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Die Rückeroberung Sindschars: Der Islamische Staat muss weichen

VICE News hat Peschmerga-Kämpfer begleitet, als die Kurden die Stadt zurückerobert haben, um damit die Versorgungskanäle des IS zwischen Syrien und dem Irak zu unterbrechen.

Kämpfer des Islamischen Staats sind im August 2014 in der irakischen Stadt Sindschar eingefallen. Die kurdischen Peschmerga waren gezwungen, sich zurückzuziehen. Die Stadt, deren Bewohner hauptsächlich Jesiden sind—eine religiöse Minderheit, die seit Jahrtausenden in der Region lebt—, wurde bald darauf von IS-Kämpfern überrannt. Die Islamisten begannen damit, die Jesiden, die in ihren Augen Abtrünnige und Teufelsanbeter sind, die es auszulöschen gilt, zu terrorisieren.

Zehntausende Menschen flüchteten, doch viele strandeten auf dem Höhenzug Dschabal Sindschar. Diese humanitäre Krise war es, die US-Präsident Barack Obama dazu verleitete, zum ersten Mal ein Bombardement des Islamischen Staats anzuordnen. Tausende Jesidinnen und Jesiden wurden vom IS ermordet. Sie vergewaltigten Frauen und Mädchen und nahmen sie als Sklavinnen gefangen, um sie als Ware zu verkaufen. Es werden noch immer Massengräber entdeckt.

Kurdische Milizen kämpften seitdem ohne große Fortschritte um Sindschar, und die Stadt blieb in den Händen des IS.

VICE News hat Mitte November zwei Tage mit Peschmerga-Kämpfern verbracht, als die Stadt in einem massiven Vorstoß mit 7.500 Truppen zurückerobert wurde. Die Kurden und Kurdinnen hofften, damit die Versorgungskanäle zwischen den IS-Territorien in Syrien und im Irak zu unterbrechen. Ihre großen Konvois bewegten sich mit schwerer Artillerie und Panzern durch die Wüste, während die internationale Koalition unterstützende Luftschläge durchführte. Der IS hatte ihnen außer Heckenschützen, Mörsern und Sprengvorrichtungen kaum etwas entgegenzusetzen und die Besatzer flüchteten schließlich aus der zurückgewonnenen Stadt.