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Hangover-News

Ein Betrunkener hat versucht, ein Schlauchboot wiederzubeleben, eine von Hitler signierte Ausgabe von ‚Mein Kampf' wurde für über 40.000 Dollar versteigert und die ‚EMMA' wirbt mit Germanwings-Katastrophe für die Frauenquote.

Susanne Winter bei Pegida in Graz

Foto von Alexander Danner

Am Sonntag traf sich Pegida in Österreich nach Wien, Linz und Bregenz auch in Graz, die „Offensive gegen Rechts" demonstrierte mit rund 1.000 Teilnehmern gegen die Pegida-Kundgebung, bei der zirka 300 Menschen teilnahmen. Wegen eines von der Polizei verordneten Platzverbotes trafen die beiden Demonstrationszüge nicht aufeinander, obwohl die „Offensive gegen Rechts" ihre Route spontan änderte. Werner Wirth, Sprecher von Pegida Graz kündigte in seiner Rede bereits die nächste Versammlung an, bei der auch Ewald Stadler auftreten soll.

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Ein Betrunkener hat versucht, ein Schlauchboot wiederzubeleben

Foto: simon_music | Flickr | CC BY-SA 2.0

Die Eintrittswahrscheinlichkeiten bei manchen Ereignissen sind schwindend gering. Es als Solo-Synchronschwimmer zum Sportmillionär bringen, wäre ein solches Beispiel. Und dann gibt es noch Konstellationen, bei denen das gewünschte Ereignis trotz aller Entschlossenheit niemals eintreten wird. Dazu gehört auch der Versuch, ein Schlauchboot Mund-zu-Mund zu beatmen, in der Hoffnung, dass es ,wieder' zum Leben erweckt wird. In der Nacht von Samstag auf Sonntag entdeckten französische Beamte in Vannes einen 22-Jährigen, der sie aufforderte, einen Krankenwagen zu alarmieren, damit die von ihm behandelte Person gerettet werden könne. Es stellte sich heraus, dass die Person ein Schlauchboot war. Selbst die angewendete Herzdruckmassage brachte keinen Erfolg. Das Boot verstarb noch am Unglücksort.

Eine von Adolf Hitler signierte Ausgabe von Mein Kampf wurde für über 40.000 Dollar versteigert

Foto: Val Kerry | Flickr | CC BY 2.0

Bereits vor einiger Zeit fragten wir uns, wie es moralisch vertretbar sei, mit Nazi-Devotionalien das große Geld zu machen. Damals hat das deutsche Auktionshaus Weidler ein von Hitler gemaltes Bild für 130.000 Euro verscherbelt, nun standen in den USA zwei von Hitler signierte Exemplare von Mein Kampf zum Verkauf. Für 43.750 Dollar gingen sie an einen anonymen Bieter. Eigentlich waren es 35.000 Dollar—der Rest ist die Verkaufsprämie für das Auktionshaus.

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Bieler Dschihadist soll umgekommen sein

Foto via: Wikimedia | Israel Defence Forces | CC

Der ehemalige Bieler Gymnasiast Majd N. soll laut Berichten von Blick und Schweiz am Sonntag in Falludscha, Irak gefallen sein. Der Tod von Majd N. wurde bisher noch nicht bestätigt, weshalb ein Verfahren der Schweizer Bundesanwaltschaft wegen Unterstützung einer kriminellen Organisation weiterläuft. So oder so wird man den ehemaligen Gymi-Schüler in der Schweiz nicht mehr sehen, denn gegen ihn wurde eine Einreisesperre verhängt, nachdem sein Asylgrund weggefallen ist: Der angeblich in Jordanien verfolgte Majd N. reiste 2013 zurück nach Jordanien. Davor wurde er bereits 2012 in Kenia wegen Terrorismus-Verdacht verhaftet. Die Anklage gegen ihn hat man damals aus Mangel an Beweisen fallengelassen.

Tschechen haben keinen Bock auf amerikanische Friedenspanzer

Foto: Jayel Aheram | Flickr | CC BY 2.0

Die Nato ist auf Frieden bedacht und Amerika, als Führungsmacht der Nato, hielt es für eine gute Idee, vor gut einer Woche einen „ Straßenmarsch" zu veranstalten. Die Veranstaltung dauert immer noch an, denn der Marsch ist 1.800 Kilometer lang und 100 Schützenpanzer sowie 500 Soldaten brauchen ihre Zeit. Begleitet wird der Konvoi von einer Hubschrauberbrigade. Militärübungen in Estland wurden abgehalten, der Rückweg führt über die östlichen Nato-Mitgliedsstaaten zum Heimatstandort ins oberpfälzische Vilseck. Die USA machen keinen Hehl daraus, dass der Marsch eigentlich eine Militärparade entlang der russischen Grenze ist. Es gibt Stimmen, die diese Aktion für sehr dumm, weil provokant und aggressiv halten, für andere war es endlich an der Zeit, dass der Westen Stärke demonstriere. In Prag jedenfalls waren einige Bürger über das militärische Schaulaufen im eigenen Land nicht erfreut und begrüßten am Straßenrand den vorbeifahrenden Konvoi mit Bannern wie „Ami go home" oder „Schande über die Nato".

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Dortmunds Neonazis haben das BVB-Stadion als Konzertpanorama genutzt, Schwarz-Gelb hat mit Dunkelheit geantwortet

Dortmunds Neonazis marschierten wieder. Am Samstag trafen sich zirka 500 Rechtsradikale und einige HoGeSa-Anhänger zum Aufmarsch. Denn an diesem Tag vor genau zehn Jahren wurde der Punk Thomas Schulz vom Dortmunder Neonazi Sven Kahlin abgestochen—so was muss gefeiert werden! Als krönendes Ende sollte auf einem Parkplatz in der Nähe der BVB-Arena ein Rechtsrock-Konzert stattfinden. Altmeister wie die Band Lunikoff oder der Sänger von Oidoxie stimmten musikalisch ein, doch nicht nur die 2.000 Gegendemonstranten waren wenig erfreut darüber. Auch der BVB hatte was dagegen. Vor allem sollte das hellstrahlende Stadion nicht unfreiwillig zur Bühnenbeleuchtung der Volkssänger werden. Der Verein machte seine Lichter aus und setzte mit Dunkelheit ein Statement gegen Rechts.

Die EMMA wirbt mit Germanwings-Katastrophe für die Frauenquote

Die feministische Zeitschrift EMMA kann verbal gut austeilen. Aber für viele Leser hat sie am Wochenende übertrieben. In einem Artikel macht sich die Autorin Luise Pusch für die Frauenquote in Cockpits stark. Der Text wird eingeleitet mit den beiden Feststellungen: „Amoktrips sind Männersache" und „14 der 16 im Airbus zerschellten ,Schüler' sind Schülerinnen und die zwei ,Lehrer' sind Lehrerinnen. Die Opfer sind überwiegend Frauen, die Täter sind männlich." Ob eine so formulierte Geschlechtsdifferenzierung bloßes Kalkül war, um die mediale Resonanz des Artikels zu verstärken oder nicht: bekommen hat er sie.

Amanda Knox jetzt also doch unschuldig?

2007 wurde Meredith Kercher, eine britische Austauschstudentin, vergewaltigt und mit etlichen Messerstichen überseht in Perugia aufgefunden. Ab da steigt keiner mehr wirklich durch. Schnell wurde ihre Mitbewohnerin Amanda Knox samt ihrem Ex-Freund Raffaele Sollecito verhaftet und in erster Instanz für den Mord verurteilt. Dann kamen in weiteren Instanzen „Rechtsfehler", verunreinigte DNA-Spuren, ein Rätsel um die Tatwaffe hinzu—unter anderem. Nun wurden in letzter und höchster Instanz Amanda und Raffaele freigesprochen. Ob sie Psychopaten oder nur Opfer der Justiz sind, werde beide selbst am besten wissen.