Frau in Unterwäsche mit einer Schlange

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Sex

Sausage Castle—In Floridas bizarrstem Hotel herrscht Sodom und Gomorrah

In dieser berüchtigten Partyhöhle werden deine feuchtesten Träume wahr. Aber unter der anrüchigen Oberfläche geht es eigentlich um mehr als ums bloße Feiern.

Mitten in Florida gibt es einen Ort, an dem alle deine (schrägen) Träume wahr werden. Ich rede hier von deinen dekadentesten sexuellen Fantasien, in denen du auf einer nie endenden Party bist, das Arschloch eines 230 Kilo schweren Mannes mit Eiern bewirfst oder mit einer Frau Sex hast, dabei gleichzeitig duschst und ein großes Geschäft erledigst. Dort kannst du mit Schlangen tanzen, auf Ponys reiten und zusammen mit der selbsternannten „schäbigsten Stripperin von Orlando" mit Maschinengewehren rumballern.

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Dieser Ort heißt „Sausage Castle" und befindet sich in Osceola County, eine Hinterwäldler-Gegend, ungefähr eine Stunde von Walt Disney World entfernt. Das Castle besteht aus einem Gebäude, das neben einem sumpfartigen, mit Kacke durchzogenen See namens Alligator Lake errichtet wurde. Betrieben wird das Ganze von Mike Busey. Mike ist 34 Jahre alt und könnte als die Juggalo-Version von Willy Wonka durchgehen. Zufällig behauptet er auch noch Gary Buseys Neffe zu sein. Mike lebt zusammen mit seinen verkommenen Gefolgsleuten und ein paar hübschen Mädels (die „Busey Beauties") in dem Schloss. Zusammen schmeißen sie für Floridas Asis und Leute wie Bam Margera oder GWAR berüchtigte Sex-Partys.

Der Stammbaum von Sausage Castle. Illustration: Amanda Lanzone

„Wenn du nicht über 200 Kilogramm wiegst, kleinwüchsig bist oder von deinem Vater sexuell belästigt wurdest, dann brauchst du hier gar nicht erst aufkreuzen", erklärt Mike.

Bei den nächtelangen Partys ist es ganz normal, dass es sich die Mädels gegenseitig mit Bierflaschen besorgen. Bei einer besonders berüchtigten Orgie steuerte Mike eine Drone, die eine Amerika-Flagge aus dem Arsch eines Schwulen zog und das verschmutzte Staatssymbol dann über das ganze Gelände flog.

The Bunny und Chaz beim Pony-Reiten

Im Laufe der letzten fünf Jahre haben genau solche Party-Gags Mike in ganz Zentralflorida berühmt gemacht—letztes Jahr hat ihn die Zeitung Orlando Sentinel bei einer Liste der bekanntesten Personen der Gegend auf Platz 51 gesetzt. Im Sommer war er überall im Internet zu sehen, als Da Mafia 6ixs Video von Ratchet Regi, eine der Busey Beauties, viral ging. Darauf ist zu sehen, wie sie beim Gathering of the Juggalos einem extrem übergewichtigen Mann einen „Lapband Dance" verpasst.

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Bei diesem Gathering habe ich auch Mike zum ersten Mal getroffen. Er betrieb dort einen Outdoor-Stripclub, wo die Busey Beauties für im Rollstuhl sitzende Menschen tanzten und in einem stinkenden Whirlpool abhingen. Als das große Finale anstand, holte Mike das Publikum auf die Bühne, wo Regi Schokolade aus ihrer Vagina spritzte und dann Oralsex mit einem Kriegsveteranen hatte.

Nach dem Gathering lud mich Mike dazu ein, zusammen mit ihm und seiner Entourage ein Wochenende im Sausage Castle zu verbringen.

Mike, Ari und Kinky Kace im Wohnzimmer-Whirlpool.

In seinen Teenager-Jahren war Mikes Leben von Gott bestimmt. Er betete täglich und ging auf ein christliches College, wo er auch Basketball spielte—damals war er noch schlank. Aber die Ansichten und die Scheinheiligkeit der Einrichtung waren ihm bald ein Dorn im Auge. Er widersetzte sich den Regeln und brach sein Studium schließlich ab.

Nach seinem Austritt aus der Kirche verfiel Mike in Depressionen. Welchen Sinn hatte sein Leben? Anscheinend wurde er geboren, um Party zu machen. Er lebte dann mit ein paar Bros zusammen, die er noch aus der Zeit kannte, als er den Besuchern von Downtown Disney Streiche spielte. Seine Mitbewohner schmissen immer wilde Partys und wegen der überwiegend männlichen Besucher dieser Feiern wurde ihr Zuhause schon bald „Sausage Castle" getauft.

Für Mike waren seine Bros so etwas wie seine wirklichen Brüder. Aber das, was deine Bros cool finden, stößt bei deinem Vermieter nur selten auf genauso viel Gegenliebe. Sie wurden aus ihrem Haus geschmissen und Mike war am Boden zerstört. Er zog dann in die nächste Partyhöhle und brachte den berühmten „Sausage Castle"-Spitznamen gleich mit. Schon bald wurde er wieder rausgeworfen.

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Sexy Sushi, Ari und Ratchet Regi spucken regelmäßig Feuer.

Zur Finanzierung von Sausage Castle—inzwischen sind wir schon bei Nummer Fünf angekommen—vermietet Mike die Zimmer an Kriegsveteranen und an die Busey Beauties, er bietet seine Exzesse als Live-Stream im Internet an, veranstaltet für junge Walt-Disney-World-Mitarbeiter spezielle Partys, verlangt einen Unkostenbeitrag und organisiert sogenannte „Rockstar Weekends". Beim Letztgenannten bezahlst du mehrere Tausend Dollar und darfst dafür im Sausage Castle wohnen und deine sexuellen Fantasien ausleben.

„Das Faszinierende an mir ist die Tatsache, dass ich eigentlich ein fetter Typ ohne Kohle, aber dafür mit einem kleinem Schwanz bin, der von Rockstars und heißen Frauen umgeben ist", erzählt mir Mike. „Ich wecke bei den ganzen Durchschnittstypen die Hoffnung, dass sie eines Tages trotz Übergewicht, schlimmer Frisur und schlechten Zähnen wunderschöne Mädels ficken können."

Ari strippt an der Stange im Wohnzimmer.

Laut eigener Aussage hat Mike in den letzten fünf Jahren mehr als 50.000 Dollar dafür ausgegeben, das veraltete Haus ins Sausage Castle zu verwandeln.

Wenn Mike seine Küche auf einer Kunstmesse ausstellen würde, dann könnte er dafür bestimmt eine Menge Geld verlangen. Seine Mikrowelle hat er durch eine Box mit Gepardenfell-Überzug ersetzt, in der er mal eine Schlange hielt. Von der Decke hängt die ganze Damenunterwäsche, die er geschenkt bekommt. An seinem Kühlschrank kleben Partybilder und Fotos, die Mike zusammen mit seinen Freunden und F-Promis zeigen—darunter Weeman, Bret Michaels und Michael Jordans Sohn. Natürlich muss man auch noch erwähnen, dass Mike das Kondom, mit dem er seine Jungfräulichkeit verlor, in seinem Büro an die Wand genagelt hat.

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Ratchet Regi, Robbie, Alyssa und Big LA tanzen auf einer spontanen Pool-Party.

Auch wenn das erste Sausage Castle noch sehr auf Bros ausgelegt war, geht es heutzutage eher um die Bedürfnisse von Frauen, Schwulen und Kriegsveteranen. Kinky Kace ist ins Castle gezogen, nachdem sie sich in der „superrassistischen" Gegend Citrus County, Florida, zu ihrer Homosexualität bekannt hat. Sie erzählt mir, dass ihr der Umzug an diesen Ort Selbstvertrauen gegeben hat.

„Jedes Mal, wenn wir eine Party schmeißen, sagt Mike: ‚Hey Kace, schnapp dir doch 'ne Pussy! Wie wär's mit dieser schäbigen Bitch hier? Die bearbeitet deine Muschi sicherlich stundenlang!'", schildert sie mir. „Wenn ich in meinem Zuhause für das akzeptiert werde, was ich mache oder was ich will, dann gibt mir das moralischen Halt."

Mike hängt mit seinen Möpsen im Bett ab.

Aber von allen sonderbaren Bewohnern des Sausage Castles ist Mike wahrscheinlich der verrückteste.

„Meine ganze Kindheit war richtig abgefahren", erinnert er sich. „Ich weiß noch, wie ich vier oder fünf Jahre alt war und Teile des Wohnwagens meiner Familie abgefackelt habe. Ich schob die Schuld auf meine Schwester. Also hat mich mein Vater in die Badewanne gesteckt und angefangen, Zeitungen anzuzünden und mich damit zu provozieren. ‚Willst du verbrannt werden, Arschloch? Na, gefällt dir das?' Dann wies er mich an, mein Zeug zusammenzupacken, weil er mich weggeben wollte. Er brachte mich dann in ein verdammtes Kinderheim, fuhr weg, kam wieder zurück und spendierte mir ein Essen bei McDonald's."

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Mike und seine zweite Familie schauen zusammen American Horror Story.

Mike hat in seinen Freunden, die im Sausage Castle wohnen oder darin abhängen, eine richtige Familie gefunden. Auch wenn sie etwas verrückt und mit Scheiße oder Periodenblut beschmiert sind, kümmern sich die Bewohner von Sausage Castle doch umeinander—und das besser, als es manche Menschen mit ihren biologischen Kindern, Geschwistern oder Großeltern tun.

Hier gibt es noch mehr Fotos der Partys im Sausage Castle.

Und wenn ihr euch für die Erfolgsstory der Königin von Sausage Castle interessiert, könnt ihr das hier nachlesen.