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Straßenverkehr

Wir haben alle Typen von Radfahrenden nach Unausstehlichkeit sortiert

Ob Mountainbike-Fanatikerinnen, BMX-Teenager oder GoPro-Spießer, im Fahrradalltag gibt es viele Menschen, die uns zur Weißglut treiben. Aber wer nervt am meisten?
Symbolfoto: S Pakhrin | Flickr | CC BY 2.0

Als wir noch jung waren, haben wir unser Fahrrad geliebt. Im Sommer konnten wir's kaum erwarten, nach den Hausaufgaben noch schnell eine halbe Stunde durch die Gegend zu radeln, bevor wir zum Abendessen pünktlich zu Hause sein mussten.

Jetzt sind wir erwachsen, und Fahrradfahren macht keinen Spaß mehr. Nein, dein Drahtesel ist zu einem Werkzeug verkommen. Zwar hilft er dir, die Kohle für öffentliche Verkehrsmittel zu sparen. Ansonsten ist das Ganze aber nur noch anstrengend: Du musst trotz deines schweineteuren Schlosses jeden Moment damit rechnen, dass dein Fahrrad geklaut wird – wenn du nicht vorher vom LKW überrollt wirst.

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Das Allerschlimmste am Fahrradfahren aber sind die anderen Fahrradfahrenden. Und zwar durch die Bank – egal ob sie schneller fahren als du, im Schneckentempo den Fahrradweg entlangkriechen, die ganze Sache viel zu ernst nehmen oder sich überhaupt keinen Dreck um irgendwas scheren. Nur: Welche Fahrradfahrenden sind die schlimmsten? Wir haben das ultimative Ranking.


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Am wenigsten nervig: Deliveroo- und Foodora-Fahrer

Coolere Fahrradfahrende gibt es nicht. Der Grund? Sie sind selbst zu den unchristlichsten Zeiten und bei jedem Wetter unterwegs, damit wir unsere Hangover-Gier nach fettigen Burgern und Sushi gestillt bekommen. Völlig egal, ob das Essen viel zu teuer ist oder in 70 Prozent der Fälle kalt ankommt, jeder Mensch, der auf Knopfdruck drei verschiedene Arten Sauerteigpizza direkt an die Haustür liefert, ist ein verdammter Held. Also vergesst nicht, diesen Leuten ordentlich Trinkgeld zu geben. Ihre Löhne sind ein Witz.

Fahrradkuriere

Fahrradkuriere und -kurierinnen stehen auf dieser Liste nur so weit oben, weil man sich besser nicht mit ihnen anlegt. Das hat mehrere Gründe. Sie fahren selbst im engsten Stoßverkehr noch verdammt schnell und rücksichtslos. Sie können richtig laut "WEG DA" schreien. Sie tragen diese kleinen Mützen mit dem nach oben gebogenen Schirm (macht das die Mützen nicht komplett sinnlos?). Und gefühlt der Hälfte der Fahrradkuriere baumelt dieser eine lange, wurmartige Dread vom Kopf den Rücken herunter – und endet praktischerweise im Hosenbund. Außerdem tauschen sich Fahrradkuriere immer in Online-Foren aus und gehen zusammen in speziellen Kurierzonen Mittagessen. Wenn sie eine Gang gründen würden, wären wir alle am Arsch.

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Mountainbike-Fanatikerinnen

Als du damals im Teenageralter zusammen mit deiner Cousine die kleine Downhill-Strecke im Center Parcs heruntergerattert bist, war das noch ziemlich cool. Aber wenn du auch als Erwachsener noch unverhältnismäßig viel Geld für eine Federgabel ausgibst und an deinem wohlverdienten Wochenende am liebsten in irgendeinem Wald über Stock und Stein radelst, dann läuft bei dir etwas falsch.

Eine Mountainbikerin fährt auf dem Gehweg

Foto: metrogogo | Flickr | CC BY 2.0

Umweltaktivisten und -aktivistinnen

Diese Menschen fahren nur deswegen Fahrrad, weil es umweltfreundlich ist – nicht etwa, weil sie keine Lust darauf haben, täglich in einer vollgestopften U-Bahn gegen fremde Menschen gepresst zu werden. Außerdem wissen sie ganz genau, wie hoch ihr Energieverbrauch ist, riechen nach Schrebergarten und sind der Meinung, dass Flipflops das perfekte Schuhwerk zum Fahrradfahren sind.

Fixie-Freaks

Leute, es ist 2018, Fixies sind vorbei. Sucht euch ein neues Hobby.

Hollandradler

Diese Menschen waren einmal in ihrem Leben in Amsterdam und versuchen jetzt, die dortige Fahrradkultur mit hierher zu bringen, indem sie sich diese komischen, schweren Old-School-Hollandräder zulegen. Die, auf denen man aus Gründen der #Ästhetik total aufrecht sitzen muss. Wenn diese Leute dann nicht gerade einen Stau verursachen, weil sie mit 5 km/h vor einem Bus herschleichen, blockieren sie garantiert den Gehweg, weil sie ihre Ungetüme über einen hippen Wochenmarkt schieben und zu teuren Käse kaufen.

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BMX-Teenager

Haben 14-Jährige eigentlich nichts Besseres zu tun, als den ganzen Tag vor irgendeinem Supermarkt abzuhängen und auf ihren BMX-Rädern Wheelies zu machen? Ich esse lieber trockenes Brot zum Frühstück, als mir den Weg durch einen Haufen vorlauter BMX-Schulkinder bahnen zu müssen, um meine Butter zu kaufen. Diese Vorstellung ist echt gruselig. Irgendjemand sollte daraus einen Horrorfilm machen. Oder ein Jugendzentrum eröffnen.

Auf dem BMX über eine Kreuzung

Foto: @markheybo | Flickr | CC BY 2.0

Hardcore-Pendler

Bernd aus der Sales-Abteilung hat ausgerechnet, dass er die verbleibende Hälfte seiner Hypotheken-Abzahlung innerhalb von acht Jahren zusammengespart hat, wenn er zur Arbeit radelt, anstatt die öffentlichen Verkehrsmittel zu nehmen. Er steht jetzt jeden Morgen um halb sechs auf, damit er nach seiner 90-minütigen Radtour rechtzeitig im Büro ankommt, um sich noch duschen und umziehen zu können. Das wäre ja alles schön und gut, wenn Bernd nicht ständig mit irgendwelchen neuen persönlichen Bestzeiten angeben oder dich mit diesem überlegenen Lächeln anblicken würde, wenn du wieder 45 Minuten zu spät zur Arbeit kommst, weil die S-Bahn ausgefallen ist.

Fahrradfahrende, die GoPros an ihren Helmen montieren

GoPro-Kameras sind an sich schon totaler Quatsch. Niemanden interessiert es, wie es aus der Ego-Perspektive aussieht, wenn du eine Rutsche runterrutschst. Dann gibt es aber noch diese Menschen, die GoPros an ihren Fahrradhelmen montieren, um ihre Wackel-Aufnahmen juristisch gegen Fußgänger einzusetzen, die sich erdreisten, eine halbe Sekunde, bevor die Ampel auf Grün springt, loszulaufen. So werden die Kameras nicht nur zu einem Werkzeug der Langweile, sondern auch der Spießigkeit, zu einer Art CSU auf Rädern.

Ein Vater fährt mit Kind auf dem Fahrradsitz durch eine enge Bushaltestelle

Foto: David Howard | Flickr | CC BY 2.0

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Faltrad-Besitzerinnen

Ehrliche Frage: Werden diese Luxus-Falträder mit den kleinen Rädern tatsächlich genutzt, um von A nach B zu kommen, oder sind sie nur Statussymbole für Menschen, die das Wall Street Journal lesen? Ich habe in meinen fünf Jahren in der Großstadt noch nie jemanden gesehen, der tatsächlich mit so einem Teil gefahren ist. Dafür bin ich schon gefühlt 10.000 Anzugträgern mit hochroten Köpfen begegnet, die sich mit ihren Klapprädern in eine sowieso schon überfüllte U-Bahn zwängen und Platz für zwei blockieren. Diese Teile sind das Fahrrad-Äquivalent zum BMW in der Midlife Crisis.

Möchtegern-Radrennfahrende

Du hast gerade deinen Wocheneinkauf erledigt und fährst nun mit den beiden Tüten vorsichtig am Lenker balancierend auf dem Fahrrad nach Hause. Natürlich muss genau jetzt irgendein Möchtegern-Jan-Ulrich in hautengem Rennrad-Trikot mit einem Affenzahn extraknapp an dir vorbeischießen, als würden gerade bei der Tour de France die letzten 100 Meter Zeitfahren anstehen. Junge, nimm mal deine enganliegende Sonnenbrille ab und hör auf, dir die Waden zu rasieren. Aus dir wird nie ein Rennfahrer, du bleibst immer bloß der Typ, der auf dem ranzigen Bolzplatz in voller Ronaldo-Montur aufkreuzt.

Am nervigsten: Leihrad-Touris

Wie kann man seinen Urlaub in einer fremden Großstadt noch schöner gestalten? Indem man nicht einfach so mitten auf einem viel befahrenen Fahrradweg stehen bleibt und arglose Fahrradpendler oder -pendlerinnen in die Notaufnahme schickt.

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