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Wer hat's gesagt: Kickl oder Platon?

Laut Norbert Hofer ist Herbert Kickl ein Philosoph. Die einzige Möglichkeit, das herauszufinden, ist dieses Quiz.

Dieser Artikel ist Teil unserer laufenden Berichterstattung über die schwarz-blaue Regierung, die wir hier unter dem Namen "Schwarz-blaue Geschichten" gesammelt haben.

In seiner sehr kurzen Amtszeit als Innenminister hat der ehemalige FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl schon für viel Empörung gesorgt. Eine Gruppe internationaler Intellektueller und ehemaliger Außenminister forderte sogar den Boykott aller FPÖ-MinisterInnen, weil diese "die Erben des Nationalsozialismus" seien. Im Inland sorgte die Ernennung von Alexander Höferl zu Kickls Kommunikationschef für Beunruhigung. Höferl war zuvor als Chefredakteur bei dem Propagandamedium unzensuriert.at aktiv.

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Die nächste Provokation lieferte Kickl bei einer Pressekonferenz zur Asyl- und Fremdenstatistik, in der er ankündigte, Flüchtlinge in Zukunft "konzentriert an einem Ort" halten zu wollen. Nach heftiger Kritik an der Wortwahl kam ihm sein Parteikollege und Regierungskoordinator Norbert Hofer zur Hilfe: Herbert Kickl habe bestimmt nicht bewusst provozieren wollen, so Hofer im Ö1-Journal. Unterstreichen wollte Hofer das mit dem Hinweis darauf, dass Kickl ja schließlich Philosoph sei.

Was Hofer tatsächlich sagen sollte: Herbert Kickl hat ein abgebrochenes Philosophiestudium vorzuweisen und wenn ihn das zum Philosophen macht, dann haben wir in diesem Land wohl mehr Philosophen als Experten im Frauenfußball. Hofers Vergleich wurde vielfach von Medien aufgegriffen, die Kronen Zeitung, das Sprachrohr der schwarz-blauen Regierung, illustrierte den Artikel mit einer Büste des Philosophen Platon.

Aber wieviel haben die beiden wirklich gemeinsam? Die einzige Möglichkeit, das herauszufinden, ist dieses Quiz:

Gratuliere, du hast das Quiz bis zum Ende durchgehalten. Und das, obwohl die Frage, wieviel Kickl und Platon gemeinsam haben, ziemlich sinnlos ist.

Genauso sinnlos wie der verzweifelte Versuch, Kritik an Kickls Aussagen durch den Hinweis zu zerstreuen, dass er Philosoph sei. Wenn Medien diesen Spin übernehmen, dann zeugt das entweder von fehlendem Kritikvermögen, oder von politischem Wohlwollen gegenüber den Urhebern. Sich an der Uni Wien für Philosophie zu inskribieren hilft nämlich gegen rechte Ideologie ebenso wenig wie Platon-Lektüre gegen menschenverachtende Sprache.

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