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„Das größte Nazikonzert der vergangenen 20 Jahre“—5000 Neonazis feiern ungestört

Am Wochenende versammelten sich in der Schweiz tausende Neonazis, um Makss Damage, Frontalkraft und Stahlgewitter zu feiern—die Polizei sah tatenlos zu.

Das Schweizer Dorf Unterwasser ist eigentlich ein beliebtes Zeil für Wintersportler. Schön mit der Drahtseilbahn auf den Iltios und dann weiter mit der Luftseilbahn auf den Chäserrugg fahren, um von dem 2262 Meter hohen Berg bis ins Tal zu rodeln. Noch ist die Saison aber nicht eröffnet, also fand am Wochenende kein Treffen der Ski-Fahrer statt. Dafür trafen sich 5000 Neonazis, um sich die bekannten deutschen Rechtsrockbands Frontalkraft und Stahlgewitter anzugucken. Der Neonazi-Rapper Makss Damage durfte auch auftreten. Eben noch zu Gast beim Radiosender Kiss FM​, jetzt eine Show vor tausenden Rechtsextremen—Julian Fritsch kommt gerade gut rum.

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Blog.Zeit spricht vom „größten Nazikonzert der vergangenen 20 Jahre". Sowohl die Hallenvermieter als auch die Polizei hätten über die Gesinnung der Besucher Bescheid gewusst—ließen sich davon jedoch nicht stören. Schließlich lief das offiziell als „Rocktoberfest" getarnte Konzert laut dem Mediensprecher der zuständigen Polizeibehörde „sehr gesittet ab." Was in Hinblick auf die Texte der beteiligten Bands verwundert, verstoßen sie doch klar gegen die Rassismus-Strafnorm der Schweiz. Zwar gibt es auf Blog.Zeit ein Foto von Hitlergruß-machenden Gästen, allerdings ist dies kurioserweise laut Strafnorm unter Gleichgesinnten nicht strafbar. Die Polizei hätte sowieso nur zuschauen können, schließlich wäre bei einer solchen Privat-Veranstaltung der Veranstalter dafür verantwortlich, was da passiert. Und überhaupt: Dass sich hier Rechtsradikale aus ganz Europa getroffen haben, wollte der Mediensprecher gegenüber der schweizerischen Zeitung Blick nicht bestätigen.

Fotos im Header: Symbolbild von Imago (l), Screenshot von Facebook​ (r)

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