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Deutsche Muslime setzen ein Zeichen gegen den Terror

Online und vor Ort zeigen Muslime, dass sie die Gewalt verurteilen.
imago | Rolf Zöllner

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz zeigen Muslime aus ganz Deutschland, dass sie nichts mit der Gewalt zu tun haben wollen. Noch am Abend des Anschlags selber machte dieser Tweet eines Hamburger Muslims die Runde:

Am Tag danach demonstrierten mehrere Gruppen von Muslimen auch vor Ort ihre Solidarität: Gegen Abend zeigten mehrere Männer ein Transparent mit der Botschaft "#Terror hat keine Religion", das mit einer ganzen Reihe muslimischer Organisationen in Berlin dekoriert war.

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Auch die Berliner Ahmadiyya-Gemeinde (eine kleine, aber medial sehr präsente Sondergemeinschaft) organisierte eine kleine Demonstration, bei der viele Teilnehmer T-Shirts mit dem Aufdruck "Muslime für Frieden" trugen. Andere trugen Schilder, auf denen "Ich bin Muslim, kein Terrorist" zu lesen war.

Das Engagement setzt sich auch online fort: Der Hashtag #muslimegegenterror, den vor allem die Ahmadiyya-Gemeinde schon seit geraumer Zeit nutzt, hat seit Montag neue Relevanz:

Die allermeisten, die diesen Hashtag benutzen, gehören der Ahmadiyya-Gemeinschaft an. Aber auch der Zentralrat der Muslime in Deutschland, der orthodoxe Muslime vertritt, zeigte sich erschüttert über die Anschläge. "Tiefe Bestürzung und unendlicher Schmerz befällt uns angesichts der Tatsache, dass so viele unserer unschuldigen Bürger diesem Wahnsinn zum Opfer fielen", erklärte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek am Dienstag in Berlin. "Den Mörder dieser entsetzlichen Tat muss die volle Härte unserer Gesetze treffen."

Auch der Zentralrat der Juden in Deutschland drückte sein Bedauern aus. "Wir sind zutiefst erschüttert", erklärte der Zentralratspräsident Josef Schuster am Dienstag. "Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und Freunden", fügte er hinzu. "Unser Denken und Handeln darf dennoch nicht von Terror und Angst vereinnahmt werden."