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Cop Watch

Ein falscher Polizist fordert auf Facebook Vergewaltigungen und KZs für VdB-Wähler

Auf seiner Facebook-Seite sind fremdenfeindliche Texte zu lesen, Behauptungen, die Wahl sei gefälscht, Beiträge der Identitären Bewegung und zwei Fotos des Mannes in Polizeiuniform.

Am Dienstagvormittag machten auf Facebook einige Screenshots die Runde, die zeigten, wie ein Mann auf der Seite von Heinz-Christian Strache von KZs und Vergewaltigungen sprach. Keine Seltenheit auf dieser Seite, gerade am Tag nach dem Wahlergebnis, an dem sogar Strache selbst zur Mäßigung aufrief und seine Postings löschte, weil die Kommentare darunter nicht mehr zu kontrollieren waren.

Auffällig war unter den Kommentatoren Johannes K., der einmal schrieb "Und hoffentlich dawischts an grün Wähler mit vergewaltigung und der gleichen" und einmal einer anderen Userin wünschte, sie solle die Erste dort sein, wenn es unter einem Bundespräsidenten Hofer KZs geben würde. Die Kommentare standen über 17 Stunden auf der Seite des FPÖ-Chefs, ohne gelöscht zu werden.

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An anderer Stelle kommentierte er unter einem Foto, auf dem ein LKW mit der Aufschrift "TschuschenTransporte" zu sehen ist "Fühlts den Transporter an und ab in die heimat". Auf seiner Facebook-Seite sind fremdenfeindliche Texte zu lesen, Behauptungen, die Wahl sei gefälscht, Beiträge der Identitären Bewegung und zwei Fotos des Mannes in Polizeiuniform.

Im Internet findet man unter dem auf Facebook angegebenen Namen einen Mann aus dem Bezirk Mistelbach. Auf Nachfrage bei der dortigen Polizeistelle erklärt man uns, man kenne den Mann, er sei aber keinesfalls Polizist. Man werde dem nachgehen. Auch Futurezone fragt bei der Polizei nach, genauer bei der Landespolizeidirektion Wien.

Dort heißt es, "dass im Wiener- sowie im österreichweiten Verzeichnis kein Polizist mit dem entsprechenden Namen auftaucht. Es könne sich jedoch auch um ein Pseudonym handeln. Je nach Ausgang der Ermittlungen kann das Posting für den Mann sowohl strafrechtliche als auch interne Konsequenzen haben." Das bestätigt man uns auch bei der Polizeiinspektion Bernhardsthal. Auf Facebook schreibt Brigitte Schebesta, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Wiener Polizei, der Sachverhalt werde bereits geprüft.

Dass es sich um einen Polizisten handelt, ist spätestens dann unwahrscheinlich, wenn man auf dieses Shpock-Angebot aufmerksam gemacht wird. Ein Johannes K. mit demselben Profilbild wie dem (sich als Polizist ausgebenden) Johannes K. auf Facebook hat dort vergangenen Freitag um 120 Euro eine Polizeiuniform verkauft.

Er weist in der Anzeige darauf hin, dass die Uniform nur zu Sammlerzwecken geeignet sei und "als Privatperson nicht in der Öffentlichkeit getragen werden" darf. Dass er diesem Rat nicht selbst gefolgt ist, könnte ihm nun eine Anzeige einhandeln.