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Heulsuse der Woche

Heulsuse der Woche: Hundekotwerfer vs. Boris Becker

Ein unbekannter Rächer benutzte fäkale Wurfgeschosse und die Tennislegende eine ziemlich beschissene Ausrede, um nicht vor Gericht zu landen.
Collage bestehend aus: Hundehaufen (Foto: imago | Rust) | Boris Becker (Foto: imago | Horst Galuschka)

Boris Becker wehrt sich mit einer kuriosen Ausrede gegen ein drohendes Insolvenzverfahren und ein Transporter-Fahrer will eine zugekackte Wiese rächen und greift dafür selber in die Scheiße. Mit anderen Worten: Ihr werdet diese Woche Zeugen und Zeuginnen von einem großartigen Heulsusen-Duell und ein paar schlechten Kot-Wortwitzen.

Heulsuse #1: Boris Becker

Der Vorfall: Boris Becker hat aktuell nicht nur Trennungsprobleme, sondern offenbar auch gezockt – und das ausnahmsweise nicht am moosgrünen Pokertisch eines schicken Casinos. Im Juni vergangenen Jahres erklärte ein Londoner Gericht den Wimbledon-Sieger für zahlungsunfähig, ein britisches Anwaltsbüro wurde mit dem Insolvenzverfahren beauftragt. Unter anderem soll geklärt werden, wo 2,5 Millionen Euro aus dem Verkauf von Beckers Anteilen an Mercedes-Autohäusern geblieben sind.

Die angemessene Reaktion: Keine Ratschläge von Menschen annehmen, die noch immer dabei sind, ihr BAföG und ihre Schulden aus dem "vergessenen" Rundfunkbeitrag zurückzuzahlen. Oliver Pocher bei Twitter blockieren, um wenigstens einen Störfaktor zu beseitigen. Bei RTL anfragen, ob bei Let’s Dance oder beim Dschungelcamp noch was frei ist.

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Die tatsächliche Reaktion: Wir hätten es eigentlich wissen müssen. Ein Boris Becker wirft sich (vorerst) nicht in einen Glassarg voll stinkender Kakerlaken – er schmettert den Ball mit Klasse ins Aus. Im April wurde Becker von der Zentralafrikanischen Republik zum Sonderattaché für Sport und kulturelle Angelegenheiten ernannt, um das Land in der EU zu vertreten und mit seinem Namen Investoren heranzuschaffen. Und genau diesen Job nutzt die Tennislegende nun für seinen letzten Aufschlag im Insolvenz-Debakel: Weil er als Diplomat Immunität genießt, soll das Insolvenzverfahren gegen ihn beendet werden.

Die britische Press Association berichtet, Becker habe das Verfahren als "ungerechtfertigt und ungerecht" beschrieben und wolle "diese Farce zu einem Ende bringen". Aus Erfahrung wissen wir: Wenn es um unbeglichene Rechnungen geht, ist "Mimimi, unfair" nicht gerade das beste Argument. Trotzdem könnte der 50-jährige Tennis-Diplomat Glück haben: Wie seine Anwälte vor dem Londoner Gericht erklärten, könne er nur angeklagt werden, wenn sowohl die Zentralafrikanische Republik, als auch der britische Außenminister, Boris Johnson, zustimmen.

Heulsuse #2: Der Hundekotwerfer

Der Vorfall: Ein 62-Jähriger ging im niedersächsischen Jever mit seinem Hund Gassi und ließ diesen auf eine Wiese kacken. Weil er laut Polizei keinen Plastikbeutel dabei hatte, dachte er sich offenbar "Shit happens" und bedeckte den Haufen mit Sand.


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Die angemessene Reaktion: Nicht wissen, dass unter einem Sandhaufen unter der Hecke auf seinem Grundstück gerade Hundekot vor sich hin verwest und entspannt bleiben. Weil man Hobbys hat, die es einem erlauben, nicht zu wissen, was unter einem Sandhaufen unter der Hecke seines Grundstücks so vor sich geht. Wir empfehlen: Gartenzwerge bemalen, Kirschkernkissen nähen, Gartenhaus-Dielen entmoosen. Die tatsächliche Reaktion: Der Wilhelmshavener Polizei zufolge sprach der Besitzer der bekackten Wiese den Besitzer des kackenden Hundes an und "äußerte seinen Unmut" über die Scheiß-Aktion. Warum die Polizei überhaupt involviert war, fragt ihr? Nun: Nach dem Gezeter an der Kack-Wiese waren der Hundehalter und sein Hund von dannen gezogen – als plötzlich ein weißer Transporter aus dem Nichts auftauchte. Wie jeder weiß, sind weiße Vans per se ein Grund, die Straßenseite zu wechseln. Und auch in diesem Fall wäre das generelle Misstrauen berechtigt gewesen: Der Fahrer des Transporters warf nämlich erst mit dem zuvor verscharrten Hundekot nach dem 62-Jährigen und stieg dann aus, um diesen zu verprügeln. Der Hundehalter wurde dabei so stark verletzt, dass er sich in ärztliche Behandlung begeben musste – und das alles, weil sein Hund an eine Hecke gekackt hatte. Ob der Kotwerfer aus dem Auto auch der Wiesenbesitzer ist, ist derzeit nicht geklärt. Die Polizei sucht nach Zeuginnen und Zeugen.

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Der Ball liegt bei euch: Wer ist die größere Heulsuse?*

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