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Rekordfund

Der Zoll stellt im Hamburger Hafen 3,8 Tonnen Kokain sicher

Der Zoll zeigte die bunten Päckchen jetzt in einem "Themenpark" – und bewachte den Rekordfund dabei mit Maschinengewehren.
Symbolfoto: imago | Winfried Rothamel

Während VICE-Redakteure tagelang ohne Erfolg Nordseestrände ablaufen, um ein angespültes Päckchen mit einem Kilo Kokain zu finden, machte der Zoll im Hamburger Hafen dieses Jahr einfach mal 3,8 Tonnen Koks dingfest. Zwischen März und Mai 2017 brachten die Fahnder damit so viel Koks vor den Nasen der deutschen Bevölkerung in Sicherheit wie noch nie zuvor.

Und darauf ist der Zoll natürlich stolz: Am Mittwochvormittag wurde das Kokain im Wert von über 800 Millionen Euro für die Presse ausgestellt – der Zoll kündigte das als "Themenpark" an. Das Ganze geschah unter hohen Sicherheitsvorkehrungen, damit sich auch bloß kein Journalist ein Päckchen als Souvenir mit nach Hause nahm. Den Ort der Veranstaltung gab der Zoll erst am Morgen bekannt: die Reichspräsident-Ebert-Kaserne. Mit Maschinengewehren wachten Beamte der Zoll-Spezialeinheit "ZUZ" über die bunten Päckchen Koks, die aufeinander gestapelt wie Lego-Steine hinter einer Absperrung lagen. Der Zoll filzte Autos und positionierte Schwerbewaffnete auf den Dächern. In der Kaserne herrschte "Gefährdungsstufe Alpha".

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Das Koks kam in Seecontainern aus Südamerika an und fiel den Fahndern bei drei verschiedenen Razzien in die Hände. Der Hamburger Hafen ist in Europa nach Rotterdam und Antwerpen Hauptumschlagplatz für Kokain. Als Erstes entdeckten Fahnder im März 1,45 Tonnen Koks in einem Container, der mit Holzkohle beladen war. Auch die nächsten Päckchen fanden die Zoll-Beamten im April zwischen Holzkohle – diesmal 1,6 Tonnen. Im Mai lagen dann nochmals 788 Kilo Koks in einem Futtermittel-Container.

Schon Anfang des Jahres hatte der Zoll in Hamburg 717 Kilo Koks sichergestellt. Mit dem Jahr 2017 kann der Zoll damit schon sehr zufrieden sein – im vergangenen Jahr fanden Fahnder insgesamt gerade einmal 119 Kilo.

Nur zur Info: Nach der Pressekonferenz vernichtet der Zoll das Kokain dann. Der ein oder andere Berliner G20-Party-Polizist wäre da bestimmt gerne dabei.

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