiert Akif Pirinçci: „Nennt mich Nazi, nennt mich Klobürste, scheißegal. Fuck you!"

Hintergrund: Wer ist Pegida?

Wer genau hinter Pegida Wien steht—und wer für die Bewegung verantwortlich ist—, lässt sich offiziell nicht so einfach beantworten. Nachdem Georg Nagel nach einigen desaströsen Medienauftritten und einem noch desaströseren Pegida Wien-„Spaziergang" zurückgetreten ist, hat die Bewegung keinen offiziellen Sprecher mehr. Neu ist, dass Ewald Stadler (FPÖ, dann BZÖ, nun REKOS) deklariert hinter Pegida Wien steckt. Er dürfte auch mit dem Projekt der „Pegida-Partei" zu tun haben. Auch zwischen Pegida und FPÖ gibt es Überschneidungen. Hinter Georg Nagel stand bei der letzten Kundgebung noch der Pressereferent der FPÖ Mariahilf.

16:26 Multikulti auf Deutschdeutsch

Das ist Pegida in Wien: ein Schweizer redet vor rund 100 Pegida Fans über den Schwarzwald — Markus Sulzbacher (@msulzbacher)April 19, 2015

16:25 Offizielles OGR-Statement

Soeben wurde dieses Statement der Offensive Gegen Rechts (OGR) veröffentlicht:

„Die Demo heute war ein wichtiges Zeichen und wir freuen uns über viele antifaschistische DemonstrantInnen. Erschreckend fanden wir, dass eine Gruppe wie Pegida, die betonen muss, dass Wiederbetätigung verboten ist, sich versammeln kann. Die Polizei hat heute wieder einmal gezeigt, dass sie kein Problem mit der Zusammenarbeit mit Rechtsextremen hat. So etwa konnten Pegida-Leute an den Tretgittern entscheiden, wer die Kundgebung betreten durfte und wer nicht."

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16:24 Mitglieder von Unsterblich vor Ort

Bevor morgen—ironischer Weise am Geburtstag Adolf Hitlers—der Prozess gegen die Neonazis von Unsterblich weitergeht, haben sich einige Mitglieder heute ebenfalls bei der Pegida-Kundgebung eingefunden. Auf der Seite von Pegida, versteht sich.

16:20 „Lasst sie an den Grenzen verrecken"

Trotz des diesmal viel bürgerlicheren und biedereren Anstrichs, sind die Worte bei der Kundgebung weit weg von gemäßigt—und die Bewegung keine, die einfach nur aus sehr menschlicher Sorge kommt. Ignaz Bearth wettert: „Macht die Grenzen zu und lasst sie dort verrecken!" Es folgen Sprechchöre: „Wir brauchen keine salafistischen Schweine!"

16:14 Karlskirche gut beschützt

Die Angst vor Asylsuchenden seitens von Pegida muss ansteckend sein—anscheinend macht man sich bei der Polizei Sorgen um mögliche Kirchenasylsuchende.

zum glück ist die kirche gut geschützt — Georg Kehrer (@GeorgKehrer)April 19, 2015

16:12 Polizei setzt Helme auf, bezieht Stellung

Die Polizei vor Ort ist für den Zusammenstoß gewappnet. Außerdem filmt die Polizei Pegida-Gegner, wie Markus Sulzbacher auf Twitter berichtet.

Polizei setzt Helme auf und bezieht Stellung — Sonstwer (@Sonstwer)April 19, 2015

16:10 „Finanziert nicht euren eigenen Genozid!"

Bearth spricht von „quantitativ niedriger Immigration": „Kriminelle Ausländer, wie brauchen euch nicht!" Eine rein zahlenmäßige Reduktion und eine strengere Einwanderungspolitik sind demnach die sichersten Mittel für eine bessere Gesellschaft, in der die Werte der Leitkultur wieder florieren könnten. „Wir brauchen österreichische Kinder, nicht welche aus Syrien und Indien. Finanziert nicht euren eigenen Genozid", sagt Bearth.

16:05 Antifa an den Barrikaden

Fast wäre es einer antifaschistischen Gruppe gelungen, die Absperrungen der Polizei zu durchbrechen und die miteinander verdrahteten Gitter zu öffnen. Inzwischen ist die Polizei aber näher gerückt und hat sich einen Meter vor den Demonstranten positioniert.

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16:00 „Unser Heim zuerst, dann erst der Rest der Welt!"

„Wir haben darüber abgestummen, was für unser Volk gut ist und was nicht", sagt Ignaz Bearth (und meint wahrscheinlich „abgestimmt"). Er spricht sich klar für direktere Demokratie aus—wobei unklar bleibt, ob diese auch dann noch als bestes demokratiepolitisches Mittel gilt, wenn die Entscheidung der Mehrheit sich nicht mit den Anliegen von Pegida deckt (die ja eindeutig in der Minderheit sind). „Unser Heim zuerst, dann erst der Rest der Welt!", wettert Bearth.

15:55 „74 Prozent sind kriminelle Ausländer"

Die antifaschistischen Pegida-Gegner nehmen weiter zu. „Nieder, nieder, nieder mit Pegida"-Rufe werden lauter. Ignaz Bearth spricht davon, dass „74 Prozent von 100 Prozent aller Gefangenen in unseren Gefängnissen kriminelle Ausländer" sind.

15:50 „Müssen die EU abschalten"

„Die linksradikalen Rotfaschisten wollen unsere Identitäten zerstören", sagt Ignaz Bearth. Die EU müsse in ihrer Gesamtheit abgeschafft werden. Die Gegendemonstranten bezeichnet er als „rot-braun", um die Beweislast umzukehren und einen gedanklichen Kurzschluss zwischen Sozialdemokraten und Nazis zu schaffen. Seiner Meinung nach sind die Pegida-Gegner „widerliche Kerle".

15:46 Demos vereinigen sich

Während bei Pegida eine Frau durchgeht und, ähnlich einer Kirchen-Kollekte, Geld für Pegida sammelt, vereinen sich die Gegendemos und nehmen signifikant an Lautstärke zu.

15:45 Gegendemo neu formiert

Aktuell hat sich die Gegendemo aufgelöst und formiert sich auf der anderen Seite des Resselparks neu. Währenddessen wird auf der Bühne weiterpolemisiert: „Reden war gestern, machen ist heute. Wir sind Pegida, wir sind stark, wir sind da—wir sind das Volk!"

15:40 „Wer verteidigt uns gegen Verfolgung im eigenen Land?"

„Wir brauchen keine Scharia", heißt es bei der ersten Rede im Rahmen der Kundgebung. „Unsere Toleranz endet dort, wo unsere Rechte und Freiheiten genommen werden." Außerdem gibt es Lob für die Polizei und Ewald Stadler, den „besten Volksanwalt, den Österreich je hatte". Wie genau von wem konkret die Bürgerrechte und -freiheiten der Mehrheitsgesellschaft nun beschnitten werden, bleibt aber unklar. Offenbar herrscht bei Pegida aber eine ernsthafte Angst vor „salafistischer Umerziehung".

15:35 Es geht los

In bewährter Form startet die Pegida-Kundgebung mit „Wir sind das Volk"-Rufen—allerdings vergleichsweise leise. Demonstranten wollen von uns wissen, was wir hier zu suchen haben. Sie verlangen unsere Ausweise. Als unsere Redakteure Presseausweise vorzeigen, sagt der Ordner: „Presseausweise sind gelogen!" Und gleich danach: „Wir lassen uns nicht länger als Kellernazis beschimpfen!"

15:34 Pegida: Hitlergrüßer war von Antifa

Ein Mitglied von Pegida erzählt uns, dass jener Mann, den VICE bei der ersten Pegida-Demo in Wien beim Zeigen des Hitlergrußes fotografiert hat, von der Antifa eingeschleust worden war.

15:30 Gegendemo wird aufgehalten

Die Gegendemonstranten, die sich bei der TU Wien zu mehreren Hundert eingefunden haben, wollte nun ebenfalls direkt auf den Resselpark marschieren, wo Pegida-Ordner gemeinsam mit der Polizei eintreffende Personen und deren Plakate kontrollieren. Die Gruppe wurde aufgehalten und steht aktuell an der Polizeiabsperrung.

15:29 Start erneut verschoben

Der Beginn der Kundgebung wurde nun um weitere 10 Minuten nach hinten verschoben. Grund dürfte die niedrige Teilnehmerzahl sein. Anscheinend besteht seitens von Pegida noch Hoffnung auf verspätete Gäste.

15:25 Volksmusik und Applaus vom Band

Die niedrigen Zahlen an Pegida-Befürwortern treiben die Organisatoren zu beinahe Sitcom-artigen Maßnahmen. Zusätzlich zur Volksmusik, die inzwischen auf der Bühne läuft, wird nun auch Applaus vom Band abgespielt.

Hintergrund: Immer wieder rechte Übergriffe

Bei vergangenen Aufmärschen von Pegida kam es immer wieder zu rechtsextremen Gewalttaten. In Wien, Oberösterreich und laut OGR Steiermark auch in Graz wurden Antifaschisten rund um die Demonstrationen angegriffen. Dabei wurden mehrere Menschen teils ernsthaft verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Laut der Sozialistischen LinksPartei (SLP) gibt es insbesondere in Linz in den letzten Monaten insgesamt verstärkt rechte Übergriffe.

15:14 Erste Sprechchöre

Die Mobilisierung von Pegida-Befürwortern dürfte beim zweiten Aufgebot der Antiislam-Bewegung wesentlich schlechter funktioniert haben als beim ersten Mal. Gerade mal 70 Menschen haben sich bei der Kundgebung zusammengefunden. Währenddessen starten bei den Gegendemonstranten die ersten Sprechchöre: „Flüchtlinge bleiben, Nazis vertreiben!"

15:10 „Islam ist Diktatur"

Wir bekommen einen Flyer in die Hand gedrückt. Begleitet wird der Zettel mit den Worten: „Der Islam eine Diktatur. Ich bin Atheist—und Ungläubige werden dort als allererste geköpft."

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15:03 Start um 20 Minuten verschoben

Laut einer Durchsage im Resselpark wird die Kundgebung nun um 15:20 Uhr starten—und nicht wie geplant um 15:00 Uhr. Laut Schätzung der Rosa Antifa Wien haben sich an der Ecke zur TU Wien inzwischen rund 300 Gegendemonstranten eingefunden.

15:01 Pegida gibt sich bieder

Neben klassischer Musik (unsere Vermutung: Cembalo-Konzert von Johann Sebastian Bach) besticht Pegida bei ihrer zweiten Inkarnation auch durch Dirndl, Anzüge und Familienausflugs-Flair. Man gibt sich eher bieder; stilistisch ist kein großer Unterschied zum Steirerfest, das gleichzeitig am Rathausplatz stattfindet.

14:59 Kaum Pegida vor Ort

Die einzigen, die an den Absperrgittern rütteln, sind im Augenblick noch die Polizisten, die sie auf Standfestigkeit und Stabilität prüfen.

14:58 Schilder-Kontrolle

Polizei und Pegida machen anscheinend gemeinsamen Ordner-Dienst. An den Eingängen zur Kundgebung werden Plakate und Schilder kontrolliert und genau auf die Sprüche geachtet.

14:55 Größere Absperrzone, Rauswürfe

Kurz vor dem offiziellen Start will ein Ordner der Veranstaltung unsere Redakteure rauswerfen. „Die sieben brutal aus und schaffen die ganze Presse raus", sagt eine Redakteurin vor Ort. Ordner und Polizei kooperieren. Auf die Funkgerät-Anfrage der Polizei, ob ein Reporter des ORF hineindürfe, kommt die klare Antwort der Ordner: „Nein."

Hintergrund: Pegida in Österreich

Pegida ist in Österreich als Bewegung nie richtig angekommen und konnte sich realpolitisch nicht als die Massenbewegung etablieren, als die sich die Mitglieder—vor allem mit Rufen wie „Wir sind das Volk"—immer wieder zu inszenieren versuchen. Bei den bisherigen Aufmärschen in Wien, Linz, Graz und Bregenz konnte nie über das traditionelle rechtsextreme und neonazistische Milieu hinaus mobilisiert werden. Auf Facebook gab es zwar teils eine recht hohe Interaktionsrate, allerdings war ein hoher Anteil der Postings dabei nicht aus Österreich.

14:48 Polizeischleusen und Pufferzonen

Aktuell gibt es drei Polizeischleusen zwischen Pegida-Teilnehmern und Gegnern. Demonstrierende wurden bereits aufgefordert, die Pufferzone zu verlassen.

14:45 Die Partei – drinnen, dann draußen

Die Satire-Partei mit dem pragmatischen Namen Die Partei—inzwischen ein Fixpunkt bei jeder Pegida-Veranstaltung in Deutschland und Österreich—ist ebenfalls bei der Veranstaltung; anscheinend wurden die Vertreter mit ihren Plakaten aber aus dem Resselpark gewiesen.

Die Partei, kurz drinnen, dann draußen, dann wieder drinnen nun wieder draußen. — Sonstwer (@Sonstwer)April 19, 2015

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14:41 Aufwärmen mit klassischer Musik

20 Minuten vor dem Start der eigentlichen Kundgebung beginnt Pegida, Musik abzuspielen. Gegeben wird, ein wenig überraschend, klassische Musik—vielleicht zur Beruhigung. Noch ist die Lage aber ohnehin ruhig. Währenddessen wird weiter aufgebaut und das Equipment gecheckt (das übrigens sehr professionell ist).

14:36 Erste Identitäre im Resselpark

Auch Mitglieder der Identitären Bewegung haben sich bereits im Park eingefunden. Wir haben letztes Jahr auch den ersten Aufmarsch dieser einwanderungs- und islamfeindlichen Splittergruppe in Wien begleitet. Seht euch hier noch mal das Video an.

Hintergrund: Rückblick auf Pegida 1

Beim ersten Pegida-Versuch am 2. Februar waren rund 300 Pegida-Anhänger anwesend. An den antfaschistischen Protesten nahmen rund 5.000 Menschen teil. Die Pegida-Leute wurden damals auf der Freyung blockiert und konnten nicht marschieren. Diesmal verzichtet Pegida bereits von vornherein auf einen Aufmarsch—im Pegida-Jargon „Spaziergang" genannt—und ruft ausschließlich zu einer Standkundgebung im Resselpark am Karlsplatz auf. Die Kundgebung soll um 15:00 Uhr starten.

14:30 Gastredner eingetroffen

Ignatz Bearth, der Schweizer Aushängeschild von Pegida, ist nun im Resselpark angekommen. Zuletzt war Bearth in den Medien, weil VICE berichtete, dass die Facebook-Likes von Pegida Schweiz zum Großteil von ausländischen Accounts stammten.

— Dana Müllejans (@danamuellejans)April 19, 2015

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14:25 Freiheitliche Polizeigewerkschaft vor Ort

Die Polizeigewerkschaft AUF (Aktionsgemeinschaft Unabhängiger und Freiheitlicher), die bei allen Demo-Einsätzen der Wiener Polizei ist ebenfalls bereits vor Ort. Auch der Polizist, der schon bei der Räumung der Pizzeria Anarchia (in seiner Freizeit, aber bewaffnet) dabei sowie bei der ersten Pegida-Demo im Einsatz war, wurde von uns schon gesichtet.

Das lässt sich auch unser aller Lieblings-AUF-Gewerkschafter nicht entgehen. — verena bogner (@verenabgnr)April 19, 2015

14:15 Vereinzelt Personenkontrollen

Wie die Rosa Antifa Wien auf Twitter berichtet, finden am Resselpark vereinzelt Personenkontrollen statt. Außerdem wollen Pegida-Ordner Journalisten am Zugang hindern.


Alle Fotos von VICE Media