Graf Draculas Schloss steht für einen lächerlichen Betrag zum Verkauf

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Graf Draculas Schloss steht für einen lächerlichen Betrag zum Verkauf

Die Habsburger als Eigentümer des Schlosses sind die reinsten Marketing-Genies.

Foto: imago | SKATA

Jährlich pilgern rund 560.000 Besucher zum Schloss Bran, der Touristenattraktion im rumänischen Siebenbürgen. In dem Anwesen soll angeblich der Sohn des Drachen, Vlad III. Drăculea, zeitweilig verkehrt haben—so zumindest der Mythos. Nun steht das blutumwobene Domizil zum Verkauf. Die Eigentümer, Dominik von Habsburg und seine Familie, haben offensichtlich null Bock mehr auf die 57 Schlafzimmer und kein fließend Wasser. Wie der Focus berichtet, hätten sie auch schon der rumänischen Regierung ein Verkaufsangebot von 60 bis 70 Millionen Euro in den Verkaufsblock gehustet, aber das war dem Staat dann wohl doch etwas zu teuer. Man munkelt sogar, dass der russische Oligarch Roman Abramowitch mit der Immobilie kokettiert habe, aber so wirklich wollte auch er sich nicht vom Verkaufspreis überzeugen lassen.

Nun also steht Draculas Hütte zu offenem Verkauf und jeder, der auf feuchte Kellergewölbe steht und das nötige Kleingeld in den Taschen hat, kann die Prachtimmobile ersteigern. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass die Preise für kleine Häuser mit einem 100 Quadratmetergrundstück in der umliegenden Region bei 7.500 Euro anfangen und die Financial Times das gesamte Anwesen auf einen Wert von nur 12 Millionen beziffert, sollte jeder potenzielle Käufer zwei Mal überlegen, ob er im rumänischen Siebenbürgen zuschlägt. Denn für nur 40 Millionen mehr gibt es zum Beispiel Michael Jacksons Neverland-Ranch. Vorteil dort: Der Hund hätte auf dem 11 Quadratkilometer großen Grundstück genügend Auslauf. Aber die Habsburger wären nicht die Realisten, die sie sind, wenn sie nicht die realen Gegebenheiten des lokalen Immobilienmarktes anerkennen und ihren Verkaufspreis daran anpassen würden. Das Gemäuer kostet jetzt nur noch 59 Millionen. Das reinste Schnäppchen; im Grund braucht man gar kein Bargeld zum Kauf mitnehmen, der Pfandbon vom Wochenende reicht als Zahlungsmittel da total.