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Erdoğan-Superfanboy "konfrontiert" Ex-Titanic-Chefredakteur auf Twitter – und es ist großartig

So schnell wurde ein Mossad-Agent noch nie enttarnt.

Es gibt eine berühmte Szene am Ende von The Dark Knight, in der der Joker behauptet, sein Kampf mit Batman sei wie das, was passiert, "wenn eine unaufhaltsame Kraft auf ein unbewegliches Objekt trifft". Das Gleiche ist gestern auf Twitter passiert, als die pathologische Dummheit des Erdoğan-Superfanboys Martin Lejeune mit voller Wucht auf die unerschöpfliche Spottlust des Satirikers Leo Fischer traf.

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Leo Fischer ist ehemaliger Chefredakteur der Titanic und der Typ, der vorzeitig aus seiner Funktion als Gast-Twitterer für den Account des ZEITmagazins geworfen wurde, weil er dort den Tod Mehmet Scholls und einen Atombombenangriff auf Nordkorea gemeldet hatte (Spoiler: Beides war nicht passiert).

Martin Lejeune ist der Typ, der früher mal den Holocaust angezweifelt hat (mittlerweile hat er sich mehrmals dafür öffentlich entschuldigt und den Holocaust anerkannt), Propaganda für die Hamas und Erdoğan macht und dafür auch immer mal wieder auf die Fresse kriegt.


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Am Dienstag rief Leo Fischer auf seinem Twitter-Account eine "spontane Volksfragestunde" aus, um Fragen zu seiner Bundestagskandidatur für die Partei DIE PARTEI zu beantworten. Aus uns nicht bekannten Grund wurde Martin Lejeune darauf aufmerksam – und fühlte sich berufen, folgende Frage zu stellen:

Zur Erklärung: Wenn Lejeune von einem "Kreuzzug gegen Reis" spricht, meint er damit nicht die nahrhaften Getreidekörner, sondern den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, den seine Anhänger auch gerne einfach "reis", türkisch für "Präsident" nennen. Wer "die Mächte" genau sein sollen, weiß nur Lejeune selbst, aber bei seiner Vergangenheit liegt die Vermutung nahe, dass irgendwie die bösen Juden damit gemeint sind.

Fischer reagiert jedenfalls so:

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Jetzt ist Lejeune richtig aufgeregt. Da hat er einen echten Mossad-Agenten am Haken, der auch noch blöd genug ist, das auf Twitter auszuplappern! Jetzt wird knallhart nachgefragt!

Fischer bleibt nichts anderes übrig, als die Waffen zu strecken:

Unglaublich! Lejeune ist außer sich vor Freude: Er hat gerade live auf Twitter einen deutschen Politiker als antideutschen Mossad-Agenten enttarnt! Dass besagter Politiker auf seinem Profilbild die Haare von Erika Steinbach trägt und auch sonst nicht unbedingt vollseriös wirkt, hat Lejeune in seiner Aufregung gar nicht gemerkt. Er muss die Botschaft sofort verbreiten:

Alles in allem: ein großartiger Tag für alle Beteiligten. Für Martin Lejeune, weil er glaubt, einen niederträchtigen Mossad-Agenten enttarnt und damit unschädlich gemacht zu haben. Für Leo Fischer, weil Martin Lejeune ihm praktisch die ganze Arbeit abgenommen hat. Und für uns, weil es einfach schön war. Danke dir, Martin, und weiter so!

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