​Diese Maturanten haben neben Saufen auch Flüchtlingshilfe im Kopf

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​Diese Maturanten haben neben Saufen auch Flüchtlingshilfe im Kopf

Grazer Maturanten spenden 10 Prozent des Reinerlöses ihres Maturaballs für Flüchtlinge.

Screenshot aus der Facebook-Veranstaltung

Im Prinzip laufen alle Maturabälle hierzulande gleich ab: Ein Haufen gerade mal volljähriger Mädels und Burschen führt Choreografien vor und stellt unter dem Deckmantel der Bildung ein riesiges Besäufnis auf die Beine. Dieser Haufen an Maturanten ist im Normalfall nicht nur auf dem Höhepunkt der schulischen Bildung angekommen, sondern auch am Höhepunkt der Unvernunft. In der Maturazeit geht es schließlich um saufen, durchdrehen und darum, das vermeintliche Erwachsenwerden zu feiern.

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Umso schöner ist es zu sehen, dass bei manchen dabei auch noch Zeit für wichtige Gedanken bleibt, wie es zum Beispiel bei der Grazer BAKIP und HTL der Fall ist, die am 6. November unter dem Motto „BULMEtheus und BAKIPhrodite—Die Götter verlassen den Olymp" gemeinsam ihre Reife zelebrieren und nebenbei Gutes tun. Die Maturanten haben nämlich beschlossen, zehn Prozent ihres Reinerlöses an das Rote Kreuz zur Flüchtlingshilfe zu spenden.

Ursprünglich wollten die Schüler den Besuchern im Rahmen ihres Balls die Möglichkeit bieten, Sachspenden abzugeben. Da sich die Idee aber als zu umständlich erwiesen hat, haben sie sich entschlossen, Geld zu spenden. „Wir haben uns einfach Gedanken über die derzeitige Situation gemacht und waren der Meinung, dass wir versuchen sollten, irgendwas zu verändern. Da bietet sich der Maturaball gut an", heißt es von den Veranstaltern.

Das Feedback auf die Aktion war bisher durchweg positiv—sowohl Lehrer, als auch Eltern und andere Ballbesucher haben positiv auf die Ankündigung auf Facebook reagiert. Auch alle Maturanten waren für die Idee zu haben und das Vorhaben wurde einstimmig beschlossen: „Wir hatten schon ein bisschen Sorgen, dass eine einstimmige Entscheidung aller Maturanten nicht möglich sein wird. Die meisten haben das Ganze jedoch sehr positiv aufgenommen und auch die, die anfangs zögerten, haben letzten Endes den Vertrag unterschrieben."

Die Schüler wollen mit ihrer Spendenaktion darauf aufmerksam machen, dass sich auch Jugendliche Gedanken über die derzeitige Situation machen und Bedürftigen helfen wollen. Und genau das haben sie geschafft. Es gibt also doch noch Maturanten, die sich die Reife wirklich verdienen.

Verena auf Twitter: @verenabgnr