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Die deutsche Bundespolizei findet Drogen in einer "künstlichen Körperöffnung" einer Gummipuppe

Die ausstaffierte Dame hatte der Schmuggler neben sich auf den Beifahrersitz platziert. Angeschnallt. Ordnung muss sein.

Mit dem Drogenschmuggeln ist es ähnlich wie mit dem Spicken bei Klausuren—es gibt zwei Varianten der Umsetzung. Da wäre die unauffällig stille Variante, die das Ziel verfolgt, bloß keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Und dann gibt es die überdreiste Variante, die Mut erfordert und mit der Psychologie der kontrollierenden Instanzen spielt.

Die meisten Menschen tendieren zur unauffälligen Schiene. Ein Großteil meiner Mitschüler wurstelte mit kleinen Schummelzetteln umher und schmierte sich Wissensinhalte in winzigsten Hieroglyphen auf ihre Körperteile. Während der Klassenarbeiten verrenkten sie sich so sehr, um diese abzulesen, dass die Lehrer ständig einen von ihnen aus dem Verkehr zogen. Und dann war da Toni. Dem Typen war alles scheißegal. Er schrieb zu Hause ganze DIN-A4-Seiten voll, packte sie ganz offensichtlich auf den Tisch und war dann zwei Stunden lang bedenkenlos mit Übertragungsarbeiten beschäftigt. Bisweilen holte er auch ganze Bücher heraus, wenn ihm die nötigen Informationen auf den DIN-A4-Seiten fehlten. Toni fuhr ganz gut mit seiner Taktik. Natürlich, auch er wurde erwischt, aber weitaus seltener als alle anderen.

Zur mutigen Toni-Sorte muss auch der 22-jähriger Typ gehört haben, den Beamte der Bundespolizei in Deutschland am Wochenende erwischten. Der junge Mann verfolgte die Taktik des Angriffs nach vorn: Er steckte seine drei Gramm Marihuana in eine "künstliche Körperöffnung" der Gummipuppe (Zitat: Polizeibericht ) und platzierte die so ausstaffierte Dame neben sich auf dem Beifahrersitz. Wir gehen davon aus, dass es sich bei dieser Körperöffnung nicht um die Nase oder Ohren gehandelt haben wird.

Das ist hohe Schule der Schmuggelpsychologie. Der Kerl hat wohl versucht, die Reaktionen der Beamten zu antizipieren—und hoffte, dass sie sich ungefähr Folgendes denken: "Nee, so dermaßen dreist kann kein Mensch sein. Niemand wird das Scheinwerferlicht derart auf sich ziehen und dann auch noch Drogen schmuggeln." Gar nicht mal so eine schlechte Idee; nur hat der junge Mann den Bogen in dem Moment überspannt, als er den Beamten auch noch freiwillig einen Joint aushändigte.

Das war zu viel des Guten. Die Bundespolizisten suchten weiter und fanden die Drogen. Den Rest der Geschichte bringen sie vortrefflich selbst auf den Punkt: "Der Mann wurde beanzeigt und das Rauschgift beschlagnahmt. Seine Gummipuppe durfte er behalten. Zugute halten muss man dem jungen Mann, dass seine 'Begleiterin' nicht nur bekleidet, sondern auch ordnungsgemäß angeschnallt war." Safety first, auch beim Drogenschmuggel.