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Sport

Diese Skater werden bezahlt, um mit Lil Wayne abzuhängen

Wer braucht schon Sponsorendeals mit Energydrink-Herstellern, wenn man von Cash Money für Sessions mit Weezy bezahlt wird und mit Privatjets durch die Gegend fliegt?

Foto: Lil Wayne HQ

Seit er vor fünf Jahren anfing, mit einem Board rumzurennen—da war er 29—, hat sich Lil Wayne einen eigenen Skatepark gekauft, eine Skateware-Kollektion namens Trukfit entworfen, sich die Logos anderer großer Marken ins Gesicht tätowieren lassen, sich mehrfach auf die Nase gelegt und seine Fahrkünste unglaublich verbessert. Am bemerkenswertesten an der ganzen Sache ist allerdings, dass er dabei geblieben ist.

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Jetzt wendet er sich mit einem inoffiziellen Young-Money-Skateteam dem Sport auch professionell zu. Bereist Anfang dieses Sommers brachte er als eine Art Ankündigung das Smartphone-Spiel SQVAD UP raus. Die Startaufstellung des Squads (alle können im Spiel freigeschaltet werden) besteht aus Tyreek "TJ" Morrison, Yosef "YoYo" Ratleff, Andre Colbert, Jereme Knibbs und Edgar Benitez. Das sind zwar—noch—keine bekannten Namen, dafür aber alle von Lil Wayne handverlesen.

"Er hat uns alle ausgetestet und fühlt sich in unserer Gegenwart einfach wohl", erklärt Jeremy Knibbs am Telefon. Knibbs war gerade für Nike SB auf einem Skatetrip in Chicago.

Der heute 24-Jährige traf Lil Wayne zum ersten Mal 2013. Er arbeitete bei The Boardr in Tampa, Florida, als der bekannte Skate-Shop einen Anruf erhielt, dass Skate-Back-ups für Wayne auf seiner America's Most Wanted Tour gesucht werden. "Ich hatte Bock und Zeit", erinnert er sich. "Am nächsten Tag saß ich im Flieger nach Alabama und kehrte erst vier Monate später wieder zurück."

Für Knibbs, der immer noch für Boardr fährt und von Bones Wheels, Santa Cruz Skateboards, Nike SB und Rockstar Energy Drink gesponsert wird, reichen die Vorteile als SQVAD-Up-Mitglied weit über das Skaten hinaus. "Allein Waynes Gegenwart ist ein fettes Plus, weil Wayne und seine ganze Crew extrem schlaue Leute sind. Ich lerne eine Menge über das Leben, das Business und wie man alles handhabt", erzählt er und ergänzt, dass Wayne ihn vor Kurzem erst mit einer Literaturliste nach Hause geschickt habe, nachdem er von seinem Interesse in Psychologie erfahren hatte. "Ich schätze, dass er etwas in uns sieht, das er zum Vorschein bringen möchte. Er will uns sportlich fördern, aber auch bei allem anderen helfen. Er will uns größer machen, als wir momentan sind."

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Als High-Fashion-Fan weiß der 22-jährige Tyreek "TJ" Morrison sehr zu schätzen, dass bei SQVAD Up viel Wert auf Individualität gelegt wird. "Ich werde mit den meisten Skatermarken nicht wirklich warm, die sind mir viel zu Klischee. Überall die gleichen Designs, die gleiche Agenda. Ich mag andere Sachen und ich habe den Eindruck, dass das SQVAD-Up-Zeug total anders ist", so Morrison von seinem neuen Haus in Atlanta aus, das er sich vor Kurzem für sich und seinen Bruder gekauft hat. Aufgewachsen ist der junge Skater übrigens gegenüber von Toya Wright, Lil Waynes Ex-Frau und Mutter der gemeinsamen Tochter. "Es ist cool, wenn du dir ein paar Sneaker zulegst. Es ist cool, wenn du beim Skaten Raf Simmons trägst. Manchmal werde ich von anderen Skatern blöd angeguckt—nur weil ich keine Vans trage."

Die Bezahlung im Skateteam eines Majorlabel-Rappers ist natürlich auch nicht verkehrt. Morrison gibt zu, dass "in Privatjets zu fliegen, auch verdammt geil ist."

"Mir geht es im Herzen ums Skaten, aber natürlich will ich dieses Zeug auch erleben."

Wenn wir im Skatepark sind, sind wir wieder kleine Kinder. Wir fallen zusammen hin, wir lernen Tricks zusammen—es fühlt sich wahrscheinlich normaler [für Wayne] an.

Bislang werden die SQVAD-Up-Skater von Young Money für die Zeit bezahlt, die sie unterwegs sind. Ansonsten bekommen sie ihr Geld von kollaborierenden Firmen, wie der des Smartphone-Spiels. Knibbs und Morrison bestätigten allerdings gegenüber VICE, dass Waynes Management-Team gerade an einem formelleren Vertrag arbeitet.

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"[Logistisch gesehen] sind wir eine Belastung", so Morrison und nennt direkt ein paar Beispiele: "Wenn wir auf Tour skaten. Wenn wir uns zum Skaten aus dem Hotel wegschleichen und fast verhaftet werden. Wenn wir Mädels mit ins Hotel bringen und so Zeug."

Für Lil Wayne scheint das SQVAD allerdings weniger Beeinträchtigung als Zufluchtsort zu sein. Schließlich befindet er sich seit seiner Zeit als Hot Boy im Rapgeschäft ganz oben mit dabei.

"Er ist es wahrscheinlich gewohnt, die ganze Zeit mit Rappern abzuhängen—Leuten, die Songs schreiben und so", erklärte Knibbs. " Aber wenn wir im Skatepark sind, sind wir wieder kleine Kinder. Wir fallen zusammen hin, wir lernen Tricks zusammen—es fühlt sich wahrscheinlich normaler an. Er kann dort noch was lernen und wahrscheinlich ist das eine neue Art der Belohnung für ihn, wenn er einen Trick landet."

Und Wayne hat noch eine ganze Menge zu lernen, wenn er mit seinen neuen Teamkameraden mithalten möchte. Aber er macht sich. "Er konnte schon Ollies, Drop-ins und ein paar Tricks, als ich ihn kennenlernte. Jetzt hat er aber eine ganze Menge drauf und findet in jedem Skatepark etwas zum Fahren", so Morrison.

Der junge Skater ergänzt: "Er gibt sich eingebildet, muss aber verstehen, dass wir alle verdammt gut sind. Wenn er mit uns skatet, ist er im Totempfahl ganz unten. Aber er ist auch so ein Typ, der ankommt und ständig den schwierigsten Scheiß überhaupt versucht. 'Alter, bist du dir sicher?' Aber er hört nicht auf, bis er es geschafft hat."

Das soll nicht heißen, dass Skaten für Wayne ein Ersatz für seiner Musik ist. Vielleicht fährt er vor oder nach seinen Shows mal eine Session mit dem SQVAD, aber Morrison versichert mir, dass Wayne immer noch mehr Zeit am Mic als auf dem Board verbringt.

"Er ist Waage, die sind ausgeglichen", sagt er. "Die Leute müssen verstehen, dass Lil Wayne jetzt auch Skater ist. Das macht er halt. Er skatetet gerne, aber er ist immer noch Lil Wayne. Tha Carter V wird kommen."