Unfall

Supermarkt: Leiche von Angestelltem nach zehn Jahren hinter Kühlregal gefunden

"Die Gefrierschränke waren so laut, dass ihn wohl niemand um Hilfe rufen hörte."
Tiefkühlregal in Supermarkt
Foto: Open Grid Scheduler | Flickr | Public Domain

Im Januar 2019 räumten Bauarbeiter in der Stadt Council Bluffs im US-Bundesstaat Iowa einen ehemaligen Supermarkt aus. Als sie die längst verstaubten Regale und Kühleinheiten von den Wänden wegzogen, machten sie eine schreckliche Entdeckung: Sie stießen auf eine Leiche, die offenbar schon mehrere Jahre in dem Laden verweste.

Wie die Zeitung Des Moines Register berichtet, konnten die Ermittler das Geschlecht und das Alter der Leiche nicht sofort feststellen. Außerdem war zunächst unklar, ob der Tod durch äußerliche Gewalteinwirkung verursacht worden war. Deshalb ließen die Behörden den toten Körper in der Gerichtsmedizin untersuchen. Jetzt hat man den Toten als Larry Ely Murillo-Moncada identifiziert. Der wurde vor fast zehn Jahren als vermisst gemeldet.

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Zum Zeitpunkt seines Verschwindens war Murillo-Moncada 25 Jahre alt und arbeitete in genau jenem Supermarkt, in dem seine Leiche gefunden wurde. Die Polizei von Council Bluffs gab gegenüber dem Des Moines Register an, dass seine Eltern ihn am 28. November 2009 als vermisst gemeldet hatten. "Damals wütete ein Schneesturm", sagte Sergeant Brandon Danielson. "Er haute ohne Schuhe, Socken, Schlüssel und Auto ab."

Murillo-Moncadas Mutter Ana Moncada sagte damals gegenüber der Zeitung The Daily Nonpareil, dass ihr Sohn zwei Tage zuvor zur Arbeit gegangen sei und am darauffolgenden Morgen verwirrt gewirkt habe. Sie brachte ihn zu einem Arzt, der dem jungen Mann ein Antidepressivum verschrieb. Dann soll Murillo-Moncada aber plötzlich Stimmen gehört haben, die ihm anscheinend anwiesen, Zucker zu essen. "Er hatte das Gefühl, sein Herz würde zu heftig schlagen, und dachte, Zucker würde dagegen helfen", sagte die Mutter. "Er hatte Angst, weil er der Meinung war, ihn würde jemand verfolgen."

Andere ehemalige Angestellte des Supermarkts bestätigten, dass sie manchmal auf die Kühlregale kletterten, um an dort gelagerte Waren zu kommen. Die Ermittler gehen davon aus, dass Murillo-Moncada vom Haus seiner Eltern in den Supermarkt lief, dort auf die Kühlregale stieg, dann irgendwie in den rund 45 Zentimeter breiten Spalt zwischen den Regalen und der Wand fiel und dort steckenblieb. "Die Gefrierschränke waren so laut, dass ihn wohl niemand um Hilfe rufen hörte", sagte Sergeant Danielson.

Murillo-Moncada wurde durch die DNA seiner Eltern identifiziert. Auf Grundlage der Autopsie stuften die Behörden seinen Tod als Unfall ein. Nach zehn Jahren voller Sorgen und Fragen, was passiert ist und ob ihr Sohn vielleicht noch lebt, kann Murillo-Moncadas Familie nach dem Fund der Leiche nun vielleicht endlich mit dem Fall abschließen. Leider ohne positiven Ausgang.

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