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Sex

Bondage-Unterricht löst in Rheinland-Pfalz einen Polizeieinsatz aus

Die vielleicht absurdeste Polizeimeldung des Jahres trägt den Titel "Fifty Shades of Neustadt".
Foto: imago | Photocase

Freud und Leid liegen nah beieinander. Das wissen nicht nur all jene, die vor einem langen Wochenende versucht haben, kurz vor Ladenschluss noch eine Flasche Wein zu kaufen. Das weiß mittlerweile auch eine Gruppe von Polizisten aus Rheinland-Pfalz. Am Donnerstag veröffentlichte die Polizeidirektion Neustadt/Weinstraße eine Meldung zu einem Vorfall, über den sich die ortsansässigen Kollegen wohl noch wochenlang mit roten Wangen beim Feierabendbierchen unterhalten werden. Der Titel: "Fifty Shades of Neustadt".

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Was war passiert? Ein Bürger aus Neustadt an der Weinstraße hatte die Polizei alarmiert, weil er glaubte, Zeuge eines sexuellen Übergriffs geworden zu sein. Durch ein Fenster im Treppenhaus habe er beobachtet, wie eine nackte junge Frau von zwei Männern gefesselt und misshandelt wurde. Als die Beamten anrückten und bei der besagten Wohnung klingelten, öffnete ihnen allerdings kein ertappter Triebtäter, sondern ein irritierter Bondage-Lehrer.


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Der Inhaber der Wohnung war gerade dabei, einem heterosexuellen Paar Shibari-Bondage näherzubringen – eine japanische Fesselkunst, die sich passenderweise aus der Hojōjutsu-Technik entwickelt hat, mit der in Japan früher unter anderem die Polizei Personen bewegungsunfähig machte.

Die rheinischen Beamten wollten ihren Fesselhorizont zwar nicht erweitern, wie die launige Polizeimeldung augenzwinkernd onkelhaft mitteilt. Dafür stellten sie sicher, dass alle Beteiligten auch wirklich mit der Fesselung einverstanden waren. "Beide waren wohlauf und guter Laune", heißt es von Seiten der Polizei über das Pärchen. Misshandlungen hätten bei der "gefesselten Dame" nicht festgestellt werden können. Ob die Frau für die Vernehmung entknotet wurde oder als aufwendig verschnürtes Menschenpaket die Frage nach ihrem körperlichen Wohlbefinden beantworten musste, bleibt allerdings offen.

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