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News

Hangover-News, 10. Oktober 2016

Eine WhatsApp-Party eskaliert, ein Mann mit 5,24 Promille sprengt eine Club-Toilette in die Luft, die Polizei nimmt flüchtigen, mutmaßlichen Terroristen fest und natürlich: Trump. Die Hangover-News.
Screenshot Twitter

Tic Tac respects all women. We find the recent statements and behavior completely inappropriate and unacceptable.
— Tic Tac USA (@TicTacUSA) 8. Oktober 2016

Trump hat gesagt, er würde ein paar Tic Tacs essen, falls er noch eine Frau küssen will. Darauf hin postete Tic Tac diesen Tweet, der viral ging.

Die Schlagzeilen des Wochenendes dominierte Donald Trump mit seinen frauenverachtenden Aussagen. Es scheint, als wolle er geradezu beweisen, dass die Realität noch skurriler sein kann, als sich das die Drehbuchautoren von House of Cards ausdenken. Dabei wirkt die Entscheidung vieler Republikaner, Trump erst jetzt zum Aufhören bewegen zu wollen, für uns Europäer angesichts der unzähligen Fehltritte fast schon seltsam. Aber in den USA scheint zu gelten: Rassismus? Verzeihbar. Populismus? Verzeihbar. Aber Sex? Das geht gar nicht. Mike Dean, der Produzent von Kanye West, Frank Ocean sowie Travis Scott, veröffentlichte als Nachhall einen Remix zu Trumps "Grab her by the Pussy"-Aussage, den wir euch nicht vorenthalten wollen.

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Das zweite TV-Duell zwischen Clinton und Trump glich dementsprechend einer Schlammschlacht—es wurde wenig Inhaltliches gesagt, die meiste Zeit ärgerte sich der eine Kandidat über den anderen.

HILLARY: We won.

TRUMP: We won.

AMERICA: We lost.
— Mike Birbiglia (@birbigs) 10. Oktober 2016

Trump konnte mit kurzen Statements und aggressiven Anfeindungen gegen Clinton punkten, am Ende setzte sich Hillary Clinton aber laut einer Blitzumfrage des Fernsehsenders CNN wieder durch. Noch ein weiterer Monat Schlammschlacht steht uns bis zur Wahl bevor. Willkommen bei den Hangover-News.

Chemnitz, der IS und extrem gefährlicher Sprengstoff

An alle Kleingeister, welche Ressentiments und Sinnlos-Meldungen verbreiten. Es ist einfach nur respektlos gegenüber der Lage in #Chemnitz!
— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) 8. Oktober 2016

Fast hätte es in Deutschland wohl einen Sprengstoffanschlag gegeben. In Chemnitz hat die Polizei in einer Wohnung mehrere hundert Gramm Acetonperoxid gefunden, das als Sprengstoff nach Einschätzungen von Experten vor Ort gefährlicher sei als TNT. Über das Wochenende fahndete die Polizei bundesweit nach dem 22-jährigen Syrer Jaber Albakr, der in der Wohnung gelebt und den Sprengstoff hergestellt haben soll. In der Nacht zu Montag wurde er dann gefasst—er wollte bei zwei Syrern untertauchen, gab sich bei denen als Obdachloser aus und wurde allerdings von den Zweien gefesselt, als sie durch die Medien von der Fahndung erfuhren. Laut der Deutschen Presse Agentur liegt eine Verbindung des Verdächtigen zur Terrororganisation Islamischer Staat nahe.

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Während die Beamten nach der erfolgreichen Vereitlung eines möglichen terroristischen Anschlags versuchten, den Verdächtigen zu fassen, diskutierte die deutsche Netzgemeinde über ihr liebstes Thema: Angst, Hass und Sorge, manifestiert in Geflüchteten.

Ein Wiener Jungpolizist hat seine Freundin und ihren gemeinsamen Sohn mit seiner Dienstwaffe ermordet

Vor etwa einer Woche hat ein 23-jähriger Polizist seine 25-jährige Freundin im 5. Wiener Gemeindebezirk mit seiner Dienstwaffe erschossen, bevor er anschließend den gemeinsamen, 21 Monate alten Sohn erwürgte. Der gebürtige Steirer zeigte sich geständig. Auslöser seien Beziehungsstreitigkeiten gewesen.

Laut eigener Aussage brachte er die Leichen in den Kofferraum seines Autos und transportierte sie am Mittwoch in seine steirische Heimatgemeinde, wo er die Körper in einer Wiese ablegte. Zwischenzeitlich hatte er eine Vermisstenanzeige der beiden Toten aufgegeben. Blutspuren im Wohnhaus des Paares ließen den Jungpolizisten letztendlich auffliegen. Der Fall löste eine erneute Diskussion über den Waffenpass für Polizisten aus. Ein Gesetzesentwurf, der es Polizisten erlauben soll, die Dienstwaffe auch privat zu tragen, ist gerade in Begutachtung.

Iranische Medien, ein Handschlag und die deutsche Umweltministerin

Foto: Wikipedia | UNclimatechange | CC BY 2.0

Im Iran ist es Frauen untersagt, Männern die Hand zur Begrüßung zu geben. Die Geste gilt besonders unter gläubigen Frauen und unter Volksvertreterinnen des Landes als absolutes Tabu. Massumeh Ebtekar, Vizepräsidentin und Leiterin der Umweltbehörde des Irans, hat laut dem Fernsehsender IRIB genau das in Deutschland getan und dafür starke Kritik geerntet. Einem veröffentlichten Video zufolge schüttelte sie bei ihrer Deutschlandreise einem Mann die Hand—Kommentatoren des Videos forderten den sofortigen Rücktritt der Vizepräsidentin. Der plötzliche Twist: Es handelte sich gar nicht um einen Mann, sondern um die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks. Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim stellte daraufhin klar, dass Hendricks eine Frau und kein Mann sei, obwohl sie auf den Aufnahmen "wie ein Mann aussieht".

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Samih Sawiris will mit Schweizer Hilfe Flüchtlingsstadt bauen

Der Milliardär und Investor Samih Sawiris, der in der Schweiz vor allem für sein Tourismus-Resort in Andermatt bekannt ist, will in Ägypten eine Stadt für Flüchtlinge errichten, wie der Sonntagsblick schreibt. Als Vorbild für das Projekt nennt Sawiris Haram City—eine Stadt mit günstigen Wohnungen, die er in Kairo mitfinanziert hat. 70.000 Menschen leben dort bereits. Es gebe in Ägypten fünf Millionen Flüchtlinge, ein Teil könnte in die Stadt ziehen. "Aber warum nicht auch Flüchtlinge, die jetzt zum Beispiel in der Schweiz sind?" Das würde die Schweiz einen Bruchteil von dem kosten, was Flüchtlinge in der Schweiz kosten, sagte Sawiris. Er selbst wolle auf seinen Gewinn verzichten.

Sawiris sagt, er stehe zwar nicht mit dem Bundesrat in Kontakt, jedoch mit Schweizer Politikern. Namen will er keine nennen. Die Gespräche seien im Moment noch vertraulich.

Rechtsextreme in Magdeburg greifen Polizeiwache an

Symbolfoto: pixabay

Auf einer rechten Kundgebung in Dessau-Roßlau verpasste ein 32-Jähriger einem Unbeteiligten einen Kopfstoß. Die Polizei nahm ihn anschließend "unter erheblichem Aufwand und unter Einsatz von Pfefferspray" fest und brachte ihn zur Wache. Elf Teilnehmer der Kundgebung versuchten darauf, sich Zugang zur Polizei-Dienststelle zu verschaffen, sind allerdings von den Beamten zurückgedrängt worden. Als sie es dann doch geschafft hatten, drohten sie laut Aussagen der Polizei über die Gegensprechanlage, dass weitere 50 Personen auf dem Weg seien, um den 32-Jährigen zu befreien. Die Drohungen waren allerdings haltlos, da die neun Männer und zwei Frauen postwendend ebenso in Gewahrsam genommen werden konnten. Nun droht allen Beteiligten eine Strafanzeige wegen Gefangenenbefreiung.

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Gemütlicher Fußballabend endet dank WhatsApp in einer Party mit Diebstahl und Schlägen

Symbolfoto: Wikipedia | Santeri Viinamäki | CC BY-SA 4.0

Hat eigentlich irgendjemand mitbekommen, dass am Wochenende ein Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Tschechien stattgefunden hat? Zumindest einem 16-jährigen Bremer kann man zuschreiben, dass er vor dem Fernseher gesessen hat, um Deutschlands drei Tore zu sehen. Um nicht alleine zu sein, lud er via WhatsApp Freunde ein. Jedoch standen nach kurzer Zeit auch fremde Jugendliche und junge Erwachsene vor der Tür, die von einer großen Party gehört hatten. Schneeballprinzip Facebook-Party in 2016: Ein Freund aus dem Chat hatte die Einladung an eine 200-köpfige WhatsApp-Gruppe weitergeleitet und angekündigt, es gebe eine große Party. Mehrmals musste die Polizei anrücken, um die Lage zu entspannen—bis der Vater den Beamten berichtete, von einigen Jugendlichen geschlagen worden zu sein, nachdem er ihnen verboten hatte, Gegenstände aus dem Haus mitzunehmen. Auch der 16-Jährige wurde mit einem Elektroschocker bedroht. Die Polizei holte Verstärkung und schickte alle Jugendlichen aus dem Haus. Das traurige Ende einer WhatsApp-Party: Gestohlene Technik, Bargeld und blaue Flecken.

Mit 5,24 Promille sprengt man gerne mal die Sitzkeramik eines Clubs in die Luft

Symbolfoto: pixabay

Die nordbayerische Polizei staunte nicht schlecht—zumindest denkt man sich das, wenn man die Polizeimeldung in der Lokalpresse liest. Ein 26-jähriger Hirschauer hielt es für eine gute Idee, in einem Club in Amberg einen Böller in eine Toilette zu werfen, die sofort in tausend Teile zersprang. Die angerückte Polizei stellte einen Sachschaden von 500 Euro und einen Promillegrad von 5,24 fest. Erstaunlich, da ein Wert von 3,5 für viele schon lebensbedrohlich sein kann. Nur die wenigsten Menschen überleben einen Wert von über 5 Promille, geschweige denn sind sie in der Lage, einen Böller anzuzünden.