Im Jahr 2013 fanden Forscher der Northeastern University in Boston heraus, dass erwachsene Menschen mehr Mitleid mit gequälten Tieren oder kleinen Kindern haben, die misshandelt werden als mit erwachsenen Menschen, denen dasselbe widerfährt. Warum das so ist, konnten die Wissenschaftler nicht endgültig feststellen. Diese Tierliebe versuchen auch rechte Parteien immer wieder anzusprechen.Die FPÖ setzt sich immer wieder öffentlichkeitswirksam für den Tierschutz ein. Vor allem Schächtungen sind ein beliebtes Thema.
Die FPÖ möchte die Berücksichtigung des Tierschutzes als Staatszielbestimmung in der Bundesverfassung verankern und besonders strenge Tierschutz-Mindestrichtlinien in der EU gemeinsam mit europäischen Partnern durchsetzen.
Auch die deutsche NPD sieht in ihrem Parteiprogramm verstärkten Tier- und auch Umweltschutz vor und verbindet ihre Forderungen oftmals mit verstecktem Anti-Amerikanismus, die AfD spricht sich in ihrem Programm gegen Schächtungen aus.Durch derartige Forderungen und Inszenierungen würden Politiker wie Strache ihren Followern zeigen wollen, dass sie ein Herz für Tiere hätten und folglich keine schlechten Menschen sein können. Das erklärt Andreas Peham vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) auf Nachfrage von VICE: "Diese Inszenierung kann seit jeher aber nur aufgehen, weil vergessen wird, dass Tierliebe gut mit Menschenhass zusammen geht."Schächten ist eine grausame Art der Schlachtung, die von der FPÖ abgelehnt wird. Der Verfassungsgerichtshof hat jedoch im Dezember 1998 entschieden, dass ein Schächtungsverbot einen Eingriff in die verfassungsrechtlich gewährleisteten Rechte gesetzlich anerkannter Religionsgemeinschaften darstelle. Aus Sicht der FPÖ kann Tierquälerei auch mit Hinweis auf die Religionsfreiheit nicht toleriert werden.
Im Nationalsozialismus waren Tierversuche verboten und galten als Ausgeburt jüdischer Medizin – wohlgemerkt während zur gleichen Zeit Versuche an Menschen durchgeführt wurden. Einigen Berichten zufolge soll auch Hitler Vegetarier gewesen sein oder sich aufgrund chronischer Verdauungsbeschwerden zumindest fleischarm ernährt haben und Goebbels soll den Fleischverzehr einmal als "Perversion des modernen Menschen" bezeichnet haben. Auch manche "moderne" Rechte machen sich eine vegetarische Ernährung zu eigen und versuchen, dadurch ein neues, ökofreundliches Image für sich zu schaffen."Wenn nicht Juden und Muslimen das Schächten vorgeschrieben wäre, würden es Rechtsextreme nicht dauernd thematisieren."