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Laut Flecker kennen wir das Prinzip der Freunderlwirtschaft in vielen verschiedenen Formen—sei es ein Kartellverband oder in der Vorherrschaft der Männer gegenüber von Frauen, die sich in der "gläsernen Decke" und dem Einkommensunterschied ausdrückt—Männer seien auf eine gewisse Art auch Freunderl. Wahrscheinlich ist es nur menschlich, für diverse Posten Menschen zu suchen, die mir in der Einstellung gleichen. Es ist nur unfair und wird meiner Meinung nach schwierig, wenn es um die politische Einstellung geht."Die Bedeutung der einzelnen Vergesellschaftungsformen variiert nach 'Kulturen' und ist innerhalb dieser immer umkämpft. Das ist die gute Nachricht: Es bleibt nicht so, wie es ist. Die schlechte: Es kann immer auch schlimmer werden" sagt Jörg Flecker abschließend—beruhigt bin ich nicht.Da könnte nämlich durchaus etwas dran sein. Das größte Problem ist in meinen Augen, wie sehr Nepotismus als Bonus empfunden wird, wenn man es endlich auf die andere Seite geschafft hat. Damit meine ich: Sobald man im System der Freunderlwirtschaft drinnen ist, arbeitet man nicht mehr an der Beseitigung des Problems, sondern nützt es für sich—egal, wie sehr man zuvor als Außenstehender noch dagegen war. So betreiben es irgendwann alle und machen Nepotismus bis in die surrealsten Verwandtschafts- und Bekanntheitsgrade salonfähig.Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie wir da rauskommen und ob Österreich da überhaupt raus möchte. Denn, so die Soziologin Viktoria Holzmann: "Ein soziales Klima, in dem Schiebung ohne Protest aus der gesellschaftlichen Mitte heraus hingenommen wird, begünstigt Freunderlwirtschaft." Ein abfälliger Blick geht sich bei der nächsten Praktikum-Party also aus. Und sich in Zukunft ins Bewusstsein zu rufen, dass man eine gute Gesellschaft für alle Kinder schaffen möchte—nicht nur für seines. Das könnte es doch sowieso alleine schaffen. Man muss es nur lassen.Folgt Fredi auf Twitter, ohne ein Familienmitglied zu sein: @schla_wienerin