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Was wir 2016 über Österreich gelernt haben

It was the worst of times, it was the worst of times.

Collage: VICE Media

Land der Berge, Land der Dome, Land der Kommunen, die auf einem Schloss leben und den Holocaust leugnen. Liebes Österreich—das war ein hartes Jahr. Du hast Schutz geboten, Größe bewiesen, Fußball gespielt, dich empört, auf französisch gesungen, hast gewählt, angefochten, wiederholt, verschoben und uns an dir zweifeln lassen. Alles nur, um uns letztendlich wieder daran zu erinnern, dass wir niemals aufhören dürfen, an dich zu glauben.

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Wären wir hier bei Günther Jauch, würden wir an dieser Stelle wohl die Dschungel-Reste vom Vorjahr auf der Couch begrüßen und auf Menschen, Bilder, Emotionen zurückblicken. Weil wir hier aber nicht bei Jauch sind und ein Jahresrückblick in Österreich immer noch ein Seitenblick ist, machen wir stattdessen lieber eine Quickie-Aneinanderreihung von Ereignissen, Texten und Geschichten, die uns für immer daran erinnern sollen, was wir in den vergangenen Monaten alles gelernt haben.

Wir erinnern uns an die FPÖ-nahe Floridsdorfer Partei, die Muslimen den Tod wünscht. Wir erinnern uns an die Tschetschenen, die mehr mit Vorurteilen als mit verfeindeten Banden zu kämpfen haben.Wir erinnern uns an die Interviews mit den Drogendealern der Thaliastraße, die später zu einer umfassenden Chronologie von Wiener Drogenumschlagplätzen führten.

He, Österreich, also eigentlich, wenn wir uns das genauer überlegen, wird 2016 wohl eher doch nicht in die Top 5 deiner besten Jahre eingehen. Nichts für ungut—wir sind eh alle heilfroh, dass es dich gibt. Aber vielleicht sollten wir mit so mancher Erinnerung aus den vergangenen zwölf Monaten ja auch genau das machen, was der ORF mit den Beiträgen aus seiner TVthek macht: Löschen. Zum Glück gab es aber auch erheiternde Geschichten, die wir nicht so schnell wieder vergessen möchten.

Wir erinnern uns dabei an die kulinarischen Abgründe österreichischer Hauptstädte, die wir auch dieses Jahr wieder getestet haben, damit ihr das nicht tun müsst. Wir erinnern uns an die Überlebens-Tipps für Salzburg, ohne die viele von euch wohl schon längst toter als tot wären. Auf jeden Fall toter als Sanela, die uns gezeigt hat, wie eine mustergültige Jesus-Christus-Wiederauferstehung im Zeitalter des Internets funktioniert. Wir erinnern uns am Pokémon Go (R.I.P.). Und wir erinnern uns an Dinge, die nicht mehr in den Fließtext passen:

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