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Wetter

Dinge, die du bei der extremen Kälte unbedingt lassen solltest

Weil wir wissen, dass ihr ohne unsere Hilfe nie durchkommen werdet.
Foto: imago | Chromorange

Nachdem Weihnachten meteorologisch und vom Kitschfaktor her eine herbe Enttäuschung war, sind Kälte und Schnee nun endlich über uns hereingebrochen. In Süddeutschland noch härter als im Norden. Manche finden das herrlich, andere finden das eher nicht so fly ("Jugendwort des Jahres 2016"-Kandidat), aber dem Wetter ist beides herzlich egal, es wird erstmal so bleiben.

Und auch wenn die älteren Leute jetzt schon schimpfen, dass diese zwei, drei Tage mit Minustemperaturen doch noch lange kein richtiger Winter seien, dass damals alles viel kälter und schlimmer war, als man noch jeden Tag auf den erfrorenen Körpern der jüngeren Geschwister in die Schule rodeln musste—wir lassen uns nichts vormachen, das Wetter ist extrem. Und damit ihr diese absolute Extremsituation überlebt, haben wir für euch die wichtigsten "No-Nos" zusammengestellt, die der Winter so mit sich bringt. Weil ihr uns am Herzen liegt, und weil wir wissen, dass ihr ohne unsere Hilfe nie durchkommen werdet.

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Hier also die wichtigsten Dinge, die ihr bei diesen Temperaturen dringend unterlassen solltet:

An Straßenlaternen lecken

"Das ist doch lächerlich", denkt ihr euch, "das macht doch sowieso keiner. Warum schreibt der sowas in seine Liste? Ich bin doch kein Grundschüler!" Mag ja sein, dass das keiner macht. Aber die Liste fängt trotzdem damit an, denn wenn ich auch nur einen einzigen Menschen davon abhalten konnte, mit seiner Zunge an einem Laternenpfahl festzufrieren, dann habe ich meine Arbeit getan. Könnt ihr euch überhaupt vorstellen, wie schmerzhaft das ist? Und wie dumm ihr aussehen werdet, wenn ihr da an eurer Laterne klebt und wimmernd jeden Vorbeigehenden um Hilfe anflehen müsst? Sehr dumm. Also, lasst es einfach. Es sei denn, es bietet euch jemand 5 Euro dafür. Dann ist es natürlich Ehrensache.

Versuchen, die Heizung durch Alkohol zu ersetzen

Im Winter Alkohol zu trinken, ist, wie in die Hose zu pissen, besagt ein russisches Sprichwort. Erst ist es schön warm, aber dann wird es schnell sehr, sehr kalt. Und wer würde den Russen absprechen, sich mit Kälte, Alkohol und Inkontinenz auszukennen? Eben.

Tatsächlich hat es im thüringischen Arnstadt gerade einen solchen Fall gegeben: In einer Wohnung wurden zwei erfrorene Männer aufgefunden, die sich vorher offenbar heftig betrunken hatten. In dem baufälligen Haus funktionierte die Heizung nicht, der Mieter hatte deshalb einen eigenen Radiator angeschafft. Den hatte er aber offenbar nicht angeschaltet, so dass er und sein Bekannter beide im Schlaf erfroren.

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Vor der Kneipe einschlafen

Eigentlich ist so ein Nickerchen vor der Lieblingskneipe ja nicht nur ein erprobtes und angemessenes Mittel, um Alkoholüberschuss abzubauen—es ist auch eine sehr einfache Methode, dem gesamten Freundeskreis für ein paar Tage ergiebigen Gesprächsstoff zu liefern. Bei Minustemperaturen kann das Ganze aber schwer nach hinten losgehen, wie eine junge Australierin schmerzlich lernte:

Die junge Frau war nach einer Sauftour losgezogen, um Zigaretten zu holen, schlief aber stattdessen auf der Straße ein. Als ihre Freunde sie drei Stunden später fanden, hatte sie schon brutale Erfrierungen an beiden Händen. Was danach mit ihren Fingern passierte, ist anatomisch so faszinierend wie abstoßend lehrreich. Zu unserem Glück hat sie das alles in Fotos auf ihrem Blog dokumentiert. Ihr solltest das aber nur anklicken, wenn ihr keine Angst vor eitergefüllten Luftballons habt.

Obdachlos sein

Spaß beiseite: Natürlich wisst ihr schon, dass es scheiße ist, obdachlos zu sein. Aber wie scheiße es wirklich ist, merken viele Leute erst im Winter, weil dann immer wieder Menschen erfrieren. Allein in Berlin wird die Zahl der Obdachlosen auf knapp 7.000 Menschen geschätzt, insgesamt stellt die Stadt aber nur knapp 800 reguläre und 600 Not-Übernachtungsplätze zur Verfügung. Wer da zu spät kommt, übernachtet also oft auch bei Minusgraden im Freien. Kurz vor Silvester erfror zum Beispiel eine stadtbekannte Obdachlose in Düsseldorf.

Mit dem Auto in Flüsse fahren

Scheint dieses Jahr ein Trend zu sein, ist aber ziemlich gefährlich: mit dem Auto volle Kanne in ein Gewässer fahren. An Silvester zum Beispiel kam ein 26-Jähriger bei Stadersand in der Nähe von Hamburg mit seinem Golf-Kombi von der Straße ab und fuhr zuerst quer durch eine Wiese und dann über einen Bootssteg direkt in einen Fluss. Der Fahrer konnte sich glücklicherweise nicht nur retten, er schaffte es sogar noch, sich aus dem Kofferraum des langsam sinkenden Autos trockene Klamotten zu holen, sich umzuziehen und dann vor der Polizei zu behaupten, das Auto sei ihm gerade am McDonald's geklaut worden. Kaufte ihm aber keiner ab und er knickte schließlich ein.

Weniger glimpflich ging die Tauchfahrt zweier junger Österreicher aus, die im bayerischen Oberaudorf auf einem verschneiten Parkplatz mit ihrem Auto driften wollten. Der Fahrer verlor die Kontrolle, das Auto rutschte über eine Böschung und landete kopfüber in einem dahinter gelegenen Bach. Die beiden konnten sich offenbar nicht aus dem Auto befreien, das sich schnell mit eiskaltem Wasser füllte, und ertranken.

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Dich in aufgeschnittene Pferde legen

Wir wissen nicht, ob das schon ein Trend ist, aber da Leonardo DiCaprio es in The Revenant tut, wird es bestimmt bald einer werden: sich in aufgeschnittene Groß-Säugetiere legen, um die Kälte auszuhalten. Tatsächlich wissen wir ja schon seit  Star Wars, dass das eine effektive Methode ist, sich kuschelig warm zu halten, falls man mal in einen wirklich fiesen Blizzard geraten ist.

Aber andererseits warnt ein Wildbiologe im Interview mit  Slate, dass die Pferdeleiche und all das Blut Raubtiere anziehen könnten. Ansonsten helfe das aber durchaus "für ein paar Stunden". Und es hat noch mehr Vorteile, erklärt der freundliche Gelehrte: "Ich würde die Eingeweide rausziehen, aber die Leber als Snack für die Nacht behalten. Und ich würde die Luftröhre rausschneiden und als Schnorchel nach draußen benutzen, so dass ich den Schnitt so eng wie möglich schließen kann." Was für ein patenter Mann!

Wir haben eine noch bessere Lösung: Bringt euch einfach nicht in Situationen, in denen ihr andere Säugetiere aufschneiden müsst, um zu überleben. Es sei denn, ihr seid Metzger, dann hängt natürlich euer Lebensunterhalt davon ab. Wenn ihr Metzger seid: Bitte versprecht, die Luftröhre nicht zum Schnorcheln mit ins Freibad zu bringen.

In Berlin die Polizei brauchen

Solltet ihr bei Kälte dringend vermeiden, weil die Streifenwagen der Berliner Polizei gerne mal einfrieren. Letztes Jahr waren zeitweise 85 Wagen außer Betrieb, weil die Dieselfilter eingefroren waren. Den Brandenburger Polizisten passiert so etwas nicht, weshalb sie sich damals ausgiebig über ihre Kollegen lustig machten.

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