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Hangover-News, 25. April

Der türkische Präsident Erdoğan mischt sich erneut in deutsche Kunst ein, dann lässt er eine niederländische Journalistin verhaften, Nordkorea schießt Raketen auf Südkorea und Österreich wählt rechts.

Norbert Hofer triumphiert

Norbert Hofer beim Wahlkampf | Foto: imago | K. Piles

Was gestern in Österreich passiert ist, müssen wir an dieser Stelle vermutlich nicht einmal mehr den Verkatersten unter euch erzählen. Norbert Hofer hat die erste Wahl-Runde um den Einzug in die Hofburg mit haushohem Abstand für sich entschieden und wird in vier Wochen bei der Stichwahl gegen Alexander Van der Bellen antreten, der den zweiten Platz erreichen konnte. Die Koalitionsparteien hingegen haben das für sie größte Wahldebakel in der Geschichte der Zweiten Republik erlebt.

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Bei einem so radikalen und historischen Wahlergebnis weiß man gar nicht, wo man mit der Berichterstattung anfangen oder aufhören soll. Wir haben gestern bereits die wichtigsten Fakten und Hintergründe zum Wahlergebnis zusammengetragen, die besten aber vor allem die schlimmsten Kommentare zum Wahlergebnis gesammelt und euch erklärt, warum die SPÖ am besten erst gar nicht zur Wahl antreten hätte sollen. Das war natürlich nur der Anfang, das Thema wird euch und uns heute und in den nächsten Wochen kontinuierlich beschäftigen—unsere gesamte Berichterstattung zur Bundespräsidentschaftswahl findet ihr hier.

Die Polizei hat 3,3 Kilo Marihuana für den Görlitzer Park beschlagnahmt

Der Görlitzer Park in Berlin | Foto: Flickr | Toms Baugis | CC BY 2.0

Am Freitagnachmittag hat die Berliner Polizei zwei Männer und eine Frau festgenommen und dabei 3,3 Kilogramm Marihuana beschlagnahmt. Wie die die Morgenpost berichtet, seien die Drogen für die Dealer im Görlitzer Park bestimmt gewesen. Geplant war, dass es am Freitagmittag zu einer Übergabe der Drogen kommen sollte, teilt die Polizei in einer Presseerklärung mit.

Polizisten hatten beobachtet, wie ein ein 54-jähriger Mann aus einem Mitsubishi ausstieg und mit drei Einkaufstüten voller Gras ein Haus in der Karl-Lade-Straße betrat. Die Polizisten durchsuchten daraufhin die entsprechende Wohnung, wo sie den 54-Jährigen und einen 43 Jahre alten Mann antrafen, mitsamt der Einkaufstüten voll Marihuana und einer fünfstelligen Summe Bargeld. Beide Männer sowie die 44 Jahre alte Frau, die das Auto gefahren hatte, wurden festgenommen. Weitere Beweismittel konnten die Polizisten nicht finden. Gegen die 44-Jährige und ihren mutmaßlicher Freund sollten noch am Samstag Haftbefehle erlassen werden.

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Feiertage an Sonntagen werden nachgeholt

Foto: Flickr | Zeitfixierer | CC BY 2.0

In diesem Jahr fällt der 1. Mai auf einen Sonntag. In Deutschland veranlasste das Politiker von SPD, Grünen und Linken, die Forderung zu stellen, dass Feiertage künftig nachgeholt werden sollen, wenn sie auf einen Sonntag fallen. Das berichtet Zeit Online und beruft sich auf einen Artikel der Saarbrücker Zeitung. "Es kann nicht sein, dass den Arbeitgebern regelmäßig zusätzliche Arbeitstage geschenkt werden, die eigentlich als bezahlte Feiertage den Beschäftigten zustehen", sagte die Bundestagsabgeordnete der Linken .

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD, Katja Mast, deutete eine künftige Neuregelung als "ein Zeichen zur Entlastung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer". Die vorgeschlagene Regelung gibt es bereits in Belgien, Spanien und Großbritannien. Wenn dort Feiertage auf das Wochenende fallen, werden sie am folgenden Werktag einfach nachgeholt. Bei uns wären das in diesem Jahr gleich zwei, nämlich der 1. Mai und der 25. Dezember.

Niederländische Journalistin verhaftet

Ebru Umar und Guus Hiddink bei einer Talkrunde 2009 | Foto: Flickr | Images for the Future | CC BY 2.0

In der Nacht zum Sonntag haben türkische Polizisten die niederländische Journalistin Ebru Umar in der westlichen Küstenstadt Kuşadası festgenommen. Das berichten Zeit und der Standard. Das niederländische Außenministerium in Den Haag hat die Festnahme bestätigt.

Die türkischstämmige Journalistin hatte zuletzt für die niederländische Zeitung Metro eine sehr kritische Kolumne über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan verfasst. Teile davon veröffentlichte sie auf Twitter. Aktuell laufen in der Türkei rund 2.000 Verfahren gegen Künstler, Journalisten und Intellektuelle, aber auch gegen Privatleute. Sie alle hatten den seit 2014 amtierenden Erdoğan öffentlich kritisiert.

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Nordkorea testet Raketen

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un bei einer Raketenführung | Foto: Imago | Xinhua

Nordkorea hat—einer UN-Resolutionen zum Trotz—zum wiederholten Male eine ballistische Testrakete von einem U-Boot aus abgefeuert. Das berichtet unter anderem die Presse. Nordkorea bestätigte den Abschuss am Sonntag und sprach von einem vollen Erfolg. Südkorea hingegen äußerte Zweifel am Gelingen des Tests. Außerdem wirft Südkorea seinem Nachbarland eine absichtliche Provokation vor und kündigte an, in Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft den Druck auf die Regierung in Pjöngjang erhöhen zu wollen.

Nordkoreanische Medien berichteten, dass Machthaber Kim Jong-un den Test selbst überwacht haben soll. Dabei habe er festgestellt, dass dem Land "ein weiteres Mittel für einen schlagkräftigen atomaren Angriff zur Verfügung steht". Ort und Zeitpunkt des Tests wurden nicht genannt. Schon am Samstag hatte es Berichte aus Südkorea gegeben, dass Nordkorea eine U-Boote-Rakete vor der Ostküste abgefeuert haben soll. Die soll aber nur 30 Kilometer weit geflogen sein. Zuletzt hatte Nordkorea im Dezember seine U-Boot-Raketen getestet. Nach UN-Resolutionen darf Nordkorea keine ballistische Raketentechnik testen. Trotzdem hat es im vergangenen Jahr mehrere solcher Tests gegeben. Das bereitet vor allem Südkorea und den USA große Sorgen. Nordkorea hatte angesichts der neuen Sanktionen und eines Großmanövers der USA mit Südkorea mehrfach mit einem atomaren Angriff gedroht. Die jüngsten Raketentests erfolgten inmitten zunehmender Spannungen in der Region.

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Türkei legt Beschwerde gegen Dresdner Konzertprojekt ein

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan in Istanbul | Foto: imago | Xinhua

Da hatten wir gerade gehofft, dass es sich nach Jan Böhmermans Rückzug aus dem deutschen Fernsehen ein wenig beruhigt um den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Doch wir wurden enttäuscht. Die türkische Regierung in Ankara soll bei der EU Einspruch gegen ein subventioniertes Konzertprojekt der Dresdner Sinfoniker eingelegt haben. Demnach soll die Türkei die EU-Kommission aufgefordert haben, Subventionen für das Projekt in Höhe von 200 000 Euro zurückzunehmen. Das Orchester beklagt, die türkischen Behörden würden Druck auf das Ensemble und die EU ausüben, um den Begriff des "Genozid" in dem Stück zu verhindern.

In dem Stück mit dem Namen Aghet geht es um das türkische Massaker an den Armeniern. Die Türkei wehrt sich seit Langem gegen die Einstufung der Massaker als Völkermord. Nach armenischen Angaben sollen zwischen 1915 und 1917 mindestens 1,5 Millionen Menschen ums Leben gekommen sein. Die Türkei hingegen spricht von 300.000 bis 500.000 getöteten Armeniern und ebenso vielen türkischen Opfern bei bürgerkriegsartigen Kämpfen und Hungersnöten. Aghet hatte 2015 in Berlin Premiere, ohne dass es für Ärger sorgte; die nächste Aufführung ist in Dresden am 30. April.

"Alles, alles geht vorbei…"

Abschiedstweet von Hannover 96

… hat Hannover 96 am Sonntag getwittert. Denn sie sind aus der deutschen Bundesliga abgestiegen. Zum vierten Mal.